WDR-Intendant Fritz Pleitgen zum Tod von Harald Juhnke:
Köln (ots)
Mit Harald Juhnke haben wir einen großen Entertainer und Schauspieler verloren, der zu Recht als deutscher Sinatra gefei- ert und verehrt wurde. Für mich gehörte er mit seinem Allroundta- lent zu den wenigen herausragenden Künstlerpersönlichkeiten in unserem Land, die für die Fernsehunterhaltung stilprägend waren. In seinem Spiel wie in seiner Biographie verschmolzen Tragik und Komik zu jener menschlichen Größe und Glaubwürdigkeit, für die ihn sein Publikum liebte.
Shows, Sketche, Charakterdarstellungen ob auf der Bühne oder im Fernsehstudio - Juhnke beeindruckte immer wieder durch seine Vielseitigkeit. Seine hohe Professionalität verkörperte er mit gro- ßer Lässigkeit. Das machte ihn sympathisch und unverwechselbar. Unvergessen bleiben seine Rollen in den Fernsehfilmen Ein Mann will nach oben und Der Hauptmann von Köpenick. Die WDR- Koproduktion Schtonk war im Kino und auf dem Bildschirm ein überragender Erfolg.
Sein Leben war geprägt von Höhen und Tiefen nicht zuletzt durch seinen Alkoholkonsum. Er machte daraus kein Geheimnis. Im Gegenteil: Im WDR-Fernsehfilm Der Trinker spielte er mit schonungsloser Offenheit auch einen Teil seiner eigenen Ge-schichte. Für den WDR war die Zusammenarbeit mit Juhnke Aus-zeichnung und Vergnügen zugleich. Sein Publikum hat ihn nicht im Stich gelassen und ist ihm bis zuletzt treu geblieben.
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