WDR-Wirtschaftsmagazin "markt": Unerlaubte Wasser- und Gelatine-Zusätze im Fleisch
Köln (ots)
Das nordrhein-westfälische Umwelt- und Verbraucherministerium ist bei einer Stichprobe in zahlreichen Fällen auf Fleisch- und Wurstwaren gestoßen, die mit Wasser "verlängert" wurden. Dies berichtet heute Abend das WDR-Wirtschaftsmagazin "markt" (22.00 Uhr im WDR Fernsehen). In jedem zehnten von 200 Produkten wie Kochschinken, Kassler und Geflügelteile hatten die chemischen Untersuchungsämter hydrolisierte Gelatine entdeckt, die die Lebensmittelpanscher benötigen, um das zugesetzte Wasser im Fleisch zu binden.
Die Überbewachungsbehörden erließen Bußgeldbescheide in bis zu fünfstelliger Höhe. Nach WDR-Recherchen gehört zu den überführten Firmen auch der Münsteraner Fleischhersteller "WestfalenLand", der unter anderem die SB-Märkte "Penny" und "Wal-Mart" beliefert. Gegenüber "markt" bestätigte "WestfalenLand" den Befund und erklärte dies mit einer Verwechslung; das mit Gelatine versetzte Fleisch sei für die Niederlande bestimmt gewesen.
Der Labor-Nachweis von Gelatine im Fleisch ist erst seit wenigen Jahren möglich. Die Untersuchung des NRW-Ministeriums, die jetzt bekannt wurde, stammt aus den vergangenen beiden Jahren. Verbraucherministerin Bärbel Höhn kündigte gegenüber dem WDR eine ständige Überwachung an und sprach von schon ersten Erfolgszeichen. Eine anschließende, kleinere Stichprobe habe keine Beanstandungen mehr ergeben. Dennoch setzen nach WDR-Recherchen immer noch Hersteller ihrem Fleisch mit hydrolisierter Gelatine gebundenes Wasser zu. So war auch noch in diesem Jahr jede zehnte von insgesamt fünfzig Proben des chemischen Untersuchungsamtes Bielefeld positiv.
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