UNHCR: Massenflucht in Liberia
Berlin (ots)
Vor Rebellenangriffen in Liberia sind fast 80.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen. Tausende von Menschen halten sich im Regenwald versteckt und warten verzweifelt auf Hilfe.
UN-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers hat in einem internationalen Appell zur Hilfe für liberianische Flüchtlinge aufgerufen. Insgesamt werden 10,6 Millionen Euro benötigt, um Nothilfemaßnahmen für 100.000 liberianische Flüchtlinge in der Region finanzieren zu können. Die Deutsche Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe hat umgehend 50.000 Euro aus ihrer Notreserve zur Verfügung gestellt.
Seit Beginn des Jahres sind allein 40.000 Liberianer nach Sierra Leone geflohen, fast ebenso viele in die Elfenbeinküste, nach Guinea und Ghana. Besonders kritisch ist die Situation auch in Liberia selbst, wo für Zehntausende Binnenvertriebene nur 3.000 Zeltplanen zur Verfügung stehen. Viele Liberianer und Flüchtlinge aus Sierra Leone haben sich zudem im Regenwald versteckt. Sie sind für Hilfsorgansiationen derzeit nicht erreichbar. UNHCR fordert freien Zugang zu diesen Menschen, deren Situation sich täglich verschlechtert.
Hintergrund der aktuellen Flüchtlingskrise in Westafrika ist der erneute Ausbruch von heftigen Kämpfen in Liberia, die auch den fragilen Friedensprozess in Sierra Leone beeinträchtigen könnten. Eine neu formierte Rebellengruppe (LURD) hatte in den letzten Monaten eine Serie von Angriffen gestartet. Zerstört wurde dabei am 20. Juni das Flüchtlingslager Sinje (Nordwest-Liberia), in dem sich zuvor mehrere Zehntausend Menschen aufhielten. Sie sind nun auf der Flucht.
UNHCR ruft dringend zu Spenden für die Not leidenden liberianischen Flüchtlinge auf.
Spendenkonto:
Deutsche Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe Konto Nr. 2000 8850 Sparkasse Bonn BLZ 380 500 00 Kennwort: Liberia
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