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Krankenversicherungen schmieden IT-Allianz und verzichten auf SAP 220 Krankenkassen wollen gemeinsam Rechenzentren und Software-Entwicklung betreiben
Geplante IT-Holding will ohne SAP-Software auskommen

München (ots)

Die mit der Gesundheitsreform geplante Auflösung
und Neuorganisation der Kassenverbände bis 2008 und der Zwang zu 
Kosteneinsparungen bringen die bisherigen IT-Strategien auf den 
Prüfstand. So kommt es jetzt zu einem spektakulären Bündnis: Die DAK,
Deutschlands zweitgrößte Kasse, der BKK Bundesverband, der 
IKK-Bundesverband sowie weitere Krankenkassen haben in einem "Letter 
of Intent" vereinbart, auf dem Gebiet der IT und dazugehöriger 
Services gemeinsame Sache machen zu wollen. Das berichtet die 
IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE.
Ziel ist es, bis Ende 2007 eine IT-Holding zu gründen, die 
IT-Gesellschaften und Rechenzentren der Beteiligten vereint. Damit 
würde der größte Anbieter von IT-Lösungen in der Gesetzlichen 
Krankenversicherung (GKV) entstehen, der für rund 220 Krankenkassen 
(von etwa 250 in Deutschland) mit 26 Millionen Versicherten (rund 40 
Prozent Marktanteil in der GKV) zuständig wäre. Die Holding soll im 
Endausbau mit einem jährlichen Budget von 200 Millionen Euro 
ausgestattet sein und über 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. In einem 
ersten Schritt wollen die beteiligten Kassen und Verbände über die 
neue IT-Holding die Umsetzung der elektronischen Gesundheitskarte 
voranbringen.
Eine Schlappe bedeutet die Blockbildung vor allem für das 
Walldorfer Softwareunternehmen SAP. Der Konzern hatte sich eine 
bedeutende Rolle in der künftigen Krankenkassenlandschaft 
ausgerechnet. Stattdessen wird die geplante IT-Holding laut 
COMPUTERWOCHE auf "ISKV 21c" setzen. Dabei handelt es sich um die 
Nachfolgearchitektur der Krankenkassensoftware "ISKV", die von dem 
gleichnamigen IT-Tochterunternehmen der IKKs und BKKs sowie einiger 
Ersatzkassen entwickelt wurde. Auch im Bereich der Hauptbuchhaltung 
haben sich die Verantwortlichen gegen SAP entschieden. So wurde 
bereits eine strategische Partnerschaft mit dem Anbieter Wilken 
geschlossen, die eine enge Verzahnung in die übrigen Anwendungen 
vorsieht, berichtet COMPUTERWOCHE. Laut einem Branchen-Insider soll 
das neue System lediglich einen Bruchteil der SAP-Lösung kosten, die 
derzeit mit 540 Millionen Euro budgetiert wird.
Für Rückfragen:
Sascha Alexander, Redakteur COMPUTERWOCHE,
Tel. 089/36086-610, E-Mail:  salexander@computerwoche.de
www.computerwoche.de

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