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Achtung Sperrfrist: Donnerstag, 1. Juli 2004, 0.00 Uhr // ARD-Morgenmagazin: Horst Köhler stellt sich hinter Gerhard Schröder und die Agenda 2010

Köln (ots)

Erstes Interview mit dem neuen Bundespräsidenten und
seiner Frau im ARD-Morgenmagazin
Zum offiziellen Amtsantritt am 1. Juli 2004 hat sich der neue
Bundespräsident Horst Köhler in einem Interview mit dem ARD-
Morgenmagazin mit Nachdruck hinter Bundeskanzler Schröder und die
Agenda 2010 gestellt. Im Gespräch mit dem Berliner Korrespondenten
des ARD-Morgenmagazins, Werner Sonne, erklärte Horst Köhler: "Der
Bundeskanzler hat politischen Mut gezeigt. Die Richtung der Agenda
2010 ist richtig, und es geht jetzt darum, dass diese Richtung
fortgesetzt wird mit Konsequenz und Stetigkeit. Ich habe keinen
Zweifel, dass sich das auszahlen wird, auch wenn dies nicht über
Nacht geht." In der Diskussion um eine 40 Stunden Woche sagte Köhler:
"Diese Diskussion kann niemanden überraschen. Eine
Arbeitszeitverlängerung ist keine ausschließliche Lösung für unseren
Arbeitsmarkt. Sie kann aber dazu beitragen, Arbeitsplätze zu
sichern." Zur wirtschaftlichen Situation Deutschlands sagte Köhler:
"Natürlich stecken wir in ökonomischen Schwierigkeiten. Der
Sozialstaat Deutschland hat sich übernommen, wir müssen ihn jetzt
heilen. Wir müssen uns anstrengen und es anpacken, dann werden wir
das auch schaffen. Lösungen müssen gemeinsam gefunden werden. Dazu
werden alle Opfer bringen müssen, aber letztendlich werden dabei auch
alle gewinnen." Dass Köhler nicht parteigebunden agieren wird, steht
für ihn außer Frage: "Man muss mit bestimmten Unterstellungen und
Vorwürfen leben. Ich werde mich daran orientieren, was für die
Menschen in Deutschland gut ist. Ich werde nicht jedem das sagen, was
er hören will." Nach Meinung des neuen Bundespräsidenten hätte das
Zuwanderungsgesetz früher zustande kommen müssen. "Aber ich freue
mich, dass die Parteien einen Kompromiss gefunden haben, jetzt muss
das Gesetz in die Praxis umgesetzt werden", so Köhler. Auf die Frage,
in welcher Rolle sich Horst Köhler als Bundespräsident sieht,
antwortete dieser: "Meine Rolle ist es, dafür zu sorgen, dass die
Menschen aufeinander zugehen. Ich wünsche mir den Kontakt mit den
Bürgern, sie sollen spüren, dass ich da bin und mich um sie kümmere.
Ich will der Präsident aller Deutschen und aller ausländischen
Mitbürger sein."
Im Gespräch mit Eva Köhler, betont die neue "First Lady" gegenüber
Werner Sonne, dass sie sich sehr auf die neuen Aufgaben freut. Sie
habe sich nie als Anhängsel ihres Mannes betrachtet, so Eva Köhler.
"Wir sind ein Team, jeder hat seine Aufgaben und wir unterstützen uns
gegenseitig." Für Eva Köhler ist es wichtig, die Situation der Frauen
zu stärken: "Frauen haben sich viel erkämpft, aber da ist noch
einiges zu tun. Meine Botschaft an die Mädchen und jungen Frauen ist,
dass sie selbstbewusst sein sollen und dass sie dieselben Chancen wie
Jungen haben. Meine Botschaft an die jungen Männer ist, dass sie
selbst auch Verantwortung für Familie und Kinder übernehmen sollen
und dies nicht als Domäne der Frauen ansehen."
Redaktion: Johannes Kaul und Martin Hövel
Rückfragen: WDR Pressestelle, Annette Metzinger, Tel. 0221-220 2770
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62,  AgenturBoldt@aol.com
ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7899

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