Machte Donald Duck zur Kultfigur: Dr. Erika Fuchs, Grande Dame des deutschen Comics, wäre 99 geworden
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Berlin (ots)
Comics verderben die Jugend und verhunzen die deutsche Sprache. Das war vor 50 Jahren, als Comics in Deutschland aufkamen, eine weit verbreitete Meinung. Damals gab es sogar Versuche, Donald Duck, Micky Maus und ihre Freunde per Gesetz verbieten zu lassen. Dass alles ganz anders kam und Comicfiguren heute ihren festen Platz in unserem Leben haben, ist zu einem großen Teil das Verdienst von Dr. Erika Fuchs. Die Grande Dame des deutschen Comics, die im April verstarb, wäre heute (7.12.2005) 99 Jahre alt geworden. Comic-Experte Wolfgang J. Fuchs, der nur per Zufall den selben Namen trägt, würdigt ihre Leistung:
0-Ton: 17 sec. "Dr. Erika Fuchs ist es gelungen, in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hier in Deutschland mit der Zeitschrift 'Micky Maus' eine kreative Sprache und ein Verständnis einzubringen, dass die Gesetzgeber überzeugt hat, dass man eigentlich nichts dagegen unternehmen muss."
Mit ihren Übersetzungen gab sie den amerikanischen Micky Maus-Magazinen eine intelligente und geistreiche deutsche Sprache. Dabei brachte sie den jungen Leserinnen und Lesern auch europäisches Kulturgut nahe, etwa den Rütlischwur, den sie Tick, Trick und Track auf ihre Weise interpretieren ließ:
0-Ton: 17 sec. "'Drum lasst uns sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns waschen und Gefahr', als die Neffen von Donald Duck versucht haben, sich um das Bad vor dem Weihnachtsfest zu drücken, oder: 'Wer keine weiche Birne hat, kauft harte Äpfel aus Halberstadt."
Zu einem guten Comic gehört nicht nur der Text, sondern auch die Bilder. Der beliebteste Zeichner der Bewohner von Entenhausen ist Carl Barks. Seine Werke sind nun bei Egmont neu erschienen:
0-Ton: 23 sec. "Wenn man dieses bewährte Klassikergut der Donald Duck-Geschichten lesen will, dann kann man das in der neuen Barks-Edition machen, über die kann man unter www.barks.de im Internet einiges nachlesen. Diese Edition zeichnet sich dadurch aus, dass sie das komplette Werk chronologisch wiedergibt, und die Texte von Dr. Erika Fuchs drin enthalten sind."
Auf über 8.000 Seiten wird das Lebenswerk von Carl Barks gewürdigt, das heißt, man findet nicht nur die allerbesten Geschichten von Donald Duck, Micky Maus und Co., darunter einige bisher unveröffentlichte, sondern auch viele Hintergründe und natürlich die Texte von Dr. Erika Fuchs. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.barks.de.
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