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"Das Einzige, was ich kann, ist Comics zeichnen..."
Zum 80. Geburtstag von Morris, dem Zeichner von Lucky Luke

Berlin (ots)

Maurice de Bévère, seinen vielen Millionen Lesern
in aller Welt besser bekannt unter dem Künstlernamen Morris, wäre in
diesen Tagen 80 Jahre alt geworden. Der geistige Vater von Lucky Luke
- am 1. Dezember 1923 in Courtrai, Belgien geboren, am 16. Juli 2001
in Brüssel verstorben - gilt allenthalben als einer der überragenden
Comicautoren des 20. Jahrhunderts. Sein grandioses Lebenswerk Lucky
Luke liegt in der deutschsprachigen Ausgabe bei Egmont Ehapa komplett
vor - ein Bestseller mit bisher rund 30 Millionen verkauften Alben.
Von frühesten Kindheitstagen an verschrieb sich Morris dem
Zeichnen und es erstaunt nicht, dass er diese Passion zum Beruf
machte. Erste Meriten erwarb er sich bei der Familienzeitschrift Le
Moustique, für das er ab 1944 eine Vielzahl an
Titelbildillustrationen fertigte. Für das ebenfalls im belgischen
Verlag Dupuis erscheinende Comicmagazin Spirou kreierte er 1946 den
Westernhelden Lucky Luke, der zusammen mit seinem Pferd Jolly Jumper
den ersten Aufgalopp in Arizona 1880 zum Jahreswechsel 1946 / 47 im
L'Almanach Spirou 1947 meisterte. Bereits damals, und ganz im Sinne
der singenden Cowboys Roy Rodgers und Gene Autrey, mit einem launigen
Jodler auf den Lippen. Ab der Nummer 478 von Spirou vom 12. Juni 1947
gehörte dann die mit Rasanz sich entfaltende Serie Lucky Luke zum
festen Bestandteil des Heftes bis ins Jahr 1968.
Vollends zur populären Westernparodie generierten die Abenteuer
von Lucky Luke ab 1955, als René Goscinny (1926 - 1977) das Verfassen
der Storys übernahm. Kennen gelernt hatten sich die beiden Männer zu
Beginn der fünfziger Jahre in New York, wo nicht nur der Franzose,
sondern auch der Belgier das berufliche Glück suchte. Goscinny
lieferte von nun an die genialen Plots, kreierte aberwitzige
Charaktere wie die dreisten Gebrüder Dalton oder den dämlichen Hund
Rantanplan und führte historische Figuren vom Schlage Billy the Kid,
Calamity Jane, Jesse James in den humoristischen Kontext ein. Morris
seinerseits zelebrierte mit reduziertem Strich die hohe Kunst der
effektiven Aussage und bereicherte das illustrierte Universum um
unvergessliche Karikaturen von Jean Gabin, Michel Simon, David Niven,
Lee van Cleef und etlichen anderen mehr. Gemeinsam fertigte das Duo
Goscinny - Morris siebenunddreißig albenlange Lucky Luke-Abenteuer,
dazu noch diverse Kurzgeschichten, die ab April 1968 im französischen
Magazin Pilote ihren Vorabdruck erfuhren, wo Goscinny als
Chefredakteur wirkte und auch Asterix seine Plattform hatte. Die
erfolgreiche, über drei Jahrzehnte währende Zusammenarbeit mit dem
genialen Texter kommentierte Morris nicht ohne Stolz in den Worten:
"Ich habe das große Privileg, dass ich der Erste war, für den
Goscinny Szenarios machte. Und ich habe es nicht bereut."
Nach dem Tod von René Goscinny hielt Morris am bewährten
Erzählmuster fest und blieb mit wechselnden Autoren - Bob de Groot,
Lo Hartog van Banda, Xavier Fauche, Jean Léturgie, Patrick Nordmann,
um einige zu nennen - auf Erfolgskurs. Unter der gestaltenden Hand
von Morris erwuchs der "lonesome Cowboy", der das Glück im Namen
trägt und das Herz auf dem rechten Fleck hat, zum überragenden
Charakter und Klassiker der frankophonen Comicsliteratur, die in
Anlehnung an eine Begriffsfindung von Morris auch als die "Neunte
Kunst" bezeichnet wird.
Lucky Luke, als gezeichnete Figur auf dem Papier gestartet, zieht
aber längst nicht mehr nur eine auf die Comics abonnierte Leserschaft
in Bann. Bewunderung widerfährt ihm darüber als Titelheld unzähliger
für das Fernsehen produzierter Zeichentrickfilme sowie von
abendfüllenden Kinofilmen. Aktuell ist ein neuer Realfilm in Planung,
der Till Schweiger in der Rolle des "lonesome cowboys" und den
französischen Filmkomiker Jamel Debbouze in der Rolle des Joe Dalton
verspricht. In Portugal, unweit von Lissabon, steht seit 2002 gar ein
Vergnügungspark ganz im Zeichen seines Ruhmes.
Um Lucky Luke auch künftig in Aktion für Recht und Ordnung zu
sehen, hatte Morris bereits frühzeitig testamentarisch verfügt, dass
es nach ihm weitere Folgen mit seinem Westernhelden geben soll. Der
dafür auserwählte Zeichner Hervé Darmenton alias Achdé, 1961 in Lyon
geboren, hat gerade eben mit dem kleinformatigen Band Der
französische Koch eine erste Kostprobe seines Könnens abgeliefert.
Mehr von ihm zu sehen gibt es im April 2004, wenn in Frankreich bei
Dargaud das Album La belle province veröffentlicht wird. Der Mythos
Lucky Luke lebt weiter.
Mit welchem Elan und zeichnerischer Eleganz Morris seinen Lucky
Luke in mehr als fünf Jahrzehnten animiert hat, erschließt sich dem
Betrachter bei bewusster Lektüre der umfangreichen Albenkollektion,
die von seiner Hand signiert ist. Eine feine Gelegenheit zur
Entdeckung oder Wiederentdeckung des gesamten Fundus ermöglicht nun
die Ehapa Comic Collection mit ihrem anspruchsvollen Projekt Lucky
Luke - Die Gesamtausgabe, die zum 80. Geburtstag von Morris mit einem
ersten Band startet. In chronologischer Folge präsentiert diese
Buchreihe in den nächsten Jahren die kompletten Geschichten mit dem
"Mann, der schneller zieht als sein Schatten". Und selbstverständlich
wird damit auch an den Künstler erinnert, der von sich sagte "Das
Einzige, was ich kann, ist Comics zeichnen...", der mit dieser Gabe
unvergängliche Wildwest-Legenden auf dem Papier zur Entfaltung
gebracht hat: Morris.
Informationen über die lieferbaren Bände auf
http://www.lucky-luke.de, 
weitere Informationen und Bildmaterial bei
Marion Egenberger 
Leitung Public Relations 
Egmont Ehapa Verlag / Berlin 
Fon: 030-24008-535,  egenberger@ehapa.de

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