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Corporate Governance: Anforderungen an Kontrolle und Transparenz in Unternehmen steigen

Frankfurt am Main (ots)

Studie von BDI und PwC: Deutsches System der Unternehmensführung
und -kontrolle steht internationalen Standards nicht nach /
Verständnis für deutsche Lösung schaffen
Für Corporate Governance gibt es auch in Zeiten zunehmender
Globalisierung keinen international einheitlichen Standard. Zu groß
sind die Differenzen zwischen dem deutschen und dem
angloamerikanischen Kapitalgesellschafts- und Kapitalmarktsystem. Zu
diesem Ergebnis kommt die Studie Corporate Governance in Deutschland,
die von PwC Deutsche Revision und  dem Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) gemeinsam verfasst wurde und die Situation in
Deutschland mit den internationalen Standards vergleicht. Die Studie
wird heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Frankfurt am Main
vorgestellt.
Corporate Governance umfasst die Gestaltung der
Unternehmensführung und -kontrolle, sowie insbesondere die Aufgaben
und Verantwortlichkeiten der Unternehmensorgane und deren Verhältnis
zueinander. Durch die Internationalisierung der Kapitalmärkte sind
die Anforderungen sowohl an die Kontrollinstanzen innerhalb der
Unternehmen als auch an die Kapitalmarkttransparenz gestiegen. Wie
die Studie zeigt, werden die von der OECD 1999 veröffentlichten
Grundsätze, die international übliche Mindestanforderungen an
Unternehmensführung und -überwachung festlegen, von den bestehenden
gesetzlichen Regelungen in Deutschland bereits jetzt erfüllt.
Besonders für ausländische Marktteilnehmer sind die Vielzahl
deutscher Gesetze, Verordnungen, Satzungsbestimmungen,
Geschäftsordnungen und Börsenzulassungsbedingungen schwer zu
durchschauen.
International fällt der Vergleich von Corporate Governance
insbesondere deshalb schwer, weil dualistische, so genannte
Two-Tier-Modelle (z.B. in Deutschland mit einer Trennung zwischen
geschäftsführendem Organ und dem Überwachungsorgan) monoistischen
Systemen (z.B. in den USA mit dem Board of Directors)
gegenüberstehen. Durch die unterschiedlichen
Kapitalgesellschaftssysteme ist eine simple Anpassung des deutschen
Corporate Governance-Modells an das US-amerikanische ausgeschlossen.
Es geht vielmehr darum, Elemente innerhalb der Aufgabenzuteilung
sowie Kontrollsystematiken zu überprüfen und ggf. eine weitere
Optimierung der Leitungs- und Kontrollfunktionen zu erzielen. Die
schlichte Übernahme der in anderen Ländern zum Teil bewährten
Methoden ergibt keine positiven Effekte, wenn nicht auf die deutsche
Situation abgestellt wird.
Transparenz durch KonTraG und verbesserte Börsenaufsicht
Den Initiatoren der Studie zufolge sollte die Chance für den
Standort Deutschland genutzt werden, den Anlegern in USA und Asien
das deutsche Corporate Governance-Modell näher zu bringen und die von
ihnen geforderte Kapitalmarkttransparenz zu erfüllen. Mit dem im Mai
1998 in Kraft getretenen Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich (KonTraG) und einer verbesserten Börsenaufsicht
sind erste Schritte in diese Richtung erfolgt. Das Gesetz führte zu
Änderungen des AktG und des HGB als Reaktion auf spektakuläre
Unternehmenszusammenbrüche.
Fehlen von Leitlinien schreckt internationale Investoren ab
"Um für mehr Verständnis bei Anlegern und Unternehmern zu sorgen,
sollte die Bundesregierung eine Maßnahme zur rechtlichen und
tatsächlichen Beschreibung der deutschen Corporate Governance
ergreifen. Ein entsprechender Code wäre sowohl für ausländische
Investoren als auch für interessierte deutsche Unternehmen relevant",
so das Fazit von Dr. Jens Wolfram, Verfasser der Studie und als
Rechtsanwalt bei PwC Deutsche Revision im Bereich Compliance Risk
Management tätig. Das Fehlen solcher Leitlinien könne ausländische
Investoren abschrecken.
Deutsches System steht internationalen Standards nicht nach
Mit der gemeinsam von BDI und PwC Deutsche Revision vorgelegten
Studie wird das sehr heterogene Thema Corporate Governance aus der
Sicht von Praktikern untersucht. Inhalt sind keine konkreten
rechtspolitischen Forderungen. Ziel ist vielmehr, internationalen
Investoren aufzuzeigen, dass auch in Deutschland bei börsen-notierten
Unternehmen international übliche Corporate Governance-Standards zu
finden sind und deren Verständnis für die deutschen Lösungen des
Corporate Governance zu fördern. Daneben wird den interessierten
deutschen Unternehmern eine Darstellung des derzeitigen
Diskussionsstandes geboten.
Wie Dr. Ludolf von Wartenberg, Hauptgeschäftsführer des BDI,
anlässlich eines Pressegesprächs zur Veröffentlichung der Studie
anführte, gebe es für die unterschiedlichen Systeme kein 'besser'
oder 'schlechter'. Im Zuge der Globalisierung sei zwar eine stetige
Konvergenz der Rechtssysteme zu beobachten, eine völlige Angleichung
sei aber nicht zu erwarten. "Bewährtes wird sich durchsetzen und
vielleicht auch zum Vorbild für andere werden".
Die Studie kann im Internet unter www.pwcglobal.com/de abgerufen
werden.
Zum Herausgeber:
   Die Gruppe PwC Deutsche Revision AG ist in Deutschland mit einem
Umsatz von rund 2,4 Milliarden DM eines der marktführenden
integrierten Dienstleistungsunternehmen im Bereich Prüfung und
Beratung. Rund 10.000 Mitarbeiter arbeiten an über 40 Standorten in
Deutschland für nationale und internationale Mandanten jeder Größe.
Die breite Palette der Dienstleistungen umfasst die
Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Corporate Finance- sowie
Steuerberatung und die personalwirtschaftliche Beratung.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Jens Wolfram
PwC Deutsche Revision AG
New-York-Ring 13
D-22297 Hamburg
Tel.: (0 40) 63 78 -18 01
Fax.: (0 40) 63 78 -18 00 
jens.wolfram@de.pwcglobal.com
Nicole Susann Roschker
PwC Deutsche Revision/PricewaterhouseCoopers
Marketing & Kommunikation
Olof-Palme-Straße 35
60329 Frankfurt/Main
Tel.: (0 69) 95 85 16 69
Fax:  (0 69) 95 85 33 31 
nicole.susann.roschker@de.pwcglobal.com

Original content of: PwC Deutschland, transmitted by news aktuell

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