Krebspatienten wünschen sich bessere Aufklärung
Main (ots)
PwC-Studie zeigt: Die Ansprüche an das Gesundheitssystem haben sich grundlegend verändert / Patienten wollen über Behandlungsoptionen umfassend aufgeklärt werden / Wunsch nach individuell geschnittenen Therapien / Gesundheitsbranche muss mehr digitale Lösungen finden
Die Heilungschancen für Krebspatienten werden bekanntlich immer besser. Im Zuge des medizinischen Fortschritts verändert sich jedoch auch die Erwartungshaltung der Betroffenen - und zwar massiv, zeigt die groß angelegte Studie "From surviving to thriving: cancer's next challenge" der Gesundheitsexperten von PwC. So bemängeln inzwischen drei von zehn Patienten, dass sie hinsichtlich ihrer Diagnose nicht so umfassend und verständlich informiert würden, wie sie das eigentlich erwarten. Jeder dritte Befragte gab zudem an, er fühle sich über die möglichen Behandlungsmethoden nicht umfassend genug unterrichtet.
"Die Umfrageergebnisse decken auf, dass Krebspatienten und ihre Angehörigen inzwischen völlig andere Ansprüche an das Gesundheitswesen stellen als noch vor fünf oder zehn Jahren. Früher ging es den Betroffenen in erster Linie um die Frage, ob sich die Erkrankung überhaupt bekämpfen lässt. Inzwischen wollen die Patienten viel klarere Aussagen, welche Behandlungsoptionen es für sie gibt - und wie sie im Zuge einer erfolgreichen Therapie möglichst schnell wieder die gewohnte Lebensqualität erreichen", erläutert Michael Burkhart, Partner und Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei PwC in Deutschland.
Die neue Studie zählt zu den weltweit umfangreichsten ihrer Art in den vergangenen Jahren. Insgesamt befragte das Gesundheitsteam von PwC dafür mehr als 1.400 Patienten, Angehörige, Pfleger und Ärzte in den USA, Großbritannien und Australien. "Auch wenn die Studie andernorts durchgeführt wurde, lassen sich die Ergebnisse durchaus auch auf Deutschland übertragen", sagt Michael Burkhart. "Trotz der schweren Krankheit ist schließlich der Wunsch der Betroffenen, eine individuelle und koordinierte Pflege zu erhalten, um so ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, in allen Ländern gleichermaßen groß. Deshalb sollten an Krebs erkrankte Menschen auch in Deutschland in Entscheidungsprozesse, die ihre Behandlungsmethoden und ihre individuellen Präferenzen betreffen, eingebunden werden."
Das zeigt sich auch daran, dass die Betroffenen nicht nur besser aufgeklärt werden wollen, sondern auch eine größere Mitsprache verlangen. So äußerten 77 Prozent der Befragten die Erwartung, in die Auswahl der Ärzte eng eingebunden zu werden; sieben von zehn Patienten war es zudem "extrem wichtig", nicht den Eindruck zu bekommen, dass Entscheidungen über ihren Kopf hinweg gefällt werden. "Den Betroffenen geht es viel stärker als früher darum, nicht die Hoheit über die Therapie zu verlieren. Sie verlangen eine flexible und auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Hilfe", so Burkhart.
Bleibt die Frage, wie die finanziell strapazierten Gesundheitssysteme diesen Ansprüchen in Zukunft gerecht werden sollen. Hier glaubt Burkhart, dass die digitale Revolution in den nächsten Jahren viele neue Lösungsmöglichkeiten anbieten wird. "Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich nimmt Fahrt auf - mittlerweile strömen immer mehr branchenfremde Unternehmen in den Gesundheitsmarkt, so genannte New Entrants. Sie bieten innovative Produkte und Dienstleistungen und damit neue digitale Technologien an, die in Zukunft effizientere Behandlungsmethoden ermöglichen und den Therapieerfolg so vergrößern können."
Weitere Informationen finden Sie unter: www.pwc.com/thrivewithcancer
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