Arbeiten, bis nichts mehr geht
Stress findet nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper statt und kann dort für ein Nährstoffdefizit sorgen
Ismaning (ots)
Besser, schneller, mehr und am besten alles gleichzeitig - viele Menschen sind von den steigenden Anforderungen des modernen Lebens überfordert. Laut der Stressstudie 2016 der Techniker Krankenkasse fühlen sich sechs von zehn Menschen in Deutschland gestresst, knapp jeder vierte sogar "häufig". Fast zwei Drittel der Befragten gaben außerdem an, dass sich ihr Stresslevel in den letzten drei Jahren erhöht hat.
Platz eins auf der Liste der Stressfaktoren: Die Arbeit
Was aber ist die Ursache für die steigende Anspannung? Für einen großen Teil der Menschen ganz klar die Arbeit - gefolgt von zu hohen Anforderungen an sich selbst und zu vielen Freizeitterminen. Dass der Job Stressfaktor Nummer eins ist, ist eigentlich auch kein Wunder: "Wir packen immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit. Die Taktung ist schneller geworden. Jeder erwartet sofort eine Antwort, Mittagspause ist was für Weicheier, und wer um 18 Uhr geht, wird gefragt: Arbeitest du Teilzeit?", berichtet die Heilpraktikerin und Sachbuchautorin Uschi Eichinger, die in Weinheim eine Burnoutpraxis betreibt, aus ihren Erfahrungen. Tatsächlich sind "zu viel Arbeit" sowie "Termindruck/Hetze" auch in der Studie die meistgenannten Stressoren in Zusammenhang mit dem Job.
Als Folge der ständigen Überbelastung haben stressbedingte Beschwerden in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten deutlich zugenommen, wie die Krankenkassen verzeichnen. Als Anzeichen werden Erschöpfung, Antriebslosigkeit sowie eine verringerte Leistungsfähigkeit im Job genannt.
Stress und Erschöpfung zeigen Nährstoffdefizit an
Trotz der allgemein anerkannten Zunahme der beruflichen Anforderungen lässt sich aber nicht immer nur durch diese das Ausmaß der Stressbelastung und Erschöpfung erklären. Mancher Manager fühlt sich bei einer 60-Stunden-Woche topfit, während die deutlich weniger arbeitende Teilzeit-Bürokraft bereits mit 30 Arbeitsstunden mehr als am Anschlag ist. Es kann also nicht die Arbeitsbelastung allein sein, die an den Kräften zehrt. "Meist werden Stressprobleme heute rein als psychische Probleme gesehen, aber das wird der Sache nicht gerecht", ist Uschi Eichinger überzeugt. "Denn die Psyche spielt zwar eine wichtige Rolle, aber letztlich findet der Stress ja im Körper statt."
Überforderung und Erschöpfung zeigen nämlich laut Eichinger oftmals ein Nährstoffdefizit in den Zellen an. Diese sorgen mit ihrem Stoffwechsel dafür, dass wir genügend Power haben, um unser tägliches Pensum zu bewältigen. Als "Treibstoff" benötigen sie Nähr- und Vitalstoffe, die wir mit der Ernährung aufnehmen müssen - umso mehr, je höher die Belastung ist. Geht der Treibstoff aus, machen die Zellen schlapp. Und das passiert heute leider recht häufig. "Der Organismus braucht Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Die stecken aber nicht ausreichend in Gummibärchen und Weißmehlbrötchen", erklärt die Stressexpertin. "Dazu kommt, dass durch die ausgelaugten Böden heute in vielen Nahrungsmitteln deutlich weniger Vitalstoffe stecken als früher. Industriell stark verarbeitete Produkte enthalten ebenfalls nicht genug Vitalstoffe. Das füllt den Bauch, aber die Zelle hungert."
Magnesium ist ein natürliches "Anti-Stress-Mineral"
Die Heilpraktikerin untersucht darum bei ihren Patienten immer auch die Vitalstoffversorgung. Besonders im Blickpunkt steht das Magnesium. "Magnesium ist neben Kalium der zweithäufigste Mineralstoff in unseren Zellen, und man findet hier sehr häufig eine Unterversorgung", weiß Uschi Eichinger. Dabei sei Magnesium gerade in anstrengenden Zeiten für den Körper unentbehrlich, denn es spiele nicht nur eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen, sondern reduziere auch die Freisetzung von Stresshormonen und wirke stressbedingten Verspannungen entgegen.
Bei einer Magnesiumunterversorgung sei deshalb eine verminderte Stressresistenz die unvermeidliche Folge. "Tatsächlich sehe ich bei meinen Burnout-Patienten, dass fast jeder ein Magnesiumdefizit hat" so die Expertin. Um vorzubeugen, sollten möglichst viele magnesiumreiche Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen: "Gute Lieferanten sind zum Beispiel Vollkornbrot, Sonnenblumenkerne, Naturreis, Haferflocken, Nüsse, Hülsenfrüchte und Spinat. Häufig kann aber auch eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein."
Für gute Nerven braucht es B-Vitamine
Magnesium ist im Körper außerdem für die Aktivierung von Vitamin B6 verantwortlich. Die B-Vitamine werden auch als "Nervenvitamine" bezeichnet, da sie zu einer normalen Funktion des Nervensystems und des Energiestoffwechsels beitragen. Zusammen mit Magnesium leisten B-Vitamine daher einen wichtigen Beitrag zur Stressbewältigung. Das nutzt auch Uschi Eichinger in ihrer Praxis: "Magnesium und B-Vitamine bekommt bei mir eigentlich jeder Patient, und ich nehme sie auch selber ein". Sinnvoll und ausgewogen kombiniert sind die Nährstoffe zum Beispiel in Magnesium-Diasporal Depot Muskeln und Nerven mit hochdosiertem Magnesium und speziellem Vitamin B-Komplex - mehr Informationen dazu gibt es unter www.diasporal.de.
Experteninterview: Beruf und Stress
5 Fragen und Antworten an die Heilpraktikerin und Stress-Expertin Uschi Eichinger
Besser, schneller, mehr und am besten alles gleichzeitig - viele Menschen sind von den steigenden Anforderungen des modernen Lebens überfordert. Laut der Stressstudie 2016 der Techniker Krankenkasse fühlen sich sechs von zehn Menschen in Deutschland gestresst, knapp jeder vierte sogar "häufig". Fast zwei Drittel der Befragten gaben außerdem an, dass sich ihr Stresslevel in den letzten drei Jahren erhöht hat. "Wir packen immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit. Die Taktung ist schneller geworden, für Pausen ist kaum noch Zeit", weiß die Heilpraktikerin Uschi Eichinger, die in Weinheim eine Burnoutpraxis betreibt, aus ihren Erfahrungen und verrät im Interview jetzt mehr.
1.) Was passiert bei Stress im Körper? Eigentlich ist Stress eine sinnvolle Reaktion auf Gefahren - zum Beispiel wenn ein Raubtier wie der viel zitierte Säbelzahntiger den Urmenschen bedrohte. Dann sendet das Gehirn ein Signal an die Nebennieren, die daraufhin Stresshormone ausschütten. Diese versetzen den Körper in den Hochleistungsmodus, um sämtliche Kräfte für Kampf oder Flucht zu mobilisieren.
2.) Was hat die Flucht vor einem Raubtier mit dem Büro zu tun? Im normalen Büroalltag gibt es zwar keine Säbelzahntiger, aber meckernde Chefs, drängelnde Kunden oder hohe Aktenberge können vom Gehirn ebenfalls als Gefahr bewertet werden. Geschieht das häufig, steht der Körper quasi unter Dauer-Alarmbereitschaft. Irgendwann geht dann dem Organismus die Kraft aus, Erschöpfung und Burnout sind die Folge.
3.) Gehen verschiedene Menschen unterschiedlich mit Stress um? Hier kommt es auf die persönliche Resilienz an und auch auf die Frage, welche Situationen eigentlich als Gefahr bewertet werden. So kann ein viel arbeitender Manager, der Spaß an seinem Job hat und täglich zu Hause von seiner Frau frisch und gesund bekocht wird, viel stressfreier sein als etwa eine alleinerziehende Teilzeitkraft mit schlechten Arbeitsbedingungen, Geldsorgen und kaum Zeit zum Regenerieren.
4.) Gibt es Unterschiede bei Frauen und Männern? Bei Männern habe ich beobachtet, dass sie wohl auch wegen ihrer Sozialisation schlechter über Probleme reden können. Sie wollen alles alleine regeln, fressen es in sich hinein und fallen irgendwann um. Frauen dagegen haben eher das Problem, dass sie überall perfekt sein wollen.
5.) Was kann man tun, um dem Stress besser zu begegnen? Man sollte dafür sorgen, dass sich Anspannung und Entspannung abwechseln und dadurch ein Ausgleich geschaffen wird. Auch regelmäßige Bewegung - am besten bei Tageslicht im Freien - und eine gute Versorgung mit Vitalstoffen wie zum Beispiel Magnesium und B-Vitaminen sind wichtig. Reichlich Magnesium ist zum Beispiel in Vollkornbrot, Sonnenblumenkernen, Naturreis, Haferflocken, Nüssen, Hülsenfrüchten und Spinat enthalten, B-Vitamine stecken vor allem in Fleisch, Fisch und Milchprodukten. Am besten sollte die Versorgung natürlich durch eine gesunde, vollwertige Ernährung erreicht werden, aber oft braucht es auch eine Substitution (wie z.B. Magnesium-Diasporal Depot, Apotheke) um den Bedarf zu decken.
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