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Erfolgreicher Zukunftstag an der Universität Koblenz

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Erfolgreicher Zukunftstag an der Universität Koblenz

Knapp 120 Teilnehmende des Zukunftstages des Ada-Lovelace-Projekts der Universität Koblenz informierten sich am 27. April 2023 auf dem Universitätscampus über eine geschlechterunabhängige Studien- und Berufswahl.

Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Wehner hieß die Teilnehmenden in einem digitalen Grußwort willkommen. In den Workshops konnten sie programmieren, experimentieren oder handwerklich arbeiten. Dabei wurden spielerisch Berührungsängste und Selbstzweifel hinsichtlich der Wahl bestimmter Studienfächer abgebaut. Doch nicht nur Mädchen wurde Mut zur geschlechterunabhängigen Studien- und Berufswahl zugesprochen. Beim diesjährigen Zukunftstag organisierte das Ada-Lovelace-Projekt bereits zum zweiten Mal auch Angebote für Jungen und junge Männer in Bereichen, die überwiegend von Frauen gewählt werden. So nahmen Schüler zum Beispiel die Möglichkeit wahr, die Studienfächer Psychologie, Soziologie und Digital Business Management zu erkunden. „Nicht jedes Mädchen möchte Informatik studieren und nicht alle Jungen fühlen sich in einem sozialen Berufsfeld wohl. Dennoch unterstützen wir dabei, Geschlechterklischees abzubauen und frei von diesen Stereotypen den persönlich idealen Weg zu finden“, so Stephanie Justrie, Leiterin des Ada-Lovelace-Projektes an der Universität Koblenz.

Dafür wurden zahlreiche Veranstaltungen angeboten: Über 20 Teilnehmer konnten im Workshop „Marketing leicht gemacht“ in einer praktischen Übung die eigene Produktidee überzeugend an potentielle Kund*innen vermitteln. Eine weitere Gruppe von Jungen und junge Männer informierten sich im Workshop „Von Harmonie bis Mobbing“ über das Studienfach Soziologie. Im Workshop konnten die Schüler soziologische Erklärungsversuche am konkreten Beispiel der Gruppendynamik einer Schulklasse gewinnen und vor allem die Frage klären, ob Soziologie ein geeignetes Studienfach für sie sein könnte. Ebenfalls begehrt waren die Plätze in dem Psychologie-Workshop „Das Experiment“. Hier erfuhren die Teilnehmer, wie man psychologische Experimente designt, Daten sammelt, analysiert und die Ergebnisse auswertet. „Die Psychologie wird oft als Arbeitsbereich angesehen, in der man Menschen mit psychischen Herausforderungen betreuen muss, also ein Arbeitsbereich, der als anstrengend empfunden und gleichzeitig nicht gut bezahlt wird. Dies schreckt häufig vor allem junge Männer ab. Ich hoffe, dass wir ihnen heute einen attraktiven Teil der Psychologie näherbringen und ihr Interesse für die Erforschung des menschlichen Verhaltens wecken konnten“, betont die Leiterin des Workshops, Michelle Lennon-Maslin.

In MINT-Workshops für die Teilnehmerinnen des Girls‘ Day verbrachten 10 Teilnehmerinnen einen Vormittag in der institutseigenen Physik-Werkstatt an der Universität Koblenz und lernten viele Fertigkeiten rund um das Thema Metallbearbeitung kennen. Lena aus einer 8. Klasse der Schönstätter Marienschule in Vallendar fräste unter Anleitung von Thomas Knieper, Mitarbeiter am Institut für Physik der Universität Koblenz, ihre Initialen in die eigene Handyhalterung. „Besonders gut gefallen hat mir, dass das Angebot sowohl einen praktischen als auch einen theoretischen Anteil enthielt“, erklärt das Mädchen.

Eine weitere Schülerinnengruppe machte sich GPS-Daten zunutze, um den Campus der Universität Koblenz und seine MINT-Fächer zu erkunden. Neben den Chemie- und Informatik-Laboren besuchten die Teilnehmerinnen auch das Gewächshaus der Universität und erfuhren von Dr. Dorothee Killmann von der Abteilung Biologie Wissenswertes über Flora und Fauna. Etwa, welche Rolle die Pflanzenwelt und Bewirtschaftung von Flächen bei aktuellen Klimakatastrophen spielen.

Getüftelt und modelliert wurde im Workshop „Digital Earth“: Mithilfe eines speziellen Computerprogramms wurde die Vielfältigkeit der Erdoberfläche als 3D-Modell sichtbar. Wie sich menschengemachte Eingriffe, zum Beispiel der Bau einer Straße, eines Tunnels oder einer Windkraftanlage auswirken, erklärte Dr. Michael Tempel von der Abteilung Geographie, der mit den 15 Teilnehmerinnen einen Ausflug in das Geographische Informationssystem (GIS-Labor) unternahm.

Die 15 Teilnehmerinnen des Workshops „Brücken bauen leicht gemacht“ konstruierten und arbeiteten besonders stark handwerklich. Neben der großformatigen Leonardo-Brücke konnte jede Teilnehmerin ihre eigene Brücke kreieren und selbst überlegen, welche Statik und Form das eigene Projekt haben sollte.

Was künstliche Intelligenz kann, wie maschinelles Lernen funktioniert und wie ChatGPT das (Schul-)Leben revolutioniert, diskutierten die Teilnehmerinnen des Workshops „KI-Künstliche Intelligenz“ mit ihren Mentorinnen des Ada-Lovelace-Projekts. Im Rahmen des Kurses konnten die Schülerinnen ein eigenes KI-Modell entwickeln und mithilfe von Scratch einen eigenen Chatbot programmieren.

Organisiert wurde der Zukunftstag vom Ada-Lovelace-Projekt der Universität Koblenz, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, für Mädchen und junge Frauen einen kreativen Raum des Sich-Ausprobierens“ zu schaffen und noch immer männerdominierte MINT-Bereiche zu erkunden. Dabei werden ihnen Mentorinnen, selbst Studentinnen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, als Vorbilder zur Seite gestellt.

Informationen zum Zukunftstag

Der Girls´Day wurde 2001 initiiert, um Mädchen ab den weiterführenden Schulen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu testen und neue Berufsfelder für sich zu erschließen. Das Ada-Lovelace-Projekt an der Universität Koblenz unterstützt diese Initiative bereits seit 2002 und bot in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal auch Jungen und jungen Männern die Gelegenheit in Studien- und Berufsfelder zu schnuppern, die überwiegend von Frauen gewählt werden.

Informationen zum Ada-Lovelace-Projekt

Das Ada-Lovelace-Projekt wurde 1997 auf Initiative des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend (MBFJ) an der Universität Koblenz ins Leben gerufen. Seitdem engagieren sich Studentinnen und seit 2000 auch weibliche Auszubildende als Mentorinnen im Ada-Lovelace-Projekt, die von Beginn an durch Trainings bei Ihrer Tätigkeit unterstützt werden. Die Mentorinnen informieren Schülerinnen über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten und erzählen von ihrem eigenen Weg. In Workshops und Arbeitsgemeinschaften arbeiten die Mentorinnen mit den Schülerinnen an konkreten technischen und naturwissenschaftlichen Aufgabenstellungen und fördern so das Selbstvertrauen der Mädchen im MINT-Bereich.

Mittlerweile verfügt das Ada-Lovelace-Projekt über zehn Hochschulstandorte in ganz Rheinland-Pfalz, davon zwei in Koblenz an Universität und Hochschule, mit etwa 150 aktiven Mentorinnen.

Das Ada-Lovelace-Projekt wird kofinanziert durch den Europäischen Sozialfonds Plus, das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.

Fachliche Absprechpartnerin

Dip.-Päd. Stephanie Justrie

Universität Koblenz

Universitätsstraße 1

56070 Koblenz

Tel.: 0261-287-1938

E-Mail: justrie@uni-koblenz.de

www.ada-lovelace.com/koblenz

Dr. Birgit Förg
Universität Koblenz
Referat Kommunikation
Universitätsstraße 1
56070 Koblenz

E-Mail: birgitfoerg@uni-koblenz.de

Weiteres Material zum Download

Dokument:  NACH Zukunftstag 2023.docx