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Grätz: Deutliche Einsparungen unausweichlich // Bis 2008 ungedeckter Fehlbetrag von 107,6 Mio. € - Rundfunkrat stimmt Haushaltsplan 2005 und Mittelfristiger Planung zu

Köln (ots)

Köln  Der WDR wird in den kommenden Jahren
erhebliche Spar- und Rationalisierungsanstrengungen unternehmen
müssen, um die neue Gebührenperiode wiederum ohne Kreditaufnahme zu
beenden. Unter dieser Prämisse hat der Rundfunkrat unter Vorsitz von
Reinhard Grätz dem Haushaltsplanentwurf 2005 sowie der
Mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplan (Mifrifi) 2004 bis 2008 in
seiner Sitzung in Köln zugestimmt. Zuvor hatten der Verwaltungsrat
und der Haushalts- und Finanzausschuss des Rundfunkrates die
Zahlenwerke eingehend geprüft und einstimmig empfohlen, den Haushalt
festzustellen und die Mifrifi zu beschließen. Nach dem Beschluss der
Ministerpräsidenten vom 8. Oktober 2004, die Rundfunkgebühren
abweichend von der KEF-Empfehlung erst ab 1. April 2005 und um
lediglich 0,88 € zu erhöhen, hatte der Sender den Gremien einen
Ergänzungshaushalt mit aktualisierten Zahlen vorgelegt. Dazu erklärt
auch der Rundfunkratsvorsitzende, dass der WDR nicht ohne deutliche
Einsparungen über die Runden kommen wird. „Die KEF hatte die
Bedarfsanmeldungen der ARD bereits um rund 40 Prozent gekürzt. Mit
dem Gebührenbeschluss der Ministerpräsidenten, der noch von den 16
Landtagen bestätigt werden muss, kommt es nun zu weiteren erheblichen
Mindereinnahmen,“ so Reinhard Grätz.
Als Folge des von der KEF-Empfehlung erstmals abweichenden
Beschlusses kommt es beim WDR 2005 zu Verschlechterungen von 25,2
Mio. €. Insgesamt fehlen dem Sender in der kommenden Gebührenperiode
56,0 Mio. € Einnahmen.
Der Rundfunkrat verabschiedete den Betriebshaushalt 2005 mit
Erträgen in Höhe von 1,28 Mrd. €. Diesen stehen Aufwendungen in Höhe
von 1,34 Mrd. € gegenüber. Im Betriebshaushalt entsteht damit ein
Fehlbetrag von 56,6 Mio. €, der sich mindernd auf das noch vorhandene
Eigenkapital auswirkt und in den Finanzhaushalt übertragen wird. Im
mittelfristigen Planungszeitraum bis 2008 bleibt derzeit wegen der
verspäteten und zu geringen Gebührenerhöhung ein ungedeckter
Fehlbetrag von 107,6 Mio. €.
Die Programmaufwendungen belaufen sich für das Jahr 2005 auf
insgesamt 456,8 Mio. € (Vorjahr: 498,9 Mio. €). Dies sind 42,1 Mio. €
bzw. 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf den Hörfunk entfallen
83,9 Mio. € (Vorjahr: 85,6 Mio. €), auf das Fernsehen 372,9 Mio.
(Vorjahr: 413,3 Mio. €). Die Reduzierungen sind im wesentlichen auf
das Fehlen von Sonderprojekten im kommenden Jahr wie der Fußball-
Europameisterschaft und den Olympischen Spiele 2004 zurückzuführen.
Für Online-Aktivitäten des WDR und sport.ard.de sind insgesamt 8 Mio.
€ eingeplant. Dies entspricht 0,6 Prozent des gesamten
Aufwandsvolumens. Rechnet man hierzu noch den WDR-Anteil an den
übrigen ARD-gemeinsamen Online-Projekten liegt der WDR im Rahmen der
ARD-Selbstbindungsquote von 0,75 % an den Gesamtaufwendungen.
Für Personal wendet der WDR 2005 insgesamt 303 Mio. € auf. Dies
entspricht 22,6 % der Gesamtkosten. Der Stellenplan 2005 sieht einen
Abbau von insgesamt 19,5 Planstellen vor. Aufgrund erster Erfolge des
sog. X-Ray-Prozesses werden damit acht Stellen mehr als ursprünglich
geplant eingespart. Insgesamt weist der Stellenplan 2005 4.394,5
Planstellen aus.
Zu den Einspar-Maßnahmen gehört u.a. eine deutliche Reduzierung
der Fortschreibung des Programmaufwands. Ab 2005 wird eine Steigerung
von nur noch 1,0 Prozent festgelegt, die deutlich unter der auch von
der KEF in ihrem 14. Bericht berücksichtigten Steigerungsrate liegt.
Außerdem wurde für die Sachaufwendungen durchgängig von einem
Steigerungssatz von 1,0 % statt bisher 1,5 % ausgegangen. Bei den
Investitionen ist ein maximales Ausgaben-Soll von 65 Mio. €
festgelegt worden. Noch nicht beziffert sind Einspareffekte, die sich
aus eingeleiteten Effizienz-Prozessen wie X-Ray und der
Zusammenlegung der Produktions- und Technischen Direktion ergeben.
Der Rundfunkrat begrüßte ausdrücklich die Absicht des Senders,
nach Abschluss des Haushaltsjahres 2004 bereits im Planjahr 2005
Fehlbeträge ggf. durch Haushaltssperren zu reduzieren. Im Programm
seien weitere Einschränkungen mit großer Wahrscheinlichkeit
unausweichlich.
Rückfragen
Rüdiger Oppers, WDR-Unternehmenssprecher,
Tel. 0221/220-2405

Original content of: WDR Westdeutscher Rundfunk, transmitted by news aktuell

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