Unfallprognose 2021: Keine Trendwende trotz Rekordtief bei Zahl der Verkehrstoten
Unfallprognose 2021: Keine Trendwende trotz Rekordtief bei Zahl der Verkehrstoten
Berlin, 14.12.2021 | Das Statistische Bundesamt (Destatis) geht davon aus, dass für 2021 die Zahl der Verkehrstoten auf etwa 2 450 sinken wird und damit erneut den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor über 65 Jahren erreicht. Auch die Zahl der Verletzten wird voraussichtlich um acht Prozent auf rund 301 000 zurückgehen. Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) zeigt sich angesichts der Umstände zurückhaltend. Zwar sei die positive Unfallentwicklung sehr gut zu bewerten, jedoch haben die Beschränkungen der Corona-Pandemie auch das Verkehrsaufkommen verringert und damit besondere Umstände im Mobilitätsverhalten geschaffen.
DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: „Dass weniger Menschen im Straßenverkehr ihr Leben verloren, ist sehr erfreulich, aber auch der Corona-Pandemie geschuldet. Von einer Trendwende kann daher nicht die Rede sein und wir müssen unsere Bemühungen deutlich verstärken, um auch weiterhin die Unfallzahlen zu senken. Immerhin beklagen wir noch sieben Verkehrstote pro Tag!“
Die Schätzungen von Destatis basieren auf Daten der Monate Januar bis September 2021. Demnach wird auch die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle leicht auf etwa 2,2 Millionen sinken (minus 1 Prozent). Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, werden voraussichtlich um acht Prozent zurückgehen auf 244 000.
Veränderungen im Mobilitätsverhalten
Laut Destatis schlagen sich das Pandemie-bedingte Infektionsgeschehen und die daraus resultierenden Corona-Maßnahmen direkt auf das Mobilitätsverhalten nieder. Das gehe aus Sonderauswertungen experimenteller Daten hervor. Demnach zeigen steigende Inzidenzzahlen und Schutzmaßnahmen wie Kontakt- und Zugangsbeschränkungen oder Lock-Downs erwartungsgemäß einen Rückgang der Mobilität. Dieser Effekt sei in Städten und an Wochenenden stärker ausgeprägt. Zwar zeige das Jahr 2021 insgesamt eine leicht höhere Mobilität als noch das erste Corona-Jahr 2020, insgesamt sei es aber immer noch unter dem Vorkrisenniveau.
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