Ordentliche Hauptversammlung Herlitz AG: Positives Ergebnis in 2002
Berlin (ots)
Mit plus 3,2 Mio. Euro bei einem Umsatz von 376 Mio. Euro kann die Herlitz-Gruppe für das Geschäftsjahr 2002 ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vermelden. Es ist dem Unternehmen durch konsequente Ertragsorientierung und Kosteneffizienz gelungen, den begonnenen Sanierungskurs erfolgreich fortzusetzen. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Verbesserung der Rohertragsmarge. Die Verschuldung des Konzerns ist im Zuge der Insolvenz deutlich zurückgegangen.
Vorstandsvorsitzender Christian R. Supthut betonte im Rahmen der Hauptversammlung in Berlin, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit enthalte keine einmaligen Entlastungen aus dem Insolvenzverfahren. Diese fänden sich ausschließlich im außerordentlichen Ergebnis (99 Mio. Euro) wieder.
Insolvenz erfolgreich abgeschlossen
Nachdem der Vorstand am 3. April 2002 für die Herlitz AG und die Herlitz PBS AG Insolvenz anmelden musste, hat die Gesellschaft in einem sehr kurzen Zeitraum von nur 5 Monaten im September 2002 die Insolvenz beendet. Gelingen konnte dies, weil die Gläubiger- versammlung der Vorlage eines überzeugenden Sanierungskonzeptes im Rahmen des Insolvenzplanes bereits im Juli 2002 ihre Zustimmung erteilte. Supthut hob die konstruktive und professionelle Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter, dem Berliner Rechtsanwalt Peter Leonhardt, hervor. Er unterstrich: "Die Insolvenz hat für Herlitz wesentlich dazu beigetragen, strukturelle Lasten ein für alle Mal zu beseitigen."
Geschäftsverlauf 2002 und 1. Quartal 2003
Das Kerngeschäft der Herlitz PBS AG im deutschen Lebensmitteleinzelhandel und im Fachhandel bewegte sich in 2002 in einem stagnierenden gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Bei den non-food-Sortimenten waren deutliche saisonale Umsatzrückgänge zum Vorjahr zu verzeichnen. Dessen ungeachtet war die Auslastung der Produktionskapazitäten bei Herlitz auch während der Insolvenz gut.
Der Umsatz in den ersten drei Monaten dieses Jahres liegt bei 82 Mio. Euro und somit wie geplant rund 10 Mio. Euro unter dem Vorjahresumsatz. Etwa 3 Mio. Euro beruhen auf den strukturellen Veränderungen des Konsolidierungskreises, der Rest ist auf die aktuell schwache Konjunktur zurückzuführen. Dennoch konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im ersten Quartal 2003 gegenüber dem Vorjahr um nahezu 4 Mio. Euro auf minus 4,8 Mio. Euro verbessert werden. Da das Herlitz-Kerngeschäft traditionell durch saisonale Verläufe gekennzeichnet ist, weist das Unternehmen im ersten Halbjahr jedes Geschäftsjahres negative Ergebnisse aus. Die volumen- und ertragsstarken Monate liegen mit dem Schulanfang und Weihnachtsgeschäft im zweiten Halbjahr.
Zukunftschancen durch Ausbau des Servicegeschäftes
Zukunftschancen sieht Herlitz vor allem in der konsequenten Umsetzung der "Zwei-Säulen-Strategie", die im laufenden Geschäftsjahr Vorrang habe. Sie sieht eine Differenzierung des Kerngeschäftes in "Produkt" und "Service" vor. Vorstandsmitglied Norbert Strecker dazu: "Unser Dienstleistungsangebot wird nach den Wünschen der einzelnen Handelskunden modular aufgebaut. Für jede Dienstleistung bieten wir einen separaten Preis an. Das schafft Transparenz und Vergleichbarkeit mit dem Wettbewerb".
Herlitz erreicht mit seiner Außendienstmannschaft rund 7.000 Verkaufsstellen in ganz Deutschland und verfügt damit über eine Präsenz die kaum ein weiterer Anbieter aufweisen kann.
Die organisatorischen und strukturellen Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung der "Zwei-Säulen-Strategie" sind abgeschlossen: Die gesamten Serviceaktivitäten wurden in der Tochtergesellschaft eCom Logistik GmbH & Co. KG konzentriert. Die jahrzehntelange Produkt- und Sortimentskompetenz sowie die Artikelqualität finden sich auch künftig in den bekannten Markennamen "Herlitz", "Falken", "Susy Card" und "Diplomat" wieder.
Supthut bestätigt den von Herlitz eingeschlagenen Weg: "Wir haben trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation die Planwerte bei Umsatz, Rohertragsmarge und Ergebnis im ersten Quartal 2003 erreicht und werden weiter an der Stabilisierung dieser Werte arbeiten."
Die Herlitz-Gruppe gehört als eines der bekanntesten deutschen Traditionsunternehmen mit einem Jahresumsatz von 376 Mio. Euro (2002) zu den führenden Herstellern von Papier-, Büro- und Schreibwaren (PBS) in Europa. In Osteuropa ist Herlitz bereits heute Marktführer. Sitz der Zentrale ist Berlin-Tegel. Die Marke Herlitz steht seit fast 100 Jahren für qualitativ hochwertige Produkte in den Bereichen Malen und Schreiben, Organisieren, Verpacken und Schmücken. Mit rund 15.000 Artikeln bietet Herlitz seinen Handelspartnern als einziges Unternehmen das gesamte PBS- Vollsortiment an. Neben ausgewiesener Sortimentskompetenz zeichnet sich Herlitz durch ein umfangreiches Dienstleistungsangebot aus, das von der hundertprozentigen Herlitz-Tochter eCom Logistik GmbH & Co. KG erbracht wird. Das Leistungsspektrum der eCom Logistik reicht von der Planung, Sortiments- und Layoutoptimierung über die logistische Abwicklung bis hin zum Merchandising. Diesen Service nehmen schon heute namhafte Markenartikler, wie beispielsweise tesa, BIC, Henkel, Schwan Stabilo, Rotho oder Staedtler, in Anspruch.
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