EBU-Präsident Pleitgen fordert europaweiten freien Zugang zu Verkehrsinformationen - WDR präsentiert Verkehrsdatendienste der ARD vor EU-Ministern
Köln/Berlin (ots)
Für einen freien Zugang der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu öffentlichen Verkehrsdaten hat sich der Präsident der Europäischen Rundfunkunion (EBU) Fritz Pleitgen in Berlin ausgesprochen. Es dürfe nicht sein, dass von den Behörden erhobene "sicherheitsrelevante Informationen zum Gegenstand von Geschäftsmodellen verkommen", sagte Pleitgen vor den EU-Verkehrsministern in Berlin. Rund 440 Millionen Menschen empfingen die von den EBU-Mitgliedern über Rundfunk verbreiteten Verkehrsinformationen und Datendienste wie dem Traffic Message Channel (TMC). Damit leiste der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Da sich in nahezu jedem Auto ein Radio und in immer mehr Fahrzeugen auch empfangsfähige Navigationsgeräte befänden, sei der Rundfunk nach wie vor der beste und preiswerteste Verbreitungsweg für Verkehrsinformationen. Dieser "public service at it's best" könne aber nur aufrechterhalten werden, wenn der freie Zugang zu den Quellen für Verkehrsdaten sichergestellt sei, sagte Pleitgen.
Der WDR war für die ARD an einer EBU-Arbeitsgruppe beteiligt, die wichtige europaweite Standards für frei zugängliche Verkehrsinformationsdienste festgelegt hat. Diese Standards will die EU-Kommission in einer Empfehlung an alle Mitgliedstaaten übernehmen. Außerdem präsentiert der WDR auf der zweitägigen EU-Tagung zur Verkehrssicherheit "eSafety High Level Conference" in Berlin neuartige Verkehrsinformationsdienste, die von verschiedenen ARD-Sendern bereits heute angeboten werden. Dazu gehören ein bundesweiter Verkehrsmeldungsbestand, der auf digitalen Verbreitungswegen weiter gehende Informationen über Gefahrenstellen enthält, ein Parkhaus-Informationssystem mit Angaben über freie Parkplätze in der Berliner Innenstadt sowie ein Dienst mit den Abflug- und Landezeiten der drei Berliner Flughäfen. Alle Dienste werden ohne zusätzliche Kosten angeboten und sind frei verfügbar. Rund 90 Prozent der in Deutschland im Einsatz befindlichen Navigationssysteme können die TMC-Daten der ARD empfangen.
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