WDR zehn Mal für Grimme-Preis nominiert
Köln (ots)
Zehn WDR-Produktionen haben dieses Jahr gute Chancen auf den Grimme-Preis. Insgesamt gehen bei der 59. Ausgabe 69 Produktionen und Einzelleistungen in den Kategorien Information & Kultur, Fiktion, Unterhaltung sowie Kinder & Jugend ins Rennen um die prestigeträchtige Auszeichnung.
Der WDR darf sich über zehn Nominierung für insgesamt 16 Preise freuen. Insgesamt wählte die Jury die Nominierungen aus 780 Einreichungen aus. Am 21. März werden die Preisträger:innen bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, am 21. April werden die Preise im Theater der Stadt Marl verliehen. Themenschwerpunkte bei den diesjährigen Einreichungen waren der Ukraine-Krieg und Diversität.
Drei WDR-Nominierungen in der Kategorie Fiktion
Der WDR-Film „Exil“ (Redaktion WDR: Andrea Hanke) ist eine 121-minütige Chronik einer schleichend wachsenden, womöglich aber auch nur eingebildeten Bedrohung. Der im Kosovo geborene und in Deutschland lebende Chemieingenieur Xhafer (gespielt von Mišel Matičević) fühlt sich aufgrund seiner ethnischen Herkunft am Arbeitsplatz diskriminiert und schikaniert. Überall wittert er Ablehnung, in jeder Geste, jeder Äußerung sieht er einen Beweis dafür. Regie führte der vielfach ausgezeichnete Regisseur Visar Morina.
http://www.wdr.de/k/wdr-grimme-exil
Der Film „KALT“ (Redaktion WDR: Caren Toennissen) erzählt die spannende und berührende Geschichte einer Erzieherin, deren Leben nach dem Verschwinden zweier Kinder plötzlich in Scherben liegt. Die Geschichte setzt sich intensiv mit der Vielschichtigkeit von Verantwortung, Aufrichtigkeit und der Suche nach Schuld auseinander. Regie führt Stephan Lacant nach dem Drehbuch von Hans-Ullrich Krause.
http://www.wdr.de/k/wdr-grimme-kalt
Für einen Spezialpreis in der Kategorie Unterhaltung ist Nina Gummich für ihre darstellerische Leistung als Alice Schwarzer in dem zweiteiligen Film „Alice“ (Redaktion WDR: Henrike Vieregge und Sophie Seitz, Christoph Pellander (Degeto), Kerstin Freels (rbb)), nominiert. Der Film zeigt das Leben der jungen Alice Schwarzer und ihren Weg hin zur Gründung der Zeitschrift „Emma“.
http://www.wdr.de/k/wdr-grimme-alice
Vier WDR-Produktionen in der Kategorie Information & Kultur nominiert
In „Die Story im Ersten: Leben nach Butscha - Trauma und Hoffnung“ (Redaktion WDR: Nicole Ripperda und Britta Windhoff) wird das Grauen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erlebbar. Die Autor:innen Mila Teshaieva und Marcus Lenz sind mit der Kamera in die Kleinstädte Borodjanka, Butscha und Irpin gereist, welche die russische Armee auf ihrem Eroberungsfeldzug in Richtung Kiew über Wochen besetzt hatte. Ihr Film gibt den Menschen vor Ort eine Stimme: Wie geht es ihnen? Wie lebt man im Angesicht des Grauens?
http://www.wdr.de/k/wdr-grimme-storybutscha
Im Dokumentarfilm „Endlich Tacheles“ (Regie: Jana Matthes, Andrea Schramm, Yaar Harell) will der 21-jährige Yaar, ein jüdischer Berliner, ein Computerspiel entwickeln: „Shoah. Als Gott schlief.“ In diesem macht er seine Oma zum Vorbild für die junge Jüdin im Spiel. Ihr Gegenspieler ist ein SS-Offizier. Bei Recherchen zum Spiel deckt Yaar ein furchtbares Familiengeheimnis auf. Die Doku zeigt, wie sich das Trauma der Überlebenden des Holocaust bis in die dritte Generation frisst und stellt eine hochaktuelle Frage aus der Sicht eines 21-Jährigen: Was hat der Holocaust heute noch mit mir zu tun?
In „Nachspiel“ (Redaktion WDR: Jutta Krug) begleiten Christoph Hübner und Gabriele Voss drei Fußballer nach ihrem Abschied vom Fußball und beim Start in ein neues Leben. Die beiden Filmemacher:innen erzählen am Beispiel von drei Hauptprotagonisten, wie sich mit dem Abschied sowohl der Blick nach vorn als auch zurück verbindet. In dokumentarischer Begleitung seiner Hauptfiguren erzählt der Film, wohin der Weg in eine neue Zukunft führt. Im Blick zurück schaut er noch einmal auf ihre individuellen Schicksale und schlägt einen Bogen über das ganze Projekt.
„Sommerfahrt - Zeit heilt keine Wunden“ (Redaktion WDR: Jutta Krug) ist ein sehr persönlicher Dokumentarfilm über psychischen und sexuellen Missbrauch. Filmemacher Gereon Wetzel zeigt darin Bilder aus den 80er Jahren, als er eine Pfadfindergruppe in Bonn besuchte. 2011 wurden auch im Umfeld der Gruppe massive sexuelle Übergriffe nachgewiesen. Ein mutmaßlicher Täter unter ihnen: der charismatische Leiter der Pfadfindergruppe, das Idol des Filmemachers. 30 Jahre später möchte Gereon Wetzel wissen, wie es möglich war, dass inmitten ihrer engen Gemeinschaft unbemerkt mutmaßlich sexuelle Gewalt ausgeübt werden konnte?
http://www.wdr.de/k/wdr-grimme-sommerfahrt
„Die Sendung mit dem Elefanten“ in der Kategorie Kinder & Jugend
In der Folge von „Die Sendung mit dem Elefanten - Warum gibt es unterschiedliche Hautfarben?“ (Redaktion WDR: Heike Sistig) vom 31.Mai 2022 geht es um alles, was man gemeinsam machen kann: Ein Händeorchester spielt einen Song zusammen, Mia will wissen, warum es eigentlich unterschiedliche Hautfarben gibt und Biene hilft Oma Kleinschmidt beim Einkaufen.
http://www.wdr.de/k/wdr-grimme-elefant
Eine Spezial-Nominierung in der Kategorie Kinder & Jugend
Für seine besondere Form als Rap-Musical-Serie erhielt "Hype" (Redaktion WDR: Schiwa Schlei und Henrike Vieregge) eine Spezial-Nominierung für den Grimme-Preis. In der ersten fiktionale Serie von COSMO, dem jungen internationalen Kulturangebot des WDR, verschmelzen Deutsch-Rap und authentische Schilderungen des Lebens junger Menschen mit Migrationshintergrund zu einer packenden Geschichte, die von starken Songs getragen wird.
http://www.wdr.de/k/wdr-grimme-hype
ANDAZ in der Kategorie „Unterhaltung“ nominiert
Auf Instagram begeistert die Musikerin Tülin Tekkal bereits eine große Community. Am 27. Mai hatte die WDR-Show „ANDAZ - Der diverse Talk“ (Redaktion: Sabah Wahbe) der 30-jährigen Tochter kurdischer-jesidischer Eltern aus Berlin Premiere: ANDAZ, wie "anders" - die interaktive, musikalische Late-Night-Show. Hier trifft Diskussion auf Humor, Musik auf Austausch über gesellschaftspolitisch und kulturell relevante Fragen. Ihre ersten Gäste waren: der Komiker Aurel Mertz, die Journalistin und Filmemacherin Düzen Tekkal und der Politiker Cem Özdemir.
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