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WDR Fernsehen, Donnerstag, 20. Januar 2005, 23.00 - 23.45 Uhr Doppeltes Gehalt - reines Gewissen? Die Nebeneinkünfte der Politiker

Köln (ots)

Eine Dokumentation von Boris Baumholt, Werner
Czaschke, Anja Köhler
„Ein Staat ohne Gerechtigkeit wäre eine große Räuberbande. Die
Politiker passen auf, dass der Staat keine Räuberbande wird“, so
zitiert der ehemalige CDA-Vorsitzende Hermann-Josef Arentz den
Heiligen Augustinus. Wie viel Unabhängigkeit braucht ein Abgeordneter
und wie viel Abhängigkeiten kann er sich leisten? Die aktuelle
WDR-Dokumentation geht diesen Fragen anhand neuer und bekannter Fälle
aus der Bundes- und Landespolitik nach, fragt Industrievertreter,
betroffene Politiker, aber auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse.
Es geht zum Beispiel um den Bundestagsabgeordneten Reinhard Schultz
aus dem Münsterland, der als Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe Energie
mit seiner Beraterfirma gleichzeitig den Energieriesen „Vattenfall
Europe Mining“ berät. Es geht um Hildegard Müller, CDU, deren
parteipolitische Karriere von Anfang durch die „Dresdner Bank“
gefördert und finanziell unterstützt wurde. Es geht um die
FDP-Politikerin Ulrike Flach, die zwar ihre Nebentätigkeit als
Übersetzerin für „Siemens“ inzwischen eingestellt hat, aber jedes
Interview zu ihrer tatsächlich geleisteten Arbeit für Siemens bis
jetzt verweigert hat. Aber müssen Politiker, die vom Volk gewählt
werden, nicht offen legen, für wen sie sonst noch arbeiten, wen sie
beraten, von wem sie zusätzlich Gehalt beziehen und wie viel? Durch
die Rücktritte von Laurenz Meyer, CDU, und Jann-Peter Janssen, SPD,
und weitere Enthüllungen kommt wieder Bewegung in eine Debatte, bei
der schon seit Jahrzehnten Öffentlichkeit und Politiker erbittert
streiten.
Redaktion: 	Ellis Fröder, Barbara Schmitz, Mathias Werth
WDR Pressestelle, Annette Metzinger, Tel. 0221-220 2770

Original content of: WDR Westdeutscher Rundfunk, transmitted by news aktuell

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