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ARD-DeutschlandTREND Juli 2005 - Sonntagsfrage: Union verliert erneut, Linksbündnis erreicht elf Prozent

Köln (ots)

Sperrfristen • für elektronische Medien
heute, 07.07.05, 23.00 Uhr • für Printmedien: Freitagsausgaben
08.07.05 Verwendung nur mit Quellenangabe „ARD-DeutschlandTrend“
Sonntagsfrage: Union verliert erneut, Linksbündnis erreicht elf
Prozent
Kanzlerkandidaten: Sympathien bei Schröder, Kompetenzen bei Merkel
Das neue Linksbündnis aus PDS und WASG setzt seinen Aufschwung fort.
Bei der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends, erhoben
von Montag bis Mittwoch, verbessert sich die neue Linkspartei binnen
einer Woche um einen Punkt und kommt nun auf elf Prozent. Die Union
verliert einen Punkt gegenüber dem letzten ARD-DeutschlandTrend vom
30. Juni 2005 und erreicht 43 Prozent. Die SPD steht unverändert bei
27 Prozent, die Grünen kommen auf acht und die FDP auf sieben Prozent
der Stimmen. Mit einem solchen Ergebnis würde eine bürgerliche
Koalition aus Union und FDP nach wie vor über eine Mehrheit der
Bundestagsmandate verfügen, allerdings ist diese Mehrheit innerhalb
von fünf Wochen von 55 auf 50 Prozent gesunken. Infratest dimap hatte
1.500 Bundesbürger für die ARD-Tagesthemen befragt.
Bei der Direktwahlfrage kann sich Bundeskanzler Gerhard Schröder
erneut deutlich verbessern: 47 Prozent der Bundesbürger, sieben
Punkte mehr als im letzten ARD-DeutschlandTrend vom 30. Juni 2005,
würden sich für ihn entscheiden, wenn sie den Bundeskanzler direkt
wählen könnten. Damit liegt er nun zehn Punkte vor seiner CDU-
Herausforderin Angela Merkel (+1 i. Vgl. zum 30.06.05).
Auch im Profilvergleich hat sich Schröder binnen Monatsfrist
verbessert, obwohl in wichtigen sachpolitischen Feldern nach wie vor
Merkel stärker punkten kann. Bei der Frage, welcher der beiden
Kanzlerkandidaten eher in der Lage ist, die Wirtschaft
voranzubringen, sehen 52 Prozent Merkel vorne (+3 i. Vgl. zum ARD-
DeutschlandTrend vom 02.06.05). 26 Prozent (+7) glauben, Schröder
könne das besser. Auch wird der CDU-Kandidatin von 38 Prozent (-5)
eher zugetraut, sich für die Schaffung von Arbeitsplätzen
einzusetzen, während 27 Prozent (+7) Schröder bei dieser Frage an der
Spitze sehen. In der Außenpolitik sichert sich der Amtsinhaber jedoch
deutliche Vorteile: 59 Prozent (+2) glauben, Schröder sei eher als
Merkel in der Lage, deutsche Interessen im Ausland zu vertreten. Der
CDU-Chefin trauen dies 24 Prozent (+/-0) zu. In der summarischen
Bewertung, wer von beiden die richtigen Konzepte hat, um die
Zukunftsprobleme Deutschlands zu lösen, liegt Merkel vor Schröder
(30:20 Prozent). Allerdings sprechen 45 Prozent der Deutschen beiden
Politikern die richtigen Konzepte für die Lösung der anstehenden
Aufgaben ab.
Auf der Beliebtheitsskala der Politiker steht Bundespräsident
Horst Köhler mit einer Zustimmung von 72 Prozent (-3 i. Vgl. zum
02.06.05) weiterhin ganz oben. Unter den Parteipolitikern kann
Außenminister Joschka Fischer wieder klar den ersten Platz behaupten.
Mit seiner politischen Arbeit sind 63 Prozent der Deutschen (+7 i.
Vgl. zu Anfang Juni) zufrieden. Auf den Plätzen zwei und drei folgen
CDU- Chefin Angela Merkel mit 43 Prozent (-9) und Bundeskanzler
Gerhard Schröder mit 42 Prozent (+4) Zustimmung. Weit abgeschlagen
liegt der Spitzenkandidat des neuen Linksbündnisses, Oskar
Lafontaine, mit 18 Prozent Zustimmung zu seiner politischen Arbeit.
Nach wie vor herrscht in Deutschland eine klare Wechselstimmung:
61 Prozent (+/-0 i. Vgl. zum 30.06.05) sagen, es sei Zeit für einen
Regierungswechsel. 29 Prozent (+2) meinen, Rot-Grün soll bei der
vorgezogenen Bundestagswahl weiterregieren. Dass es zu dieser Wahl im
Herbst kommt, davon geht eine klare Mehrheit von 85 Prozent aus. Auch
glauben knapp zwei Drittel (64 Prozent), dass Union und FDP bei
dieser Wahl die Mehrheit erreichen werden. Sollte dies so kommen,
rechnen fast ebenso viele Bundesbürger (65 Prozent) mit zusätzlichen
finanziellen Belastungen für sich persönlich. Einer rot-grünen
Koalition werden dagegen geringe Chancen eingeräumt: Nur fünf Prozent
gehen davon aus, dass SPD und Grüne nach der Wahl vorne liegen
werden.
Bei der Frage, welche Zusammensetzung der künftigen
Bundesregierung am besten für Deutschland wäre, schneidet eine Große
Koalition bei 42 Prozent der Bundesbürger am besten ab. Unter den
SPD-Anhängern sprechen sich über die Hälfte (59 Prozent) für ein
solches Regierungsmodell aus. Dass eine schwarz-gelbe Koalition am
besten für Deutschland sei, meinen 33 Prozent aller Befragten. Nur 15
Prozent sehen Rot-Grün bei dieser Frage vorne.
Befragungsdaten
•	Fallzahl: 1.000 Befragte (700 West, 300 Ost); Sonntagsfrage:
1.500 Befragte
•	Erhebungszeitraum: 4. bis 5. Juli 2005; Sonntagsfrage: 4.
bis 6. Juli 2005
•	Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
•	Fehlertoleranz: 	1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Rückfragen
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605

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