Marseille-Kliniken AG nimmt Aktie aus dem Freihandelsverkehr
Begründung: Wenig verlässliche, perspektivlose und intransparente politische Rahmenbedingungen für private Pflegeanbieter
Hamburg (ots)
Vorstand und Aufsichtsrat der Marseille-Kliniken AG haben beschlossen, die Börsennotierung der Unternehmensaktie im Freiverkehr zum 11. August 2014 durch Kündigung zu beenden. Damit wird die Aktie "von der Börse genommen".
Die Entscheidung wird vom Unternehmen mit den wenig verlässlichen, perspektivlosen und intransparenten politischen Rahmenbedingungen für einen privaten Anbieter von stationären und ambulanten Pflegeleistungen wie die Marseille-Kliniken begründet. Dieter Wopen, Vorstand der Marseille- Kliniken AG, schreibt in einem Brief an die Aktionäre: "Es macht für das Unternehmen bei dem anhaltenden Geschäftsumfeld und der politischen Gemengelage auf absehbare Zeit keinen Sinn mehr die Aktie an der Börse öffentlich zu handeln." Während Vorstand Dieter Wopen, Mitglied des Präsidiums des Arbeitgeberverbandes Pflege in Berlin und Vorstandsmitglied des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes Berlin - Brandenburg, den Ausbau und die Flexibilisierung von Leistungsangeboten, als Schritte in die richtige Richtung bewertet, kritisiert er die erneut nicht ausreichenden Refinanzierungsmöglichkeiten für die Leistungserbringer. Dieter Wopen: "Wir sollen immer mehr leisten für immer weniger Geld, mit immer weniger gut ausgebildetem Personal und mit immer mehr staatlichem Dirigismus. Das bietet zumindest im Moment keine hinreichende Perspektive ein Unternehmen im Freiverkehr an der Börse zu handeln."
Dieter Wopen kritisiert, dass die Vergütung der Pflegeleistungen pauschal zwischen 2,67 % und 4 % angehoben werden sollen, um dem fortschreitenden Kaufkraftverlust entgegenzuwirken. Erst in 3 Jahren, also 2017, soll dann "geprüft" werden, ob eine weitere Erhöhung notwendig ist. "Unsere Forderung, die Pflegeleistungen jährlich zu dynamisieren, konnten wir gegen die Politik nicht durchsetzen", so der Vorstand der Marseille-Kliniken AG. "Die auf die Folgejahre, mindestens bis 2017, zu verteilende Erhöhung der Pflegevergütungen, liegt unterhalb der jährlichen Inflationsrate. Faktisch bedeutet das eine Absenkung unserer Vergütungen bei gleichzeitig ansteigenden Kosten, insbesondere im Personalbereich."
Misstrauisch zeigt sich Dieter Wopen auch gegenüber dem Ziel der Bundesregierung, dass ein Teil des Geldes, welches durch eine Erhöhung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung eingenommen wird, für eine spätere Versorgung der geburtenstarken Jahrgänge (1959 - 1967) angespart werden soll. Mit einem Blick auf die Vergangenheit fragt Dieter Wopen im Brief an die Aktionäre: "Glauben Sie, dass dieses Geld tatsächlich bei denen ankommt, die heute um die 50 sind? Wer garantiert, dass dieses Geld vor dem Zugriff der Politik sicher ist? Wie war das in der Vergangenheit?"
Die Marseille-Kliniken AG verweist ihre Aktionäre darauf, dass die Aktien noch bis 11. August 2014 an der Börse frei gehandelt werden können. Für den Zeitraum danach wird das Unternehmen eine Plattform einrichten, bei der sich Käufer und Verkäufer von Aktien melden können. Über diese Plattform wird zwischen den Interessenten der Kontakt vermittelt, so dass die Aktionäre direkt mit dem Verkäufer verhandeln können. Der Vorstand arbeitet dazu in den nächsten Wochen ein Konzept aus und wird dies seinen Aktionären vorstellen.
Pressekontakt:
Marseille-Kliniken AG
Uwe Wolff
Telefon: 030-24048290
Email: wolff@marseille-kliniken.com
Original content of: Marseille-Kliniken AG, transmitted by news aktuell