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Stiftungsprofessur zur Informatikdidaktik der Carl-Zeiss-Stiftung für die Universität in Koblenz

Stiftungsprofessur zur Informatikdidaktik der Carl-Zeiss-Stiftung für die Universität in Koblenz

Eine Stiftungsprofessur für Informatik und ihre Didaktik wird am Campus Koblenz der Universität Koblenz-Landau neu eingerichtet. Gefördert wird sie mit 2,8 Millionen Euro von der Carl-Zeiss-Stiftung.

Informatische Bildung ist heutzutage unabdingbar. Denn die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche der Menschen: ihre sozialen Beziehungen, ihr wirtschaftliches Handeln, ihre persönliche und berufliche Entwicklung, ihre Umwelt. Um in diesen digitalisierten Lebensbereichen selbstbestimmt handeln zu können, sind die Menschen auf informatische Bildung angewiesen: auf das Verstehen informatischer Konzepte wie algorithmischem Denken, Modellierung oder Systemdenken ebenso wie zum kreativen Problemlösen. Folglich muss informatische Bildung sowohl fachwissenschaftliche Kompetenzen auf dem aktuellen Stand der Forschung umfassen als auch die fachübergreifende Verwendung der Informatik in allen Lebensbereichen ermöglichen.

Um informatische Bildung künftig noch besser in die Schulen zu tragen, ist die Universität in Koblenz exzellent aufgestellt: Die Professur verbindet die beiden traditionell konstituierenden Profillinien der Universität Koblenz-Landau am Campus Koblenz, Lehrkräftebildung und Informatik, und bildet damit eine integrierende Schnittstelle.

Fachlich verankert wird die Stiftungsprofessur im Fachbereich 4: Informatik der Universität Koblenz-Landau. Für die Profillinie Lehrkräftebildung ist das Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität wesentlicher Kooperationspartner. Das ZfL fördert die Zusammenarbeit der universitätsinternen und -externen Akteure in der Lehrerbildung und unterhält mit dem Netzwerk Campus-Schulen, das derzeit 29 Schulen aus dem erweiterten Einzugsgebiet um Koblenz umfasst, eine starke Struktur für die Zusammenarbeit mit den Schulen in der Region.

Um Impulse aus der schulischen Praxis direkt in die Forschung und Entwicklung neuer Lehr-/Lernkonzepte informatischer Bildung aufnehmen und um diese auch wieder in die Schulen transferieren zu können, wurden vier Schulen aus der Region als pilotierende Forschungs- und Transfer-Partner gewonnen: das Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz, das Mons-Tabor-Gymnasium Montabaur, die Geschwister-Scholl-Realschule+ Andernach sowie die Carl-Benz-Schule BBS Technik aus Koblenz. Sie alle waren mit ihrer Expertise von Beginn an in die Antragstellung eingebunden.

Darüber hinaus bietet Koblenz überregionale Vernetzung etwa durch den Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts in Rheinland-Pfalz, die Fachgruppe Hessische und Rheinland-Pfälzische Informatiklehrkräfte (HRPI) der Gesellschaft für Informatik oder die von der Stadt initiierte MINT-Region Koblenz.

"Wir freuen uns ganz besonders, den Zuschlag für die Stiftungsprofessur der Carl-Zeiss-Stiftung erhalten zu haben. Gerade in der aktuellen Umstrukturierungsphase der Universität Koblenz-Landau sehen wir hier eine großartige Chance, die informatische Bildung, beispielsweise das algorithmische Denken, die Konstruktion von Modellen oder das Denken in Systemen, sowohl in der Aus- als auch in der Weiterbildung von Informatiklehrerinnen und -lehrern besser zu verankern. Damit soll ein nachhaltiger Impact in unserer Gesellschaft erwirkt werden", betont Prof. Dr. Maria A. Wimmer, Dekanin des Fachbereichs 4: Informatik der Universität Koblenz-Landau.

Die geschäftsführende Leiterin des ZfL, Prof. Dr. Constanze Juchem-Grundmann, ergänzt: "Die erfolgreiche Einwerbung dieser Professur für Informatikdidaktik belegt das große Potenzial gelingender Zusammenarbeit der beiden ausgewiesenen Standbeine der Universität am Standort Koblenz: Lehrerbildung und Informatik. Wir freuen uns sehr, dass die Professur in alle Bereiche der Lehrerbildung hineinwirken kann und damit auch die Bedarfe der Region bedient, die somit in erster Konsequenz nicht nur sehr gute Lehrkräfte im Bereich Informatik erwarten darf, sondern in zweiter Konsequenz dadurch auch eine Begeisterung für die unterschiedlichen Aspekte der Informatik im Kreise der Schülerinnen und Schülern frühzeitig anlegt, so dass der Nachwuchs für Fachkräfte langfristig gesichert wird."

Stärkung der Lehrerbildung

Die Professur soll die Lehrerbildung im Bereich der Informatik stärken und so eine zukunftsfähige informatische Bildung in den Schulen sicherstellen - und auch die Studierendenzahlen im Lehramt Informatik erhöhen. Mittelfristig durch ein noch attraktiveres, innovativeres Studienangebot, langfristig, indem sie das Interesse von Kindern und Jugendlichen an Informatik fördert. Denn damit Schulen informatische Bildung frühzeitig vermitteln können, werden mehr Absolventen im Lehramt Informatik benötigt.

Zudem entwickelt die Professur die Didaktik der Informatik weiter, erforscht neue und zukunftsfähige Konzepte, Methoden und Materialien zur informatischen Bildung und ihrer Voraussetzungen. Denn es mangelt bislang an Forschung zur effektiven Vermittlung informatischer Bildung ebenso wie zu den persönlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für informatische Bildung.

Diese Forschungserkenntnisse transportiert die Professur in die universitäre Bildung und Weiterbildung für Studierende, Fachlehrkräfte und fachfremde Lehrkräfte. Da informatische Bildung in allen Bereichen der Lebenswelt immer wichtiger wird, arbeitet die Professur eng mit den Fachdidaktiken anderer Unterrichtsfächer zusammen. So schafft die Professur auch ein Bewusstsein für die lebensweltliche Relevanz und Konstruktivität der Informatik.

Neben der Universität Koblenz-Landau fördert die Carl-Zeiss-Stiftung die Einrichtung von Professuren für Informatik und ihre Didaktik in Karlsruhe, Tübingen, Heidelberg und Trier.

Über die Carl-Zeiss-Stiftung

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung die älteste private wissenschaftsfördernde Stiftung in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.

Dr. Birgit Förg
Universität Koblenz-Landau
Campus Koblenz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsstraße 1
56070 Koblenz
E-Mail:  foerg@uni-koblenz-landau.de
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