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NRW-Trend
Westpol, WDR Fernsehen: Einbruch für Armin Laschet in der Wählergunst - Zufriedenheit mit der Landesregierung trotz Rückgang aber weiter groß

Düsseldorf (ots)

Düsseldorf - Ministerpräsident Armin Laschet hat in den letzten zwei Monaten deutlich an Zustimmung bei den Wahlberechtigten in Nordrhein-Westfalen verloren. Aktuell sind nur noch 46 Prozent der Befragten zufrieden mit der politischen Arbeit des CDU-Ministerpräsidenten. 45 Prozent sind unzufrieden. Das ist das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL vom 8. bis 9.Juni erhoben hat.

Im Vergleich zu seinem persönlichen Bestwert während der Coronakrise im April 2020 verliert Laschet somit deutlich an Rückhalt in der Bevölkerung. Damals waren 65 Prozent der Befragten zufrieden und 30 Prozent unzufrieden. Zudem fällt das Urteil der Befragten über Laschets Arbeit aktuell sogar schlechter aus, als vor der Coronakrise: Im November 2019 waren 54 Prozent der Befragten zufrieden und 35 Prozent unzufrieden.

Mit Ausnahme der AfD-Anhänger wird Laschet dabei aus sämtlichen politischen Lagern kritischer bewertet als noch im April. Mehrheitlich zufrieden mit Laschet sind jetzt nur noch die Anhänger von CDU (68 Prozent, minus 16) und FDP (53 Prozent, minus 13). Die Anhänger von Grünen (40 Prozent zufrieden, minus 18) und SPD (35 Prozent zufrieden, minus 35) sind dagegen anders als zuletzt im April mehrheitlich unzufrieden. Dies gilt trotz gestiegener Sympathiewerte für Laschet weiter auch für die Anhänger der AfD (29 Prozent zufrieden, plus 9).

Zufriedenheit mit der Landesregierung trotz Rückgang aber weiter groß

Das schwarz-gelbe Kabinett bleibt im aktuellen Bevölkerungsurteil zwar ebenfalls hinter dem im Zuge der Corona-Bekämpfung erreichten Rekordwert aus dem April zurück, aber mit 62 Prozent (-8) ist weiterhin eine deutliche Mehrheit im Bundesland zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. 37 Prozent sind unzufrieden.

Sonntagsfrage: Verluste für die CDU - keine Mehrheit mehr für Schwarz-Gelb

Die insgesamt etwas kritischere Sicht auf die schwarz-gelbe Landesregierung schlägt sich auch in den Wählerpräferenzen nieder. Würde an diesem Sonntag ein neuer Landtag in NRW gewählt, käme die CDU auf 37 Prozent und damit auf 3 Prozentpunkte weniger als im April. Ihr Koalitionspartner FDP käme unverändert auf 7 Prozent. Damit hätte das Regierungsbündnis keine Mehrheit mehr im Düsseldorfer Landtag.

Die SPD könnte sich nach ihrem Negativrekord im April leicht erholen und liegt mit 20 Prozent (plus 1) gleichauf mit den Grünen (20 Prozent). Auch die AfD legt leicht zu und kommt auf 7 Prozent (plus 1). Die Linke würde mit unverändert 4 Prozent den Einzug in den Düsseldorfer Landtag verpassen.

Rückhalt für Lockerungen - Gegenwind für Grundschulöffnung vor den Ferien

Auf die rückläufigen Infektionszahlen hat die Politik auch in NRW bereits Ende April mit der Rücknahme bestehender Alltagsbeschränkungen reagiert. Eine Mehrheit von 60 Prozent der Befragten findet den Umfang der Erleichterungen alles in allem richtig. Diese mehrheitliche Unterstützung findet sich in allen Parteilagern. 28 Prozent empfinden die Normalisierungen als zu weitgehend, für 9 Prozent gehen die Kursänderungen nicht weit genug. Die jüngste Entscheidung für weitere Lockerungen in NRW ab dem 15.Juni lag zeitlich allerdings nach dem Befragungszeitraum.

Die Entscheidung der Landesregierung, die Grundschulen noch vor den Ende Juni beginnenden Sommerferien wieder vollständig zu öffnen, wird von den Nordrhein-Westfalen in allen Altersgruppen allerdings mehrheitlich abgelehnt. Nach Ansicht von 52 Prozent der Wahlberechtigten hätte man damit bis nach den Sommerferien warten sollen. 40 Prozent finden die Entscheidung richtig. Rückhalt genießt der Schritt der liberalen Schulministerin Yvonne Gebauer allein im eigenen Lager: Mit 64 Prozent finden fast zwei Drittel der FDP-Anhänger die Öffnung der Grundschulen ab dem 15.Juni richtig.

Sorge um Wirtschaft weiter größer als Sorge vor Ansteckung

Die Infektionsangst der Bevölkerung geht auch im größten deutschen Bundesland weiter zurück. Nach 36 Prozent im April sind aktuell 31 Prozent in NRW in Sorge, dass sie selbst oder Familienangehörige sich mit dem Corona-Virus anstecken könnten. Mit 72 Prozent (-2) deutlich größer ist weiterhin die Sorge, dass sich wegen Corona die wirtschaftliche Lage in NRW verschlechtern könnte.

Für den NRW-Trend hat Infratest dimap vom 08.06. bis 09.06.2020 1.001 Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen telefonisch befragt. Ihre Antworten sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.

Die Fragen lauteten:

Wie zufrieden sind Sie mit der politischen Arbeit von Armin Laschet? Wenn Sie den Politiker nicht kennen oder nicht beurteilen können, geben Sie das bitte an. Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen? Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wäre? Zur Eindämmung des Corona-Virus wurden verschiedene Maßnahmen beschlossen, die das öffentliche Leben eingeschränkt haben. Seit Ende April werden diese Corona-Maßnahmen schrittweise auch in Nordrhein-Westfalen wieder aufgehoben. Sind diese Erleichterungen für das öffentliche Leben alles in allem richtig? Gehen diese Erleichterungen zu weit oder nicht weit genug?

Wie groß ist wegen des Corona-Ausbruchs Ihre Sorge, dass... - Sie selbst oder Mitglieder Ihrer Familie sich mit dem neuen Corona-Virus anstecken? - sich die wirtschaftliche Situation in Nordrhein-Westfalen verschlechtert?

Wegen der Corona-Pandemie wurde der Schulbetrieb in Nordrhein-Westfalen eingeschränkt. Ab nächster Woche werden die Grundschulen in NRW wieder vollständig geöffnet. Finden Sie es gut, dass der normale Schulbetrieb an den NRW-Grundschulen jetzt noch vor den Sommerferien wieder aufgenommen wird? Hätte man damit bis nach den Sommerferien warten sollen? Oder sollte der normale Grundschulbetrieb erst wieder beginnen, wenn es einen Corona-Impfstoff gibt bzw. keine Neuinfektionen mehr auftreten?

Mit Quellenangabe WESTPOL (Sonntag, 14.06.2020, 19:30 Uhr) ab 15 Uhr zur Veröffentlichung frei.

Pressekontakt:

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Redaktion Landespolitik FS
Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-138
westpol@wdr.de
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