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Telekom: Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes VDSL ein Milliardengrab

München (ots)

Experten stellen die Wirtschaftlichkeit in Frage /
1.330 Euro Verlust pro Nutzer / Störungsfreier VDSL-Betrieb kaum 
möglich
Mit großem Elan baut die Deutsche Telekom derzeit ihr 
Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL auf. Ordnungspolitisch unterstützt von 
der Bundesregierung, errichtet das Bonner Unternehmen derzeit in den 
deutschen Großstädten für rund drei Milliarden Euro eine konvergente 
Infrastruktur, um Kunden über einen einzigen Anschluss mit Fernsehen,
Internet und Telefonie, das so genannte Triple Play, zu versorgen. 
Doch viele Experten stellen die Wirtschaftlichkeit dieses 
Prestige-Projektes, mit dem die bedrohliche Massenflucht der 
Telekom-Kunden gestoppt werden soll, in Zweifel. Dies berichtet die 
IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE in ihrer aktuellen Ausgabe (50/2006).
Nach Berechnungen der Analysten von Forrester Research wird die 
Deutsche Telekom in den nächsten zehn Jahren mit jedem 
Triple-Play-Nutzer 1.330 Euro Verlust machen. Das Problem liegt dabei
in der VDSL-Technik selbst. Um die angepeilten Transferraten von 25 
Mbit/s bis 50 Mbit/s zu erreichen, verlegt die Telekom Glasfasern aus
den Hauptverteilern in neu zu installierende Kabelverzweiger, die als
graue Kästen am Straßenrand installiert sind. Die letzten Meter zum 
Endkunden aber werden weiterhin mit dem klassischen 
Kupfertelefonkabel überbrückt, das jedoch nicht länger als zirka 300 
Meter sein darf, um die volle Übertragungsleistung zu garantieren.
Die Telekom selbst kann jedoch in den VDSL-Ausbaugebieten nur 
einen Teil der Klientel mit ihrem neuen Service versorgen. 
Labormessungen haben gezeigt, dass in einem Telefonkabel-Strang nur 
40 bis 60 Prozent aller Teilnehmer VDSL parallel nutzen können.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Bonner Unternehmen in den 
letzten Jahren am falschen Ende gespart hat: Aufgrund des hohen 
Kupferpreises vergrub die Telekom, wie Insider berichten, neue 
Telefonkabel überwiegend nur noch mit einer Litzendicke von 0,6 
anstatt 0,8 Millimetern. Über diese dünnen Kabel ist ein 
störungsfreier VDSL-Betrieb kaum möglich, berichtet die 
COMPUTERWOCHE.
Für Rückfragen:
Jürgen Hill, Redakteur COMPUTERWOCHE,
Tel. 089/36086-249, E-Mail:  jhill@computerwoche.de
www.computerwoche.de

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