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ARD-DeutschlandTrend: Knapp jeder zweite Deutsche hält Waffenlieferungen an die Ukraine für angemessen

Köln (ots)

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Nachrichtenagenturen: Keine Sendesperrfrist, bitte mit Sperrfristvermerk veröffentlichen

ARD-DeutschlandTrend: Knapp jeder zweite Deutsche hält Waffenlieferungen an die Ukraine für angemessen

In der Frage, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden könnte, gibt es derzeit unterschiedliche Ansichten. Eine überwiegende Mehrheit der Deutschen findet allerdings, dass die Ukraine in erster Linie selbst entscheiden muss, wann sie sich auf Verhandlungen mit Russland einlässt. Sieben von zehn Deutschen (73 Prozent) stimmen dieser Aussage zu, 21 Prozent stimmen nicht zu. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend unter 1.311 Wahlberechtigten von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Dass für eine Beendigung des Krieges die Ukraine auch gewisse Gebiete an Russland abtreten sollte, findet nur jeder dritte Deutsche (35 Prozent) – eine knappe Mehrheit von 54 Prozent stimmt dem nicht zu.

Von einigen wird derzeit auch ein Stopp der Waffenlieferungen gefordert. Eine relative Mehrheit von 47 Prozent (+3 im Vgl. zu Februar) hält die Unterstützung der Ukraine mit Waffen derzeit für angemessen. Nach der Entscheidung der Bundesregierung, der Ukraine auch Kampfpanzer liefern zu wollen, hat sich der Anteil derjenigen, denen die generelle Unterstützung der Ukraine mit Waffen zu weit geht, im Februar vergrößert (von 26 Prozent im Januar auf 35 Prozent im Februar). Aktuell ist dieser Anteil jedoch wieder leicht gesunken: 31 Prozent finden, dass die Unterstützung der Ukraine mit Waffen zu weit geht, 16 Prozent (+1) geht sie nicht weit genug.

Auch in der Bewertung der diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges hatte es zuletzt einen Anstieg derjenigen gegeben, denen sie nicht weit genug gehen. Aktuell hat sich dieser Anteil wieder um 5 Prozentpunkte verkleinert: 53 Prozent sagen im März, dass ihnen die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges nicht weit genug gehen, 33 Prozent (+3) halten sie für angemessen, 5 Prozent (+1) gehen sie zu weit. Allerdings geht der Wunsch nach mehr Diplomatie offenbar nicht unbedingt mit einer Ablehnung von Waffenlieferungen einher: Unter denjenigen, denen die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges nicht weit genug gehen, halten 45 Prozent die Unterstützung der Ukraine mit Waffen für angemessen, 12 Prozent gehen sie nicht weit genug, 39 Prozent gehen die Waffenlieferungen zu weit.

Bei der Bewertung der Sanktionsmaßnahmen gegen Russland ist der Anteil derjenigen, denen sie nicht weit genug gehen, um 5 Prozentpunkte größer geworden: Aktuell finden 43 Prozent, dass die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland nicht weit genug gehen, 33 Prozent (-4 im Vgl. zu Februar) halten sie für angemessen, nur 18 Prozent gehen sie zu weit (+- 0).

In der Frage, ob Russland ein vertrauenswürdiger Partner für Deutschland ist, sind sich die Deutschen weitestgehend einig: Nur 7 Prozent finden, man könne Russland vertrauen. Ähnlich sieht es bei der Bewertung Chinas aus: 8 Prozent halten China für einen vertrauenswürdigen Partner für Deutschland. Kürzlich war Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch in Indien, um die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder zu verstärken. 33 Prozent halten Indien für einen vertrauenswürdigen Partner. Bei der Ukraine sagen aktuell 47 Prozent, man könne dem Land vertrauen, bei der USA eine Mehrheit von 59 Prozent.

Nach Ausbruch des Ukraine-Krieges vor gut einem Jahr hatten viele Menschen Sorge, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschlechtert. Im März vor einem Jahr gaben 64 Prozent an, dass sie sich darüber große bzw. sehr große Sorgen machen – heute geben 69 Prozent an, dass sie sich große bzw. sehr große Sorgen machen. Darüber, dass es in Deutschland aufgrund des Ukraine-Krieges zu Einschnitten in der Gas- und Energieversorgung kommt, machten sich vor einem Jahr noch 66 Prozent Sorgen, heute hingegen 53 Prozent. Darüber, dass Deutschland direkt in den Krieg hineingezogen werden könnte, machen sich aktuell 58 Prozent Sorgen (-1 im Vgl. zu Februar 2023).

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
  • Fallzahl: 1.311 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 27.02. bis 01.03.2023
  • Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
  • Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:

  • Geben Sie bitte zu den folgenden Ländern an, ob das jeweilige Land ein Partner für Deutschland ist, dem man vertrauen kann oder nicht: die USA, Russland, Ukraine, China, Indien?
  • Deutschland hat auf den russischen Einmarsch in die Ukraine mit verschiedenen Schritten reagiert. Geben Sie im Folgenden bitte jeweils an, ob diese Schritte angemessen sind, zu weit oder nicht weit genug gehen. Wie ist es mit der Unterstützung der Ukraine mit Waffen durch Deutschland, den Sanktions-Maßnahmen gegen Russland, den diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges?
  • Machen Sie sich wegen des Krieges in der Ukraine sehr große Sorgen, große Sorgen, wenig oder gar keine Sorgen, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschlechtert, dass es in Deutschland zu Einschnitten in der Gas- und Energieversorgung kommt, dass Deutschland direkt in den Krieg hineingezogen werden könnte?
  • Zu Voraussetzungen für eine Beendigung des Ukraine-Krieges gibt es unterschiedliche Ansichten. Bitte geben Sie zu den folgenden Aussagen an, ob Sie ihnen eher zustimmen oder nicht.
  • In erster Linie muss die Ukraine selbst entscheiden, wann sie sich auf Verhandlungen mit Russland einlässt.
  • Für eine Beendigung des Krieges wird es nötig sein, dass die Ukraine gewisse Gebiete an Russland abtritt.

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Pressekontakt:

WDR Kommunikation
Tel. 0221 220 7100
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