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Private Banking: härtere Zeiten für eine erfolgsverwöhnte Branche

Frankfurt am Main (ots)

PricewaterhouseCoopers prognostiziert in aktueller Studie einen
noch intensiveren Wettbewerb / weitere Akquisitionen und Allianzen /
Branche selbst schätzt Lage optimistisch ein.
Nach profitablen Jahren mit hohen Margen müssen Kreditinstitute
beim Geschäft mit vermögenden Privatkunden mit substantiellen
Änderungen rechnen. Die Banken und Vermögensverwalter im Bereich des
Private Banking stehen dieser Entwicklung jedoch möglicherweise zu
optimistisch gegenüber - zu diesem Ergebnis kommt die international
tätige Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers in
ihrer aktuellen Studie European Private Banking/Wealth Management
Survey 2000/2001.
Im Mittelpunkt der fünften Ausgabe dieser Studie stehen die
Ergebnisse einer europaweiten Befragung von 134 Geschäftsführern
führender Private Banking-Institute, die Ende letzten Jahres
durchgeführt wurde. Darüber hinaus gibt die Studie einen Überblick
über die Branchenentwicklung im Private Banking und in der
Vermögensverwaltung, nennt zukünftige Perspektiven und gibt
Empfehlungen für die Manager der Branche. Obwohl der Markt im Bereich
Private-Banking weiterhin wächst, werden die äußeren
Wettbewerbsbedingungen härter: Die Studie zeigt auf, dass bei
zunehmender Konkurrenz durch neue Marktteilnehmer wie Versicherungen
und Investmentbanken nun auch etablierte Private Banking-Institute
eine Erweiterung ihres Produktportfolios ankündigen. In Verbindung
mit den volatiler gewordenen Märkten wird das Konsequenzen haben. "In
naher Zukunft wird es zu einer deutlichen Kluft zwischen den
erfolgreichen und den weniger erfolgreichen Marktteilnehmern kommen",
folgert Bernd Schumacher, Partner bei Pricewaterhouse Coopers und
dort verantwortlich für das Beratungsgeschäft Asset
Management/Private Banking.
Selbsteinschätzung der Branche zum ersten Mal zu optimistisch
"Seitdem wir diese Studie durchführen, beurteilt die Branche ihre
Lage zum ersten Mal zu optimistisch. Dies betrifft nicht nur die
allgemeine Marktsituation, sondern auch die Fähigkeit der Institute,
die für die Zukunft notwendigen umfangreichen Änderungen umzusetzen",
erläutert Bernd Schumacher. Umfangreiche Expansions- und
Investitionspläne sollen nach Aussage der befragten Manager dazu
führen, weitere Segmente der Vermögenspyramide zu erreichen. So
zielen immer mehr  Anbieter zum Beispiel auf die bisher eher
vernachlässigten, so genannten Affluent-Kunden mit einem liquiden
Vermögen ab 100.000 Euro. In Deutschland stellt dieses Segment
bereits fast 50 Prozent dar. Die Betreuung von Top-Kunden mit großen
Familienvermögen ab 50 Millionen Euro durch sogenannte Family Offices
soll ebenso verbessert werden.
Kunden im Private Banking stellen höhere Ansprüche
Die Kunden stellen für die Verwaltung ihrer Vermögen zunehmend
höhere Anforderungen an ihre Bank. So steigt beispielsweise die
Nachfrage der oberen Vermögenssegmente nach alternativen
Investmentformen. Für diese Kunden wird das Angebot von Hedge Fonds
in den nächsten drei Jahren voraussichtlich um 50 Prozent steigen
(von 43 Prozent heute auf 62 Prozent). Im Top-Segment bieten derzeit
16 Prozent der befragten Anbieter sogenannte Family
Office-Dienstleistungen an, bereits in den nächsten drei Jahren
planen 50 Prozent ein solches Angebot.
Loyalität der Kunden sinkt
Die Ausweitung der Produktpalette geschieht zu einem Zeitpunkt, in
dem branchenübergreifend eine sinkende Loyalität gegenüber den
Anbietern zu verzeichnen ist. In Kombination mit hohen
Qualitätsansprüchen und gestiegenem Kostenbewusstsein erfordert dies
ein verbessertes Kundenbeziehungsmanagement. Faktoren, die bei der
Differenzierung zu den Wettbewerbern nicht vernachlässigt werden
dürfen, sind das Markenimage sowie die Servicequalität. "Bestimmte
Merkmale wie Qualität der Dienstleistung und der Vermögensverwaltung
müssen auf einem der Zielgruppe angemessenen Niveau geboten werden,
um überhaupt noch in diesem Markt bestehen zu können", meint Rainer
Wilken, bei PricewaterhouseCoopers Senior Manager im Beratungsfeld
Private Banking.
Durch Outsourcing die Wettbewerbsfähigkeit erhalten
Die Erweiterung der Produktpalette führt nach Aussage der
Befragten bei einigen Anbietern dazu, neue Allianzen und
Joint-Ventures einzugehen oder einige Produktbereiche ganz
auszugliedern. "Die im Private Banking notwendige Breite des
Angebotes lässt sich von vielen Instituten nicht mehr profitabel aus
dem eigenen Hause abdecken", sagt Bernd Schumacher. In diesem
Zusammenhang ist auch die Konvergenz zwischen nordamerikanischen und
europäischen Private Banking-Modellen zu sehen. "Besonders in
Deutschland besteht für Private Banking-Anbieter Handlungsbedarf: Das
attraktive Marktwachstum führt zu einer überdurchschnittlich
ansteigenden Wettbewerbsintensität. Ausländische und branchenfremde
Anbieter drängen auf den deutschen Markt", ergänzt Rainer Wilken.
Ausbau von Internet- und Telefonbanking notwendig
Obwohl in allen Kundensegmenten der traditionelle Vertrieb über
hochqualifizierte Berater weiterhin die wichtigste Rolle spielen
wird, nimmt die Bedeutung von elektronischen und telefonischen
Kanälen zu. Im nächsten Jahr erwarten über 70 Prozent der Befragten,
dass ihre Kunden das Internet verstärkt nutzen. Besondere
Herausforderungen sehen die Unternehmen darin, neue Geschäftsmodelle
für das Netz zu entwickeln. Erfolgreiche Marktteilnehmer des Private
Banking bieten ihren Kunden bereits heute auf diesem Weg zusätzliche
Analyse- und Beratungsprodukte.
"Die gesamte Branche vollzieht derzeit einen nachhaltigen Umbruch.
Um im Markt zu bestehen, müssen Anbieter eine klare Vision ihres
eigenen Erfolgsmodells haben und dessen Umsetzung konsequent
durchführen", bewertet Bernd Schumacher die Ergebnisse der Studie
abschließend.
Eine Zusammenfassung der Studie kann kostenfrei unter folgender
Adresse heruntergeladen werden: 
www.pwcglobal.com/europeanprivatebankingsurvey
Die Originalstudie "European Private Banking/Wealth Management
Survey 2000/2001" kann zum Preis von 100 Euro unter Tel. 069 -
5976-8410 angefordert werden.
Hintergrundinformationen
Die Studie:
   - PricewaterhouseCoopers führt den European Private Banking Survey
seit 1993 alle 2 Jahre durch. 
   - Die Anzahl der befragten Private Banking-Institute und
Vermögensmanager aus 14 Europäischen Onshore- und Offshore-Standorten
(den so genannten "Steuer-Oasen") hat sich in der aktuellen Studie
auf 134 Teilnehmer erhöht. Befragt wurden leitenden Geschäftsführer
(Senior Executives) der teilnehmenden Institute. 6 Prozent hiervon
kommen aus Deutschland. 
   - Der European Private Banking Survey vermittelt als einzige
Breitenerhebung ein detailliertes Bild über Trends und Themen dieses
Marktsegments.
Ergebnisse und Trends:
   - Die Marktbedingungen sind volatiler geworden. Stärkerer
Wettbewerb, schwierige Kapitalmärkte sowie nachlassende Kundenbindung
erhöhen den Druck auf die Margen (1998/99 erwarteten 80 Prozent der
Befragten ein Wachstum über 10 Prozent, 2000/01 erwarten dies 40
Prozent). 
   - Ein Haupttrend innerhalb der Branche ist die Erweiterung der
Produkt- und Beratungsangebote. Über 90 Prozent der Befragten
bewertet die Produktdifferenzierung in den nächsten drei Jahren
wichtiger als die Kostenoptimierung. Viele Anbieter wollen zukünftig
die gesamte Bandbreite der Vermögenspyramide von Kunden mit einem
liquiden Vermögen ab 100.000 Euro bis über 50 Millionen Euro
abdecken.
   - Die Banken investieren verstärkt in den Bereich E-Business sowie
in die Entwicklung von Multikanal-Angeboten zur Kundenbetreuung (58
Prozent). Weitere Kapazitäten wollen sie in die Verbesserung der
Kundenbindung in die Marken- und Image-Bildung fließen lassen.
   - Im Vergleich zur letzten Studie lässt sich eine zunehmende
Branchenkonvergenz zwischen Nordamerika und Europa feststellen. So
hat das Rekordniveau der Fusionen neue, hybride Geschäftsmodelle
hervorgebracht, z.B. das Private Banking/Broker-Modell oder das
Private-Banking/Investmentbanking-Modell. 
   - Der Wettstreit um qualifizierte Mitarbeiter im Private Banking
wird neue Dimensionen annehmen.
   - Der steigende Einfluss von gesetzlichen Regularien und
Compliance-Richtlinien (z.B. Geldwäsche) führt zu einem
ausgeprägteren Risikomanagement. 58 Prozent der Befragten verfolgen
einen expliziten Risikomanagement-Ansatz.
   - Zunehmender rechtlicher und regulatorischer Druck führt
insbesondere auf der Offshore-Seite zu mehr Transparenz. Dies lässt
die Grenzen zwischen On- und Offshore-Seite mehr und mehr
verschwimmen.
Die Originalstudie "European Private Banking/Wealth Management
survey 2000/2001" kann zum Preis von 100 Euro unter Tel. 069 -
5976-8410 (PwC Frankfurt) bestellt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bernd Schumacher
PwC Deutsche Revision
Pricewaterhouse Coopers Unternehmensberatung
Tel: 0 69 / 59 76 - 84 10
Fax: 0 69 / 59 76 - 84 09 
bernd.schumacher@de.pwcglobal.com
Rainer Wilken
PwC Deutsche Revision
Pricewaterhouse Coopers Unternehmensberatung
Tel: 0 40 / 63 78 - 23 64
Fax: 0 40 / 63 78 - 20 20 
rainer.wilken@de.pwcglobal.com
Nicole Susann Roschker
PwC Deutsche Revision/PricewaterhouseCoopers
Corporate Marketing & Kommunikation/Presse
Tel: 0 69 / 95 85 - 16 69
Fax: 0 69  /95 85 - 33 31 
nicole.susann.roschker@de.pwcglobal.com
Für den Herausgeber:
Die Gruppe PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit einem Umsatz
von rund 2,4 Milliarden DM eines der marktführenden integrierten
Dienstleistungsunternehmen im Bereich Prüfung und Beratung. Rund
10.000 Mitarbeiter arbeiten an über 40 Standorten in Deutschland für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. Die breite
Palette der Dienstleistungen umfasst die Wirtschaftsprüfung, die
Unternehmensberatung, die Corporate Finance- sowie die Steuerberatung
und die Human Resource-Beratung.

Original content of: PwC Deutschland, transmitted by news aktuell

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