Die Gefahr der Technologieoffenheit für Deutschland und Europa
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Die blinde Technologieoffenheit bedroht die Zukunft Deutschlands und Europas. Im Vorfeld der aktuellen Europawahlen ist es wichtiger denn je, die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik zu stellen. Ein Trend, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, könnte uns jedoch langfristig schaden: die unkritische Technologieoffenheit, insbesondere im Bereich der Elektromobilität.
Die Gefahr der Technologieoffenheit für Deutschland und Europa
Berlin / Istanbul, 23.05.2024. Die blinde Technologieoffenheit bedroht die Zukunft Deutschlands und Europas. Im Vorfeld der aktuellen Europawahlen ist es wichtiger denn je, die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik zu stellen. Ein Trend, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, könnte uns jedoch langfristig schaden: die unkritische Technologieoffenheit, insbesondere im Bereich der Elektromobilität.
Technologieoffenheit, also die Bereitschaft, unterschiedliche technologische Ansätze gleichzeitig zu verfolgen, wird oft als Fortschritt betrachtet. Doch in der Praxis führt diese Strategie häufig zu einer Verzettelung der Ressourcen und einer Verwässerung der wirtschaftspolitischen Ziele. Statt klare Prioritäten zu setzen und gezielt in die zukunftsträchtigen Technologien der Green Economy zu investieren, wird auf eine Vielzahl von Lösungen gesetzt, die nicht immer miteinander kompatibel sind oder sich gegenseitig behindern.
»Technologieoffenheit wird propagiert, um an alten Technologien weiter festhalten zu können«, so BEM-Vorstand Markus Emmert auf der Automechanika in Istanbul. »Zudem verstößt diese Offenheit im Kontext der Energieeffizienz ganz klar gegen das klimapolitische Ziel der Senkung des Primärenergiebedarfs«.
Besonders deutlich wird dies in den Energie- und Mobilitätssektoren. Während Länder wie China und die USA zielgerichtet investieren und klare Strategien verfolgen, zögert Europa bei den neuen Technologien. Das Ergebnis: ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Ansätzen, die weder der Umwelt noch der Wirtschaft nachhaltig nutzen.
Für Deutschland und Europa hat dies einen erheblichen Wettbewerbsnachteil zur Folge. Anstatt Innovationsführer im Bereich der Neuen Mobilität zu sein, riskieren wir, im internationalen Vergleich zurückzufallen. Die notwendigen Investitionen werden verwässert und können ihre volle Wirkung nicht entfalten. Die Automobilindustrie, ein Herzstück unserer Wirtschaft, droht den Anschluss an die globalen Entwicklungen zu verlieren.
Die Europawahl 2024 bietet die Gelegenheit, den richtigen Kurs zu wählen. Es ist an der Zeit, konsequente Entscheidungen zu treffen und sich auf technologische Schlüsselbereiche zu konzentrieren, die das größte Potenzial für Wachstum und Nachhaltigkeit bieten. Nur so können wir sicherstellen, dass Europa auch in Zukunft eine führende Rolle in der globalen Wirtschaft spielt und gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Europa und Deutschland brauchen mehr Technologieentschlossenheit, klare Prioritäten und eine zielgerichtete Strategie, um die Herausforderungen der Transformationsprozesse im Bereich Energie und Mobilität erfolgreich zu meistern.
Der Bundesverband eMobilität (BEM) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, die sich dafür einsetzen, die Mobilität in Deutschland auf Basis Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität und die Durchsetzung von mehr Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte.
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