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Vermögensverwalter sehen goldenen Zeiten entgegen

Frankfurt am Main (ots)

Sperrfrist: 22.06.2007 00:01
   Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der 
   Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
PwC-Studie: Zweistellige Zuwächse erwartet / Rasant wachsender 
Reichtum in Schwellenländern / Markenbildung, Personalpolitik und 
Investitionen in Risikomanagement bestimmen, ob die ehrgeizigen Ziele
erreicht werden können
Der Private-Banking-Sektor rechnet weltweit mit einem kräftigen 
Anstieg der Anlagevermögen reicher Privatkunden. 97 Prozent der 
Vorstandsvorsitzenden der Privatbanken sind optimistisch, dass ihr 
Geschäft in den kommenden drei Jahren wächst. Im Schnitt erwarten sie
einen Zuwachs der angelegten Vermögen um 23 Prozent und ein Wachstum 
der eigenen Geschäfte um 30 Prozent pro Jahr. Zu diesem Ergebnis 
kommt die Studie "Private Banking/Wealth Management Survey 2007" der 
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC). Im Rahmen der Untersuchung wurden 265 Führungskräfte führender
Private-Banking-Institute weltweit befragt. Damit ist die Erhebung 
die bislang umfangreichste in der 14-jährigen Geschichte der Studie.
Der Optimismus ist gerade im Private-Banking-Sektor noch deutlich 
größer als in anderen Wirtschaftszweigen. "Im 'Global CEO Survey', 
den wir Anfang des Jahres vorgestellt haben, waren die 
Wachstumserwartungen der Unternehmensvorstände schon sehr hoch", sagt
Rainer Wilken, Partner und Private-Banking-Experte bei PwC, "aber die
jetzt vorgelegten Ergebnisse überflügeln diese mühelos und zeigen die
Attraktivität des Vermögensmanagements als Industriezweig."
Kampf um vermögende Privatkunden
Seit Einführung der Erhebung im Jahr 1993 hat es unter den 
Vermögensverwaltern keine so starke Wachstumszuversicht gegeben. Dies
ist insbesondere vor dem Hintergrund erstaunlich, dass 65 Prozent der
Vorstände gleichzeitig einen starken Wettbewerb erwarten. 
Aussichtsreich ist für Unternehmen besonders der Ausbau des "Share of
Wallet", also des Vermögensanteils, den ein bereits gewonnener Kunde 
beim Unternehmen investiert hat. Zum einen stellt diese Strategie 
eine sehr gute Chance dar, auch ohne größere Zukäufe neues Kapital, 
Erlöse und stärkere Profitabilität zu erreichen. Zweitens führt ein 
höherer Share of Wallet auch zu höherer Loyalität und macht es dem 
Kunden schwerer, das Unternehmen zu verlassen. 96 Prozent der 
Befragten halten den Ausbau des Share of Wallet in den kommenden drei
Jahren folglich auch für wichtig.
Derzeit verwalten weniger als die Hälfte der Private Banker mehr 
als 40 Prozent des Vermögens ihrer Klienten. 63 Prozent der befragten
Business Manager bestätigen aber, dass das Volumen der einzelnen 
Kundenkonten im Schnitt zugenommen habe. In Deutschland verfügen zwei
Drittel der Befragten über 40 bis 60 Prozent der jeweiligen 
Kundenvermögen - eine optimistische Einschätzung, denn vermögende 
Kunden pflegen ihre Gelder zumeist auf zwei bis drei Institute zu 
verteilen. Der größte Zuwachs findet dabei an der Spitze der 
Reichtumspyramide statt. Gerade dort ist es unabdingbar, sich mit 
familienrelevanten Themen wie Generationsplanung, Nachfolge, 
Erbschaft, Testamentsvollstreckung und Familienstrategien zu befassen
- ein Beratungsfeld, in dem sich noch die wenigsten Häuser gut 
gerüstet fühlen.
Eine weitere Wachstumsmöglichkeit eröffnet Vermögensverwaltern das
Abwerben von Beratern und Kunden der Mitbewerber. Die Ansprache 
einzelner Kundenbetreuer oder auch Teams ist zentrale Stoßrichtung 
für die Erzielung des gewünschten Wachstums. "Vor diesem Hintergrund 
scheint es fraglich, ob jedes Unternehmen seine Wachstumsziele 
erreichen wird," prognostiziert Wilken, "zumal der Markt selbst in 
Deutschland nach Angaben der befragten Vorstände nur noch sehr 
geringfügig wächst."
Vermögen in Schwellenländern steigen rasant
Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum und in Osteuropa 
entwickeln sich am schnellsten, und lebhafte Märkte befeuern die 
Vermögensbildung von Privatpersonen. Viele 
Vermögensmanagement-Unternehmen versuchen ihren Teil des neuen 
Wohlstands zu akquirieren. Mehr als die Hälfte der Vorstände plant, 
in den kommenden zwei Jahren Geschäfte in neuen Ländern zu starten, 
einschließlich der BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China.
In der asiatisch-pazifischen Region rechnen die befragten Vorstände 
mit Zuwächsen der verwalteten Vermögen von jährlich 34 Prozent. In 
Russland liegen die Erwartungen zwischen 30 und 50 Prozent. Da ist es
kein Wunder, dass auch deutsche Institute verstärkt über 
Auslandsexpansionen nachdenken: An der Spitze der Expansionsziele 
stehen hier Osteuropa, Russland und Singapur - letzteres nicht nur 
wegen des Neukundenpotenzials, sondern auch, weil bestehende deutsche
Kunden einen Marktzugang dort fordern.
Kaum starke Marken
Im Vergleich mit der letzten PwC-Studie aus dem Jahr 2005 hat die 
Markenbildung als Unterscheidungsfaktor deutlich an Bedeutung 
gewonnen. 93 Prozent der Geschäftsführer beurteilen die Stärke der 
eigenen Marke als wichtig oder sehr wichtig, um neue Kunden zu 
gewinnen. Der Erfolg der Markenbildung war jedoch, abgesehen von 
wenigen Ausnahmen, nicht durchgängig und nicht so weitreichend, wie 
sie sich erhofft hatten. Obwohl 29 Prozent der befragten Unternehmen 
mehr als eine Million US-Dollar und 12 Prozent sogar mehr als drei 
Millionen Dollar investierten, konnten sich noch keine Marken 
sonderlich absetzen.
Investitionen in Systemverbesserungen weiterhin notwendig
Eine erfolgreiche Unterstützung der Wachstumspläne aus 
bankbetrieblicher und -technischer Sicht setzt weiterhin 
Investitionen voraus. Insgesamt sind sich 86% Befragten darüber 
einig, dass in der Vergangenheit durchgeführte Projekte 
Verbesserungen gebracht haben. Dennoch sind Optimierungen der 
Geschäftsabläufe und weitere Automatisierungen erforderlich, um 
profitabel wachsen zu können. Gerade in Deutschland wird in diesem 
Zusammenhang auch über Outsourcing nachgedacht. Auf der Systemseite 
liegt der größte Nachholbedarf in Deutschland im Bereich der 
Kundenberichterstattung (Vermögensberichte und 
Performance-Auswertungen) sowie bei Beratersystemen (Client 
Relationship Management Systeme).
Personalengpass limitiert die Aussichten
PwC prognostiziert in den kommenden Jahren einen Kampf um die 
besten Kundenbeziehungsmanager (CRM). Rainer Wilken: "Der 
Personalmarkt ist extrem dünn mit zu wenigen hochkarätigen 
Fachkräften. Wer die meisten Client Relationship Manager (CRM) 
bekommt, wird gewinnen." In den kommenden Jahren werden 
voraussichtlich 22 Prozent mehr CRMs gebraucht werden, in der 
boomenden Region Asien-Pazifik sogar 57 Prozent mehr.
Die Vorstandsvorsitzenden schätzen indessen nur 17 Prozent ihrer 
CRMs als "sehr fähig" ein. Gerade im Kampf um einen größeren Share of
Wallet können Personalressourcen den Ausschlag geben. Dabei fällt 
auf, dass nur die wenigsten Häuser eine Mitarbeiterbindung 
systematisch betreiben. Im positiven Falle wird hierbei jedoch 
hauptsächlich auf Vergütung und Training geachtet, während die 
Kundenbetreuer selbst angaben, dass in erster Linie eine gute 
Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzen sowie gute 
Karrieremöglichkeiten für den Verbleib im Unternehmen ausschlaggebend
sind. Gute Kundenbeziehungsmanager sind für Anleger entscheidend, die
ihr Vermögen in die Hände eines Verwalters legen. Unzufriedenheit mit
dem Service ist der häufigste Grund für Kunden, einen 
Vermögensverwalter zu verlassen.
Hohe Kosten für Risikomanagement
Die Vermögensverwalter führen derzeit erhebliche Verbesserungen 
ihrer Risikomanagementsysteme durch. Die regulatorischen Auswirkungen
der Expansion in neue Einflussbereiche und der Einführung neuer 
Produkte stellt eine echte Herausforderung dar. 78 Prozent der 
Vermögensverwalter haben in den vergangenen fünf Jahren entsprechende
Systeme eingeführt, 79 Prozent sind derzeit noch dabei, diese auf den
neusten Stand zu bringen. Trotzdem sind nur rund ein Viertel der 
Befragten zuversichtlich, dass ihr System Risiken im gesamten 
Unternehmen identifizieren, beobachten und messen kann. "Die 
Aufsichtsbehörden behandeln Verstöße nicht länger wohlwollend", sagt 
Rainer Wilken. "Bußgelder und Sanktionen können künftig erheblich 
zunehmen."
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Christiane Jungfleisch
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: 069 - 9585 1564
E-Mail: christiane.jungfleisch@de.pwc.com

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