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„Die andere Frage": funk und WDR starten Reportageformat auf YouTube

Köln (ots)

Steht die Scharia für junge Muslime über allem? Drogenkonsum im öffentlichen Raum: Wie kann das sein? Und warum will eigentlich kaum jemand unser Land verteidigen? Wer sich solche Fragen schon mal gestellt hat, hat nicht selten das Gefühl, das besser nicht laut zu tun. Und vermisst oft Antworten - in der öffentlichen, aber auch in der veröffentlichten Debatte. Genau hier setzen der WDR und funk mit „Die andere Frage“ auf YouTube an.

Gerade junge Menschen erleben inmitten polarisierter Social Media-Debatten oft, dass sie mit Fragen wie diesen schnell öffentlich angegangen werden. Dabei bräuchte es gerade jetzt einen offenen Austausch über die Fragen, die diese Gesellschaft bewegen und spalten - abseits der politischen Ränder. Bei „Die andere Frage“ schauen Reporterinnen und Reporter auf aktuelle gesellschaftliche Debatten und stellen Fragen, die in der Wahrnehmung vieler zu kurz kommen. „Wir fragen einfach – und geben angemessen komplexe, multiperspektivische Antworten. Auch da, wo es wehtut“, erklärt Stefan Brandenburg, Chefredakteur Aktuelles im WDR. „Die andere Frage“: Das sind journalistische Reportagen auf YouTube: Unbequem, erlebbar und mit hochwertig grafisch aufbereiteten Fakten.

Franziska Fiedler, Leiterin Digitale Innovation im WDR Newsroom: „Wir haben die Perspektive von jungen Menschen, die in der Mitte der Gesellschaft stehen, aber sich häufig nicht im urbanen oder allzu progressiven Milieu verorten. Die Sicherheit, Ordnung und Ruhe wollen.“ „Die andere Frage“ nimmt sie und ihre Themen ernst und zeigt: Es gibt eigentlich kaum eine Frage, die man nicht stellen darf. Am Ende kommt es auf die Antworten an.

„Die andere Frage“: Ab dem 02.05.2024 jede Woche eine neue Reportage auf dem gleichnamigen YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCQcrEv1GJDV-gJaZWM-3J_g

Die erste Folge „Junge Muslime: Steht die Scharia über allem?" erscheint am 2. Mai

„Kalifat ist die Lösung“. Auch mit solchen Plakaten gingen am Samstag (27.4.) rund 1.000 Teilnehmer in Hamburg bei einer von einem jungen Islamisten angeführten Demo auf die Straße. In einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen zu Jugendkriminalität sagten zuletzt gut zwei Drittel der befragten muslimischen Schüler, ihnen seien die Regeln des Korans wichtiger als deutsche Gesetze. Knapp die Hälfte der befragten muslimischen Schüler hält einen islamischen Gottesstaat für die beste Staatsform. Auch wenn dieser Teil der Studie nicht repräsentativ für alle jungen Muslime in Deutschland ist: Die Zahlen irritieren. Fälle wie der in Neuss sorgten zudem zuletzt bundesweit für Schlagzeilen: Dort sollen Schüler gefordert haben, dass sich ihre Mitschüler an die Regeln der Scharia halten. Schnell war von einer "Scharia-Polizei" an der Schule die Rede. Wie groß ist das Problem wirklich?

„Die andere Frage“ hat mit jungen Muslimen gesprochen und dabei nicht selten ein Weltbild angetroffen, das die Ergebnisse der Studie in Teilen zu untermauern scheint: Immer wieder heißt es, die Scharia stehe über allem, auch über deutschen Gesetzen. Ein Lehrer einer Bonner Realschule berichtet wie Schüler in der Vergangenheit „Der IS bekommt auch dich" an die Tafel schrieben - nachdem er mit ihnen über den Anschlag auf Charlie Hebdo gesprochen hatte. Erst kürzlich habe eine Schülerin ihm berichtet, wie Mitschülerinnen von ihr verlangt hätten, ein Kopftuch zu tragen. Mimoun Berrissoun, der Radikalisierungs-Präventionsarbeit im Projekt "180 Grad Wende" macht, erklärt, woher der religiöse Eifer kommt und wie groß der Einfluss von TikTok ist, wo radikale Prediger in Deutschland zum Teil hunderttausende Views auf ihren Videos haben. Junge Leute seien empfänglich für einfache, radikale Botschaften in den sozialen Netzwerken, sagt Berrissoun: „Wir dürfen davor die Augen nicht verschließen.“

Redaktionelle Leitung: Franziska Fiedler / Jonas Wixforth (WDR)

Reporter:innen: Bo Hyun Kim, Tom Schachtsiek, Raphael Markert, Jakob Rhein

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WDR Kommunikation
Telefon 0221 220 7100
kommunikation@wdr.de.

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