WDR-Wirtschaftsmagazin "markt": Viele Wasserspender mit Keimen belastet - WDR-Stichprobe - Richtwert für Trinkwasser in drei von vier Fällen überschritten
Köln (ots)
Köln, 4. September 2006 - Der Genuss von Wasser aus Wasserspendern kann selbst in Apotheke oder Arztpraxis unappetitlicher sein als man denkt. Dies ist das Ergebnis einer Stichprobe, die das WDR-Wirtschaftsmagazin "markt" in Bonn, Düsseldorf und Köln durchführte (WDR Fernsehen, 4. September, 21.00 Uhr).
In 15 von 20 Proben, gezogen in Apotheken, bei Ärzten oder in Praxiskliniken, wurden Keime in einer Menge gefunden, die den Richtwert für Trinkwasser aus der Leitung z.T. über hundertfach überschreitet. "Bei einem solchen Befund im Wasserhahn bei Ihnen zu Hause," so die Einschätzung des Hygienikers Prof. Martin Exner von der Universitätsklinik Bonn, der für den WDR die Proben untersuchte, "würde das Gesundheitsamt diesen Hahn für Trinkwasserzwecke sperren. Doch obwohl solche Spender ebenfalls Trinkwasser anbieten, gelten die Hygiene-Bestimmungen der Trinkwasserverordnung für sie nicht. In zwei Proben entdeckte das Labor außerdem coliforme Bakterien, die wahrscheinlich aus Fäkalien stammen, bzw. Krankheitserreger, die Atem- und Harnwegsinfektionen hervorrufen können.
Die WDR-Stichprobe zeigt, dass man sich offenbar in vielen Apotheken und Praxiskliniken nicht der Gefahr bewusst ist, dass über das Getränkeangebot Keime und Krankheitserreger verbreitet werden können. Prof. Exner sieht darin ein besonderes Infektionsrisiko: "Es sind ja oft gerade abwehrgeschwächte Personen, die sich in Arztpraxen und Kliniken aufhalten und dort Wasser entnehmen", so der Leiter des Bonner Hygiene-Instituts gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk. Ursache für die Verschmutzungen sei meistens eine zu seltene Reinigung der Trinkwasserspender, so der Hygiene-Experte.
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605 Detlef Flintz, WDR-Wirtschaftsmagazin "markt", Telefon 0173/5469 165
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