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RFID-Technik wird sich nur langsam durchsetzen

München (ots)

Kosten und unterschiedliche
Kommunikationsstandards behindern massenhaften Einsatz von
Funketiketten
München, 29. Oktober 2004 - Die Radiofrequenz-Identifikation
(RFID) ist derzeit in der IT- und Wirtschaftsbranche in aller Munde:
Kaum ein Tag vergeht, ohne dass sich IT-Hersteller, Lieferanten oder
auch große Handelsketten wie Metro oder Wal-Mart dazu bekennen.
Erlaubt diese Technik doch, Bewegungsdaten berührungslos und ohne
Sichtkontakt zu lesen und zu speichern. Trotz aller Begeisterung
sehen Experten aber eine rasche Einführung von RFID in Deutschland
skeptisch. In einem exklusiven Interview mit der IT-
Wochenzeitschrift COMPUTERWOCHE (Ausgabe 44/2004) geht Elgar Fleisch,
Professor an der Universität St. Gallen, von einer Einführungsphase
über zwei Jahrzehnte aus. "Die Einführung des Barcodes hat 30 Jahre
gedauert, und es wird lange Zeit noch eine Koexistenz geben.
Voraussichtlich dauert es 20 Jahre, bis sich RFID in der Breite
durchsetzt", prognostiziert Fleisch, einer der renommiertesten
deutschsprachigen RFID-Experten.
Hindernisse für den Umstieg auf die RFID-Technik gibt es viele:
Sie liegen beispielsweise in den unterschiedlichen Bandbreiten in
Europa und den USA sowie in den hohen Einführungskosten für Soft- und
Hardware. Auch wenn RFID weltweit an Bedeutung gewinnt, wird sich die
neue Technik nicht in allen Ländern gleich schnell etablieren, ist
sich Fleisch sicher. Gegenüber der COMPUTERWOCHE erklärt er, dass in
Europa die Warenflüsse sehr viel stärker automatisiert seien als etwa
in den USA. Dort werde noch erstaunlich viel manuell gemacht. Deshalb
gehe er davon aus, dass sich die RFID-Technik in den USA schneller
durchsetzen werde, weil "die Effizienzsprünge weit größer sind und
sich der Einsatz rasch rechnet".
Nichtsdestoweniger wird die Identifikation von Objekten und
Produkten mittels 'smarter' Chips und Lesegeräte eines der großen
globalen IT-Projekte der Zukunft sein, sagen viele Experten. Was
dafür spricht: RFID ermöglicht eine bisher nie da gewesene, völlige
Transparenz der Bestände und eine lückenlose Warenverfolgung. Händler
profitieren von reduzierten Lagerbestände bei gleichzeitig höherer
Verfügbarkeit der Produkte sowie von dem besseren Schutz gegen Lager-
und Regaldiebstahl. Insgesamt beläuft sich die durch RFID erzielbare
Gesamtersparnis für den Handel auf etwa sechs Milliarden Euro, so die
COMPUTERWOCHE unter Berufung auf eine Studie von A.T. Kearney.
Für Rückfragen: 	
Karin Quack, leitende Redakteurin COMPUTERWOCHE,
Tel. 089/360 86-259, Fax 089/360 86-10
ots-Originaltext: Computerwoche
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=8155

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