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FreiraumTagung: Sharing Economy – von der Streuobstwiese, Fahrmob und Wissenstranser.

FreiraumTagung: Sharing Economy – von der Streuobstwiese,  Fahrmob und Wissenstranser.
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Modernes Konzept des gemeinschaftlichen Teilens: Sharing Economy schützt und vereint.

Was Jahrhunderte lang gängig war, rückt heute wieder ins Bewusstsein: Sharing Economy. Angepasst an die heutige Arbeitswelt und Gesellschaft, erfährt das Prinzip des Teilens eine Renaissance. Einhergehend mit dem sich langsam vollziehenden Wertewandel, wird heute bewusst versucht, nachhaltig zu konsumieren und Kosten zu senken. Wie Unternehmen und Kommunen dies bereits in der Praxis erfolgreich umsetzen, war Thema der FreiraumTagung, welche die Allgäu GmbH in Kempten organisierte.

Zamme fahre leicht gemacht: gemeinsam nach Leutkirch

Eine moderne Form des Teilens, der bewussten Reduktion von CO2- Emission und der Kosten, sind Fahrgemeinschaften. Doch nicht immer sind diese leicht zu organisieren, wie Pascal Schwarz, Nachhaltigkeitsmanager von elobau GmbH&Co in Leutkirch, anhand des firmeneigenen Engagements berichtet. Elobau hat daher zusammen mit der App RideBee eine eigene Plattform für die 1.200 Mitarbeitenden aufgebaut. Verschiedene Optionen ermöglichen den Nutzern, die beste Route und Fahrgemeinschaft zu finden. Der CO2-Ausstpß wird reduziert, Mitarbeitende sparen Geld und gewinnen dafür stressfreie Zeit und neue soziale Kontakte.

Von der Streuobst- zur Sharingwiese, aber von Energy-Sharing noch weit entfernt.

Den sozialen Aspekt betont auch Dr. Markus Koneberg, Bürgermeister der Naturgemeinde Kettershausen: Wenn Vereine untereinander Material tauschen, schont dies nicht nur deren Budget, sondern fördert den Zusammenhalt einer ganzen Gemeinde. Ein ganz großes Gemeinschaftsgefühl ist nach der Streuobstwiesen–Aktion entstanden: Bürger und Bürgerinnen aller Generationen haben rund 1.000 kg Äpfel gesammelt, die in der mobilen Mosterei gleich zu Saft gepresst, abgefüllt und mit nach Hause genommen wurden. Sharing Economy bietet gerade in einer Gemeinde viele Möglichkeiten: Vom Tausch der Produkte und Dienstleistungen bis zur Nachbarschaftshilfe. Allerdings braucht es einen „Kümmerer“, denn es geht um Rechtssicherheit, um Wartung der Produkte und um das Ziel, von der Insellösungen zu einer zentralen zu gelangen. Sinnvoll wäre Sharing-Economy im Energie-Bereich. Die Gemeinde möchte den auf dem Dach des Bauhofs erzeugten Strom an den benachbarten Kindergarten abgeben, dessen historisches Walmdach keine PV zulässt. Doch Regelungen lassen dies nicht zu. „Es wäre wünschenswert, wenn man Energie unkompliziert mit dem Nachbarn teilen könnte, ohne Netzleitungsgebühren zu zahlen. Hier sind wir leider politisch noch nicht so weit“, meint Koneberg. „Teilen, Tauschen, Leihen steigert die Identifikation, den Gemeinschaftssinn und den Dorfzusammenhalt. Wichtig ist, dass das „Persönliche“ erhalten bleiben muss“, berichtet Koneberg aus seinen Erfahrungen.

20 Prozent der Deutschen nutzen Sharing Economy

In Deutschland nutzen bereits 20 Prozent der Bevölkerung Sharing Angebote, insbesondere Car-Sharing, berichtet Steffen Kustermann, ZAK Abfallwirtschaft GmbH. Im Prinzip des Teilens sieht er viel Potential: Gemeinschaftsbildung, Klimaschutz, ein Baustein für eine müllfreie Gesellschaft, ein Geschäftsmodell – aber auch eine Lebenseinstellung. Diese teilen immer mehr Menschen, wie der Umtrieb in den vier ZAK-Gebrauchtwarenhäuser zeigt. Ähnliche Erfahrungen teilt Michael Kühn, Inhaber von NEULAND, der in Immenstadt unter anderem den ersten Selbstbedienungsladen für Gebrauchtwaren in Deutschland betreibt. „Vernetzen, Gemeinschaftsprojekte, Wissenstransfer: Die Allgäuer Beispiele zeigen, dass wir uns durchaus zu den resilienten Regionen in Deutschland zählen dürfen“, fasst Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, die Tagung zusammen.

Foto:

v.l. Theresa Oberhhauser, Allgäu GmbH; Michael Kühn, Inhaber Neuland – Gemeinsam Zukunftsraum gestalten; Pascal Schwarz, elobau GmbH & Co. KG; Steffen Kustermann, ZAK Abfallwirtschaft GmbH; Dr. Markus Koneberg, Erster Bürgermeister der Naturgemeinde Kettershausen; Sarah Kohlen, packair - The Packaging Revolution; Klaus Fischer, Geschäftsführer Allgäu GmbH.

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Simone Zehnpfennig
Pressesprecherin
Geschäftsfeld Städte und Kultur
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