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Solidarische Finanzierung stärken: PKV gefährdet breite medizinische Versorgung

Wuppertal (ots)

Die vom PKV-Verband vorgelegten Zahlen über die
Wanderungsbewegungen der Versicherten im vergangenen Jahr
unterstreichen die Notwendigkeit einer Anhebung der
Versicherungspflichtgrenze", so der Vorstandsvorsitzende der BARMER,
Dr. Eckart Fiedler.
360.700 ausschließlich Gesunde habe die PKV nach eigenen Angaben
2001 dazu gewonnen. Das untergrabe die solidarische
Finanzierungsgrundlage der GKV. Eine zusätzliche Belastung resultiere
aus den 148.000 bisher privat Versicherten, die im gleichen Zeitraum
zumeist als Arbeitslose in die GKV zurückgekehrt seien.
"Der GKV werden so Jahr für Jahr rund zwei Milliarden Euro
entzogen, die der medizinischen Versorgung der breiten Bevölkerung
nicht mehr zur Verfügung stehen", so Fiedler weiter. Dieser gezielte
Austausch von Versicherten zu Lasten der GKV und die damit verbundene
Risikoselektion müsse gestoppt werden.
Die BARMER betont jedoch, dass eine Anhebung der
Versicherungspflichtgrenze dabei ausdrücklich nicht mit
Beitragserhöhungen für die Versicherten verbunden ist; denn die so
genannte Beitragsbemessungsgrenze soll sowohl nach dem Willen der
Politik wie auch den Vorstellungen der Kassen unverändert bleiben.
Private Versicherungselemente sind nach Meinung Fiedlers im
Übrigen nicht zwingend als Vorbild für die anstehende Strukturreform
im Gesundheitswesen geeignet. So stiegen auch die Ausgaben der
privaten Krankenversicherer für Arzneimittel im vergangenen Jahr fast
zweistellig. Dabei ist dieser Leistungsbereich in der PKV
gekennzeichnet von Selbstbehaltsregelungen und
Beitragsrückerstattungen. Darüber hinaus haben PKV-Unternehmen
angesichts der Entwicklung auf den Aktienmärkten erhebliche
Schwierigkeiten, die versprochenen Kapitalerträge tatsächlich auch zu
erzielen.
"Stabilität, Nachhaltigkeit, Qualität und Vertrauen müssen die GKV
der Zukunft auszeichnen", so Dr. Fiedler. Neben der Weiterentwicklung
der solidarischen Wettbewerbsordnung und der Rückführung finanzieller
Verschiebebahnhöfe sei dazu auch die Erhöhung der
Versicherungspflichtgrenze ein wesentlicher Beitrag.
Für Rückfragen: 
BARMER-Presseabteilung, 
Telefon (0202) 5 68 14 21

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