COMPUTERWOCHE im Gespräch mit Charles Chang, Vice President des Gartner-Executive-Programms: Müllbeseitigung entlastet IT-Budgets
München (ots)
"Ausmisten" vorhandener Anwendungen hilft Sparen / Chang: "Wenn von IT die Rede ist, gehen die Vorstände lieber schlafen" / 90 Prozent der IT kann ausgelagert werden
Harte Zeiten machen harte Einschnitte in der IT notwendig: Charles Chang, Vice President des Gartner-Executive-Programms, rät IT-Leitern, zur Entlastung des IT-Budgets konsequent Müll zu beseitigen. Im Gespräch mit der IT-Fachzeitung COMPUTERWOCHE fordert Chang Unternehmen dazu auf, "die vorhandenen Applikationen zu untersuchen und die Anwender zu befragen, was sie einsetzen und wie sie damit zufrieden sind". Die Erfahrung zeige, dass bei den rund 70 Prozent des IT-Budgets, die in bereits bestehende Projekte fließen, gezielt gekürzt werden könne. Nur 30 Prozent würden dagegen in neue Projekte investiert. Chang: "Falls das Budget um ein Zehntel gekürzt wird, besteht meist genügend Spielraum, dieses Geld bei den vorhandenen Anwendungen einzusparen."
Insgesamt habe IT für viele Firmenchefs immer noch eine geringe Bedeutung, ärgert sich der Vice President. Bei der Planung eines neuen Produktionsstandorts würden normalerweise alle Direktoren zusammengeholt, um sämtliche Aspekte zu besprechen, "wenn aber von der IT die Rede ist, gehen die Vorstände lieber schlafen". Eine weitere Gefahr liegt für Chang darin, dass sich zahlreiche Unternehmen die Fäden von Outsourcing-Partnern aus der Hand nehmen lassen: Zwar habe der eigene Mann den IT-Chefposten inne, aber der Outsourcing-Partner fälle die wichtigen Entscheidungen. "Nur wenn man den richtigen Chief Information Officer hat", so Chang, "könnten alle nicht strategischen IT-Bereiche outgesourct werden - das sind meistens bis zu 90 Prozent der gesamten IT."
Für Rückfragen: Robert Gammel, Redaktion COMPUTERWOCHE, Tel. 089/360 86-569, Fax 089/360 86-109
Original content of: IDG Computerwoche, transmitted by news aktuell