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Außenminister Steinmeier auf dem WDR Europa Forum: Klimaschutz und Solidaritätsgedanken in europäischer Verfassung verankern

Berlin (ots)

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD)
wie auch der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel 
Barroso, zeigten sich auf dem WDR Europa Forum davon überzeugt, dass 
die Menschen in Europa durch gelebte Solidarität von der Richtigkeit 
des europäischen Weges überzeugt werden können. "Nur durch die 
Solidarität der Tat wird Europa lebendig bleiben", sagte Steinmeier 
im Auswärtigem Amt in Berlin. Dabei sei es dringend notwendig, den 
europäischen Gremien zusätzliche Entscheidungsbefugnisse zu geben. 
"Wir müssen die europäischen Institutionen mit mehr Handlungsfreiheit
ausstatten. Europa muss für die Menschen transparenter sein."
Steinmeier sprach für Veränderungen an dem derzeit bestehenden 
Verfassungsentwurf aus, um die Zustimmung aller Mitgliedsstaaten zu 
erreichen. Gleichzeitig schlug der SPD-Politiker vor, die Themen 
Klimaschutz und Solidarität in das künftige Verfassungswerk 
aufzunehmen. "Wir sollten beides stärker verankern und 
berücksichtigen", sagte der Bundesaußenminister. Den Bürgern Europas 
müsse nachvollziehbar vermittelt werden, dass es in Europa nicht nur 
um eine Verbesserung von Wirtschaftswerten und Bilanzen gehe. "Europa
bedeutet auch Solidarität mit den Schwachen." In Europa dürften keine
Wohlstandinseln entstehen, "sondern wir brauchen Wohlstand für alle 
Menschen, die sich anstrengen".
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso lobte das WDR Europa 
Forum, das die jeweilige aktuelle europäische Situation seit zehn 
Jahren kritisch reflektiere und die Diskussion befördere. Auch 
Barroso betonte, dass die Europäische Union sehr viele 
Alleinstellungsmerkmale besitze, die sie etwa von anderen 
Staatenbünden unterscheide. "Die EU steht eben nicht nur für einen 
gemeinsamen Binnenmarkt, sondern auch für ein politisches Projekt." 
Der Kommissionspräsident warb dafür, Probleme und Streitfälle 
innerhalb der Union - wie etwa das umstrittene Raketenabwehrsystem - 
offener zu diskutieren und im Konsens zu lösen.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Hans Gert Pöttering, 
befürwortete nachdrücklich den von Barroso geäußerten Vorschlag, den 
früheren deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem 
Friedensnobelpreis auszuzeichnen. "Das halte ich persönlich für eine 
ausgezeichnete Idee. Es gibt kaum jemanden, der so viel wie Helmut 
Kohl für die europäische Einigung getan hat."

Pressekontakt:

Uwe-Jens Lindner, WDR Pressestelle, Tel. 0173-5469044

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