Diplomatic Council - Diplomatischer Rat
UNO-Denkfabrik: Klimakrise bedroht den Frieden
UNO-Denkfabrik: Klimakrise bedroht den Frieden
Jamal Qaiser, UN Commissioner des Diplomatic Council: „Die Menschen werden nicht tatenlos zusehen, wie Landstriche verdorren, Hungersnöte um sich greifen, Trinkwasser knapp wird und Länder im Meer versinken.“
Frankfurt, 7. Dezember 2023 – „Der Klimawandel bedroht nicht nur die Umwelt, sondern auch die globale Sicherheit“, erklärt Jamal Qaiser, Commissioner der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council, anlässlich der COP28 in Dubai. Er führt aus: „Auf Klimakonferenzen und unter Klimaaktivisten wird überwiegend über die Umweltfolgen der Erderwärmung für unseren Planeten gestritten. Doch es geht ebenso sehr um die Konsequenzen für den Frieden auf der Welt. Die Menschen werden nicht tatenlos zusehen, wie Landstriche verdorren, Hungersnöte um sich greifen, Trinkwasser knapp wird und Länder im Meer versinken. Der Klimaschutz ist daher ein wichtiger Beitrag zur Friedenssicherung.“
Die Klimakrise destabilisiert die Welt
Die UNO-Denkfabrik weist auf das Gewaltpotenzial hin, wenn sich aufgrund klimatischer Veränderungen die Lebensbedingungen von Menschen verschlechtern. Armut und Hunger führten zwangsläufig zu Spannungen, Kriegen und Migration.
Jamal Qaiser vom Diplomatic Council benennt konkrete Beispiele: In der afrikanischen Sahelzone verursachen Dürren und Wasserknappheit schon heute gewaltsame Konflikte um Land und Wasser sowie Vertreibung, in Südamerika kommt es immer häufiger zu verheerenden Waldbränden, die Lebensräume zerstören und zu Konflikten zwischen indigenen Völkern und staatlichen Behörden führen und in Asien ist die Zunahme der Überschwemmungen unübersehbar, verbunden mit Vertreibungen und Konflikten um Ressourcen.
Der Commissioner der UNO-Denkfabrik verweist auf eine aktuelle Studie des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI), nach der die Zahl der Konflikte um Wasserressourcen in den letzten 20 Jahren um 50 Prozent gestiegen ist. Die SIPRI-Studie geht davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Eine andere Studie des World Economic Forum (WEF) aus dem Jahr 2022 benennt den Klimawandel als eines der fünf größten globalen Risiken für den Frieden. Das WEF prognostiziert, dass der Klimawandel in den kommenden Jahren zu einer Zunahme von Konflikten, Instabilität und Migration führen wird.
Europa bleibt nicht verschont
„Viele Europäer gehen davon aus, dass der Alte Kontinent vom Klimawandel nur marginal betroffen sein wird. Das ist grundlegend falsch“, postuliert Jamal Qaiser. Er führt aus: „Die Dürren in Südeuropa haben bereits zu einer Verknappung von Wasser und landwirtschaftlichen Flächen geführt. Die Überschwemmungen in Mitteleuropa haben Vertreibungen und Konflikte um Ressourcen mit sich gebracht. Und der steigende Migrationsdruck auf Europa durch Armut und Kriege in anderen Regionen der Welt ist schon seit langem unübersehbar. Das wird sich dramatisch weiter verschärfen mit dem Klimawandel.“
Jamal Qaiser fordert konkrete Schutzmaßnahmen
Friedensaktivist Jamal Qaiser analysiert: „Die Staatengemeinschaft ist viel zu sehr auf die Dekarbonisierung, also die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, fokussiert, wie die COP28 einmal mehr gezeigt hat. Sie vernachlässigt dabei die konkreten Schutzmaßnahmen, um die Menschen vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu bewahren.“ Er gibt ein Beispiel: „Wenn der Anstieg des Meeresspiegels als nicht mehr zu verhindern erkannt wird, dann ist es höchste Zeit, Dämme zu bauen. Natürlich muss man weiterhin die Ursachen bekämpfen, aber es geht auch darum, sich vor den Auswirkungen zu schützen. Doch genau das vernachlässigt die Weltpolitik, wenn sie nur auf das ohnehin nicht mehr erreichbare Ziel der 1,5-Grad-Begrenzung starrt wie das Kaninchen auf die Schlange, statt Brunnen zu bohren, Dämme zu errichten, sonnenresistente Nahrungsmittelketten aufzubauen und Gebäude im großen Stil besser vor Hurrikanen zu schützen.“
Diplomatic Council ist ein globaler Think Tank mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Zum Kreis der Mitglieder gehören Regierungsmitglieder, Botschafter, Wissenschaftler und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Der Friedensaktivist Jamal Qaiser ist im Diplomatic Council als Commissioner to the United Nations für die globale Stabilität engagiert.
Weitere Informationen: www.diplomatic-council.org
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