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ARD-DeutschlandTrend Juli 2006: Zustimmung zur großen Koalition sinkt - Sonntagsfrage: Regierung verliert, Opposition profitiert deutlich - FDP erstmals bei zwölf Prozent

Köln (ots)

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Verwendung nur mit Quellenangabe "ARD-DeutschlandTrend"
6. Juli 2006 - Das Urteil über die große Koalition hat sich in den
vergangenen Wochen deutlich verschlechtert. Fast Dreiviertel der 
Bundesbürger (74 Prozent) sind mit der Arbeit der Bundesregierung 
nicht zufrieden, das sind sechs Punkte mehr als im Vormonat und so 
viele wie noch nie seitdem die große Koalition regiert. Nur noch ein 
Viertel der Bundesbürger (25 Prozent, -6) sind mit der Arbeit von 
Schwarz-Rot einverstanden. Mit diesen Werten erreicht die große 
Koalition das gleiche Niveau wie die rot-grüne Regierung am Ende 
ihrer Amtszeit. Dies ist das Ergebnis des ARD-DeutschlandTrends für 
die Tagesthemen, erhoben von Infratest dimap am Montag und Dienstag 
dieser Woche unter 1.000 Wahlberechtigten.
Nur noch 33 Prozent der Bundesbürger stimmen der Aussage zu, dass 
"die große Koalition bis jetzt gute Arbeit geleistet hat".
Das sind 19 Punkte weniger als noch im Mai. Knapp zwei Drittel (63 
Prozent, +19) sehen das anders. Außerdem meinen mehr als zwei Drittel
(68 Prozent, +10) gegenüber 29 Prozent (-11), dass die große 
Koalition "auch nicht mehr Probleme als die alte Regierung löst."
Der Vertrauensverlust für die Bundesregierung spiegelt sich auch 
in der Sonntagsfrage, die Infratest dimap für den 
ARD-DeutschlandTrend am Montag, Dienstag und Mittwoch dieser Woche 
unter 1.500 Bundesbürgern gestellt hat. Die Union sackt auf den 
tiefsten Umfragestand seit fünf Jahren. Mit 35 Prozent verliert sie 
gegenüber dem Vormonat zwei Punkte. Die SPD erreicht 29 Prozent (-1),
das ist der niedrigste Wert seit der Bundestagswahl 2005.
Zusammengenommen erreichen die Volksparteien 64 Prozent und 
unterschreiten damit erstmals im ARD-DeutschlandTrend die symbolische
Zweidrittel-Grenze.
Die Oppositionsparteien hingegen profitieren kräftig: Die FDP kann 
sich um zwei Punkte auf zwölf Prozent verbessern und erreicht damit 
den höchsten Wert, der je in einem ARD-DeutschlandTrend für sie 
gemessen wurde. Auch die Linkspartei legt um einen Punkt zu und kommt
nun auf zehn Prozent, ihren besten Wert seit der Bundestagswahl. Die 
Grünen bleiben mit ebenfalls zehn Prozent gegenüber dem Vormonat 
unverändert.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel verliert an Zustimmung. Zwar sind 
45 Prozent der Meinung, dass die amtierende Bundeskanzlerin in diesem
Amt besser für Deutschland sei als ihr Vorgänger Gerhard Schröder (35
Prozent). Doch bei der Bewertung ihrer politischen Arbeit büßt Merkel
in diesem ARD-DeutschlandTrend stärker ein als alle anderen 
abgefragten Parteipolitiker. 57 Prozent sind derzeit mit ihrer 
politischen Arbeit zufrieden, das sind sechs Punkte weniger als im 
Vormonat und der niedrigste Wert seit ihrem Amtsantritt. Die gleiche 
Zustimmung wie Merkel erfährt Innenminister Wolfgang Schäuble, der 
sich innerhalb eines Monats um fünf Punkte verbessern kann. Mit der 
Arbeit von Außenminister Frank-Walter Steinmeier sind derzeit 55 
Prozent der Deutschen einverstanden (-1). SPD-Chef Kurt Beck und 
Bundeslandwirtschaftsminister erreichen je 51 Prozent (beide +5). 
Gewinnerin des Monats ist die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast, 
die sich um zwölf Punkte verbessert und über die 45 Prozent der 
Bundesbürger sagen, sie mache gute Arbeit.
Bei den Parteikompetenzen verliert die Union ebenfalls, und dies zum 
Teil deutlich. Zwar liegt sie bei der Frage, welcher Partei die 
Bundesbürger am ehesten zutrauen, die Wirtschaft in Deutschland 
voranzubringen, weiterhin klar vor der SPD (45:12 Prozent), verliert 
aber im Vergleich zum Mai acht Punkte (SPD: +1). Auch in der 
Steuerpolitik schwindet das Zutrauen in die Union: Nur noch 25 
Prozent (-6) trauen ihr hier die größte Kompetenz zu gegenüber 20 
Prozent (-3), die die SPD hier vorne sehen. In etwa gleich stark 
werden die beiden Regierungsparteien in der Familienpolitik 
eingeschätzt: 32 Prozent (-5) trauen hier der Union, 31 Prozent 
(+/-0) der SPD am meisten zu. In der Gesundheitspolitik liegt die SPD
vor der Union (26:23 Prozent). Bei der summarischen Betrachtung, 
welche Partei am ehesten in der Lage sei, die Zukunftsprobleme 
Deutschlands zu lösen, kommt die Union auf 30 Prozent (-5) und die 
SPD auf 14 Prozent (+1). Allerdings sprechen sich bei dieser Frage 43
Prozent (+1) für keine Partei aus.
Befragungsdaten
-	Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 
Jahren
-	Fallzahl: 1.000 Befragte; Sonntagsfrage: 1.500 Befragte
-	Erhebungszeitraum: 03.-04. Juli 2006; Sonntagsfrage: 03.-05. Juli 
2006
-	Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
-	Fehlertoleranz: 	1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605
Beate Philipp, WDR-Chefredaktion, Telefon 0221/220-1800

Original content of: WDR Westdeutscher Rundfunk, transmitted by news aktuell

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