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Kein Aufpreis für den Klimaschutz - Hybrid-Pkw sind deutschen Autofahrern zu teuer

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie: Nur jeder Fünfte akzeptiert Aufpreis für Hybrid-Pkw / 
   Verbrennungsmotor bleibt für die nächsten 20 Jahre dominierend / 
   Hybrid-Technologie wichtige Etappe auf dem Weg zur Brennstoffzelle
Ohne überzeugendes Marketing und eine konstruktive Unterstützung 
durch die Politik bleibt die Automobilindustrie auf den Kosten für 
den Klimaschutz sitzen. Denn die  große Mehrheit der deutschen 
Autofahrer ist zwar über den Zusammenhang von CO2-Emissionen und 
Treibhauseffekt informiert, aber nur die wenigsten ziehen aus dieser 
Einsicht Konsequenzen für das eigene Fahr- und Kaufverhalten, wie aus
einer Umfrage für die Studie "The Automotive Industry and Climate 
Change" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft 
PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. So stoßen Pkw mit einem 
Hybrid-Antrieb bei knapp jedem dritten Autofahrer auf Interesse, aber
nur jeder fünfte ist dazu bereit, für die teure Technologie einen 
höheren Kaufpreis zu zahlen. "Auch die Vergangenheit zeigt, dass 
Erfolge der Automobilhersteller bei der Verbrauchsreduzierung der 
Motoren durch die Präferenz der Kunden nach mehr Leistung, Komfort 
und Sicherheit förmlich aufgefressen wurden. Hier müssen die 
Hersteller ansetzen," sagt Felix Kuhnert, Leiter der 
Automobilberatung bei PwC.
Klimawandel ist Problem der anderen
Obwohl 70 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass der 
CO2-Ausstoß für den Klimawandel zumindest mit verantwortlich ist, 
denken beim Thema Autofahren nur sehr wenige spontan an die 
Umweltbelastung: Gerade einmal 12 Prozent nennen von sich aus Abgase 
und CO2-Emissionen als Hauptverursacher, während jeweils 18 Prozent 
über zu viel Verkehr und zu hohe Benzinkosten klagen. Knapp 30 
Prozent der Befragten halten den Autoverkehr für gänzlich 
unproblematisch.
Frauen sehen einen deutlich stärkeren Zusammenhang zwischen dem 
Klimawandel und der Umweltbelastung durch den Straßenverkehr. So 
gaben fast 80 Prozent der Frauen an, dass Autoabgase zur Erderwärmung
beitragen, aber nur 62 Prozent der Männer.
Damit sich klimafreundliche Pkw beim Kunden durchsetzen, ist die 
Automobilindustrie nach Ansicht der PwC-Experten auf die 
Unterstützung der Politik angewiesen. Aufgabe der Hersteller ist es, 
emissionsarme Technologien zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten 
und die Käufer durch konsequentes Marketing zum Kauf 
umweltfreundlicher Fahrzeuge zu bewegen. Der Gesetzgeber sollte diese
Anstrengungen unterstützen, beispielsweise durch die Umstellung der 
Kfz-Steuer auf eine CO2-abhängige Besteuerung. Abgas-Grenzwerte 
halten die Automobilexperten ebenfalls für notwendig, diese müssten 
aber intelligent gestaltet sein, konstatiert Kuhnert:
"Eine gesetzliche Regelung muss alle Automobilhersteller vor 
schwierige, aber machbare Herausforderungen stellen. Der Gesetzgeber 
wäre daher gut beraten eine differenzierte Regelung zu schaffen. Ein 
einheitlicher Grenzwert würde den Wettbewerb verzerren."
Verbrennungsmotor ist kein Auslaufmodell
Insgesamt geht PwC davon aus, dass die Automobilhersteller alle 
Möglichkeiten ausschöpfen müssen, um die gesetzlichen Grenzwerte zu 
erreichen. Dazu zählen die Weiterentwicklung der bewährten 
Antriebskonzepte, die Nutzung alternativer Kraftstoffe und die 
Optimierung des Gesamtfahrzeugs.
Insbesondere das Potenzial des Benzinmotors ist nach Einschätzung 
der Automobilexperten noch nicht ausgeschöpft. Zeitgleiche 
Turboaufladung und Verkleinerung des Hubraums ermöglichen deutliche 
Effizienzgewinne. So genannte Micro-Hybrid-Systeme, die den Motor im 
Leerlauf deaktivieren, werden bereits in wenigen Jahren in fast allen
Neuwagen zu finden sein. "Der Verbrennungsmotor bleibt dank 
kontinuierlicher Optimierung auf Sicht  der nächsten 20 Jahre die 
dominante Antriebstechnologie", ist Kuhnert überzeugt. Alternative 
Kraftstoffe werden als Beimischung zum fossilen Kraftstoff einen 
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Begrenzte Anbauflächen und
ein möglicher negativer Einfluss auf die Nahrungsmittelbranche zeigen
nach Einschätzung von PwC jedoch deutlich, dass ein vollständiger 
Wechsel auf Biokraftstoffe weder möglich noch sinnvoll ist.
Hybrid-Pkw bleiben Nischenmodelle
Hybrid-Pkw sind zwar für jeden dritten Autofahrer attraktiv, aber 
nur, wenn sich die Mehrkosten in engen Grenzen halten: Drei Prozent 
der befragten Interessenten ist bereits ein Aufpreis von EUR 500 
schon zu hoch für den Kauf eines Hybrid-Autos, weitere 18 Prozent 
würden nicht mehr als EUR 1.000 zusätzlich ausgeben wollen. Weitere 
zehn Prozent der Interessenten geben an, sich bei der Schwelle von 
EUR 1.500 umzuorientieren und bei einem Preisaufschlag von EUR 2.000 
gehen noch einmal 23 Prozent der Interessenten verloren. 29 Prozent 
der befragten Interessenten "verabschieden" sich, sobald die 
Preisdifferenz mit mehr als EUR 2.000 beziffert wird. Dies steht im 
krassen Gegensatz zu den deutlichen Mehrkosten der 
Automobilhersteller für Hybrid-Fahrzeuge. "Unter diesen 
Voraussetzungen können sich Autos, die neben einem Verbrennungsmotor 
auch über ein vollwertiges elektrisches Antriebsaggregat verfügen, 
nicht im Massenmarkt etablieren", prognostiziert Felix Kuhnert.
Nach Schätzungen des PwC Automotive Institute wird der Anteil der 
Hybrid-Pkw an der weltweiten Automobilproduktion von derzeit weniger 
als einem Prozent auf rund 2,5 Prozent bis 2014 ansteigen. Dann 
dürften die japanischen Hersteller rund zwei Drittel der 
Hybrid-Produktion stellen, US-Hersteller etwa 20 Prozent und deutsche
Marken 10 Prozent.
Langfristig ruhen die Hoffnungen für einen emissionslosen Antrieb 
auf der Brennstoffzelle. Hybridfahrzeuge nutzen bereits viele der für
Brennstoffzellenfahrzeuge benötigten Komponenten. Die technische 
Zuverlässigkeit und ein wettbewerbsfähiger Preis der Brennstoffzelle 
rücken damit erstmals in greifbare Nähe. "Bis 2015 sollte die 
Brennstoffzellentechnologie ausgereift und bezahlbar sein. Auch wenn 
noch Jahrzehnte vergehen dürften, bis die Mehrzahl der Pkw mit 
Wasserstoff fährt, müssen sich die Automobilhersteller bereits heute 
auf diese Entwicklung einstellen. Gerade Zulieferer haben jetzt die 
Chance, durch einen 'early move' einen echten Wettbewerbsvorteil 
aufzubauen", betont Felix Kuhnert.
Journalisten können die Studie unter  karim.schaefer@de.pwc.com 
bestellen.

Pressekontakt:

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Felix Kuhnert
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Leiter des Bereichs Automotive Advisory
Tel.: 0711- 25034 3309
felix.kuhnert@de.pwc.com

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 54 35
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

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