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MONITOR: Konjunkturforscher: Agenda 2010 kostet 100.000 Arbeitsplätze

Köln (ots)

Köln, 24. April 2003 - Schröders Reformprogramm
Agenda 2010 führt zum Verlust von 100.000 Arbeitsplätzen. Das
berichtet das ARD- Magazin MONITOR in seiner heutigen Ausgabe (Das
Erste, 20.15 Uhr). Der international renommierte Berliner
Konjunkturforscher Prof. Dr. Gustav A. Horn hat die Auswirkungen der
Reform auf Konjunktur und Beschäftigung in Deutschland bis Ende 2004
berechnet. Die Maßnahmen der Reform, d.h. die Kürzung der Ausgaben in
den sozialen Sicherungssystemen, schwächen danach die Binnennachfrage
und führen zu einer Belastung von Konjunktur und Wirtschaft. Das
Bruttoinlandsprodukt wird damit bis zu einem Prozentpunkt in diesem
Jahr gesenkt. In 2004 sind es immerhin noch 0,2 Prozentpunkte. Die
Schwächung der Inlandsnachfrage führt in den beiden Jahren zu einem
Beschäftigungsverlust von knapp 100.000 Arbeitsplätzen. Wegen des
schwächeren Wachstums befürchtet der Konjunkturforscher ein
zusätzliches Defizit des Staatshaushaltes bis zu 16 Milliarden Euro
pro Jahr.
Die Simulationen wurden mit Hilfe des Deutschland-Moduls des
European Business Cycle Modell (EBC) des Deutschen Institut für
Wirtschaftsforschung durchgeführt, das einen detailliert modellierten
Staatssektor enthält.
In der heutigen MONITOR-Sendung erklärt Gustav Horn: "Wenn die
Bundessregierung die Lohnnebenkosten durch Reformen der sozialen
Sicherung senken will, so sollte dies ohne eine gravierende Belastung
der Nachfrage geschehen." In der jetzigen Form führe die Reform zu
einem schwächeren wirtschaftlichen Wachstum, sagt Gustav Horn. "Zwar
könnten die Beitragssätze der Arbeitnehmer zur Sozialversicherung um
0,9 Prozentpunkte und die Beitragssätze der Arbeitgeber um 1,7
Prozentpunkte gesenkt werden. "Diese positiven Effekte werden aber im
betrachteten Zeitraum von zwei Jahren durch die negativen
Nachfrageffekte überlagert". Sigrid Skarpelis-Sperk (Mitglied im
SPD-Parteivorstand) sagte in einer ersten Stellungnahme zu den
Ergebnissen des Wissenschaftlers: "Wenn die Reformen nachweislich
ökonomisch unvernünftig sind, warum sollen dann soziale Rechte in
Deutschland abgebaut werden."
Rückfragen: WDR-Pressestelle, Annette Metzinger, Tel: 0221/220-2770
Redaktion Monitor, Telefon 0221-220-3124, 3125, 3126
ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7899

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