Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR)
Papstwahl: Warum Protestanten "Nicht-Raucher" sind
Düsseldorf (ots)
Glaubt man dem veröffentlichten Hype, dann schaut derzeit alle Welt auf einen kleinen Schornstein in Rom. Alle Welt? Für Protestantinnen und Prostestanten sind die Papstwahl und die Farbe des Rauches, der irgendwann über der Sixtinischen Kapelle aufsteigen wird, eher nebensächlich. Im Interview erklärt Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, warum die Evangelischen so etwas wie "Nicht-Raucher" sind.
"Martin Luther hat kurz und bündig gesagt: Wer aus der Taufe gekrochen ist, der ist Priester, Bischof und Papst zugleich. Das evangelische Kirchenverständnis orientiert sich also an der biblischen Beschreibung vom ,Priestertum aller Gläubigen'", sagt die Leiterin der Ökumeneabteilung der Evangelischen Kirche im Rheinland auf www.ekir.de, der Homepage ihrer Kirche: "Jeder und jede ist berufen die Kirche zu leiten." Herausgehobene Leitungsämter seien in der evangelischen Kirche durch Wahl und auf Zeit verliehen. Die kollegiale Leitung "ermöglicht die gegenseitige Beratung und Korrektur". Der Präses zum Beispiel in der rheinischen Kirche sei, wörtlich übersetzt, der erste aber nicht der einzige, der in der Kirche entscheidet.
Trotzdem nehme sie Anteil an der Papstwahl in Rom: "Die Evangelische Kirche spürt die Anspannung in der jetzigen Umbruchssituation der Schwesterkirche. Für eine Kirche, die so hierarchisch geordnet ist, wie die römisch-katholische Kirche, ist ein Wechsel an der Spitze viel entscheidender als in einer evangelischen Kirche, in der es eine kollegiale Leitung gibt. Weil uns die Gemeinden der römisch-katholischen Kirche als Weggefährten im gemeinsamen christlichen Glauben am Herzen liegen, nehmen wir Anteil an deren Hoffnungen und Erwartungen. Von den Signalen aus Rom hängt ab, ob die Reformwünsche unserer Geschwister unterstützt oder gebremst werden."
Das Interview mit Oberkirchenrätin Barbara Rudolph hier: http://www.ekir.de/url/56F
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