FINANZtest 03/00
Finanzämter - Irren ist amtlich
Berlin (ots)
Auf Steuerbescheide der Finanzämter ist nicht immer Verlaß. Das berichtet die Zeitschrift FINANZtest in ihrer neuesten Ausgabe. Bei einer Prüfung von 95 amtlichen Steuerbescheiden hatte die Stiftung Warentest zahlreiche Fehler ermittelt. Bewertet wurden insgesamt 16 Finanzämter in deutschen Großstädten aufgrund von fünf bis sieben Steuererklärungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Fazit: Mehr als ein Fünftel der Bescheide hatten schwerwiegende Mängel, lediglich drei Viertel waren fehlerfrei. Je schwieriger der Fall, desto fehlerhafter der Bescheid und je höher der Schwierigkeitgrad, umso deutlicher verrechneten sich einige Finanzämter zum Vorteil oder zum Nachteil des Steuerzahlers. In einem Fall verlangten die Beamten 2 506 Mark Steuern zu viel, in einem anderen verschenkten sie 5 046 Mark. Die Fehler reichten vom simplen Formverstoß wie einer fehlenden Erläuterung auf dem Steuerbescheid über Versehen bei der Übertragung von Daten bis hin zur falschen Anwendung des Steuerrechts. Insgesamt reichten die FINANZtest-Qualitätsurteile für die untersuchte Arbeit der Ämter von "sehr gut" bis "mangelhaft".
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