All Stories
Follow
Subscribe to PwC Deutschland

PwC Deutschland

100 Tage Viertes Finanzmarktförderungsgesetz: Lage der Wertpapierfondsbranche angespannt

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Umfrage unter Führungskräften von Kapitalanlagegesellschaften 
   zeigt: Verbesserung der Marktsituation ab 2003 erwartet / 80 
   Prozent bejahen Wohlverhaltensregeln als Selbstverpflichtung / 
   Geringes Interesse an neuen Geschäftsmöglichkeiten / Verschmelzung
   von Fonds für die Zukunft wünschenswert
Die große Mehrheit der deutschen Kapitalanlagegesellschaften, die
Wertpapierfonds auflegen und verwalten, empfinden die aktuelle
Situation auf dem Investmentmarkt als sehr angespannt, vereinzelt
wird die gegenwärtige Lage sogar als existenzbedrohend eingestuft. Ab
2003 rechnen die Manager mit einer Verbesserung der Marktlage,
vorausgesetzt die aktuellen Pläne zur Besteuerung von
Veräußerungsgewinnen werden nicht umgesetzt. Nahezu zwei Drittel (59
Prozent) von ihnen sind der Auffassung, dass das am 1. Juli 2002 in
Kraft getretene Vierte Finanzmarktförderungsgesetz nicht zu einer
Stärkung des deutschen Wertpapierfondsmarktes beiträgt. Die
gesetzlichen Neuerungen bringen ihrer Meinung nach vor allem Vorteile
für Immobilienfondsanbieter.
Zu diesen Ergebnissen kommt die PwC-Umfrage 100 Tage Viertes
Finanzmarktförderungsgesetz - Neue Chancen für die deutschen
Investmentfondsanbieter. Dazu wurden im September und Oktober 2002 51
Kapitalanlagegesellschaften befragt, die Wertpapier-Publikumsfonds
und Wertpapier-Spezialfonds auflegen und verwalten. "Es ist
erstaunlich, dass die Gesellschaften unabhängig von Größe und
Marktstellung sehr ähnliche Ansichten und Bewertungen äußern", stellt
Arno Kempf, Partner bei PwC im Bereich Financial Services, fest.
Investmentbranche bevorzugt Selbstverpflichtung zu Wohlverhalten
Rund 80 Prozent der Befragten spricht sich für
Wohlverhaltensregeln in Form einer Selbstverpflichtung aus. Viele von
ihnen erachten eine gesetzliche Regelung erst dann für notwendig,
wenn eine Selbstverpflichtung nicht greift. "Dieses Ergebnis
entspricht der mit großer Mehrheit erfolgten Verabschiedung eines
eigenen Verhaltenskodexes auf der Mitgliederversammlung des
Bundesverbandes Deutscher Investment- und
VermögensverwaltungsGesellschaften (BVI) am 31. Oktober 2002", führt
Wulf Ley, Manager bei PwC im Bereich Asset Management, aus.
Anlageberatung durch Dritte stößt auf reges Interesse
Knapp die Hälfte (49 Prozent) der befragten Gesellschaften nimmt
bereits heute die Möglichkeit der Anlageberatung durch Dritte in
Anspruch. Die Kapitalanlagegesellschaften bieten ihre Leistungen in
der Regel sowohl konzernintern als auch gegenüber externen
Unternehmen an, weitere 24 Prozent der befragten Gesellschaften
befinden sich noch in der Planungs- und Aufbauphase. Nach Meinung
einiger Marktteilnehmer wird diese neue Geschäftsmöglichkeit den
Trend zum Spezialisten oder auch zur Master-KAG fördern. Zudem sind
verstärkt Kooperationen von Kapitalanlagegesellschaften und
Versicherungen zu erwarten.
Möglichkeit der Anteilklassenfonds wird wenig genutzt
Wenig Interesse zeigen die Investmentgesellschaften dagegen an der
nun erlaubten Auflegung von Fonds mit unterschiedlichen
Anteilklassen. Nahezu drei Viertel der Befragten ziehen eine
Neuauflage beziehungsweise Anpassung bestehender Publikumsfonds unter
Nutzung unterschiedlicher Anteilklassen derzeit nicht in Betracht.
Ein angeführter Grund ist die bereits seit längerer Zeit mögliche
Auflage derartiger Fonds im Ausland. Im Spezialfondsbereich wurde der
Einsatz von Anteilklassenfonds vor dem Hintergrund der Anwendung der
internationalen Rechnungslegung bei Investmentfonds als interessante
Alternative eingestuft.
Kaum Interesse an Wertpapierindexfonds
Wertpapierindexfonds stoßen bei den wenigsten Fondsanbietern auf
Interesse. So planen 82 Prozent der Befragten gegenwärtig keine
Auflegung von Aktienindexfonds und 86 Prozent sehen gänzlich von
Rentenindexfonds ab. Als Hauptargument führen die Anbieter an, dass
diese passiv gemanagten Indexfonds nicht zum Selbstverständnis und
Marktauftritt als aktive Manager passen.
Anteilpreisberechnung wird bereits genutzt
Mit dem Vierten Finanzmarktförderungsgesetz können die
Kapital-anlagegesellschaften erstmals die Anteilpreise selbst
berechnen; bisher war dies den Depotbanken vorbehalten. Aktuell
führen knapp 40 Prozent der Befragten die Anteilpreisberechnung
selbst durch, weitere 20 Prozent planen diese künftig selbst
vorzunehmen. Dazu zählen insbesondere Gesellschaften, die mit
mehreren Depotbanken zusammenarbeiten.
Möglichkeiten zur Verschmelzung von Fonds gefordert
Ein großes Anliegen der Branche ist die Verschmelzung von
Investmentfonds. Nahezu alle Befragten bedauern, dass die Regelung
darüber in letzter Minute wieder aus dem Gesetzentwurf gestrichen
wurde. Fast 90 Prozent der befragten Gesellschaften erachten die
Zulassung der Verschmelzung von Fonds als unbedingt notwendig, damit
sie wie auch die institutionellen Anleger ihre Palette an
Investmentfonds bereinigen können. "Insbesondere die Anforderungen
der internationalen Rechnungslegung sowie das Erfordernis eines
einheitlichen Reportings verstärken den Trend, dass institutionelle
Anleger ihre Fonds bei nur einer oder einigen wenigen
Kapitalanlagegesellschaften bündeln", erklärt Arno Kempf.
Die aktuelle Umfrage 100 Tage Viertes Finanzmarktförderungsgesetz
- Neue Chancen für die deutschen Investmentfondsanbieter können Sie
unter www.pwcglobal.com/de/publikationen kostenfrei im pdf-Format
herunterladen.
Für die Redaktion: PwC ist in Deutschland nach dem Verkauf der
IT-Consultingsparte an IBM mit über 9.000 Mitarbeitern und einem
Umsatzvolumen von 1,1 Milliarden Euro nach wie vor eine der führenden
Prüfungs- und Beratungsorganisationen. An 39 Standorten in
Deutschland arbeiten unsere Mitarbeiter für nationale und
internationale Mandanten jeder Größe. Unsere Kerndienstleistungen
umfassen die Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen,
die Steuerberatung sowie die Corporate Finance-Beratung. Die
Rechtsberatung wird durch die unabhängige Gesellschaft PwC Veltins
angeboten.
Weitere Informationen erhalten Sie bei: 
Arno Kempf 
PricewaterhouseCoopers Financial Services 
Tel.: 069 / 9585 - 2367 
Fax:  069 / 9585 - 4367 
E-Mail:  arno.kempf@de.pwcglobal.com
Wulf Ley 
PricewaterhouseCoopers Financial Services 
Tel.: 069 / 9585 - 2268 
Fax:  069 / 9585 - 2956 
E-Mail:  wulf.ley@de.pwcglobal.com
Sandra Werning 
PricewaterhouseCoopers Konzernkommunikation / Presse 
Tel.: 069 / 9585 - 1564 
Fax:  069 / 9585 - 3331 
E-Mail:  sandra.werning@de.pwcglobal.com

Original content of: PwC Deutschland, transmitted by news aktuell

More stories: PwC Deutschland
More stories: PwC Deutschland
  • 06.11.2002 – 09:01

    Deutsche Kommunen im Wandel: traditionelle Aufgaben durch leere Kassen auf dem Prüfstand

    Frankfurt am Main (ots) - Kommunalstudie 2002 von PwC: Strukturen der Verwaltung müssen flexibler gestaltet werden / Einsparungen durch Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen / Klassische Daseinsvorsorge auf dem Prüfstand / E-Government: Sparzwang und fehlende IT-Strategie behindern Weg zum modernen Dienstleister In Zeiten finanzieller Engpässe ...

  • 30.10.2002 – 08:54

    Metall-Industrie: Aktive Kommunikation mit Kapitalmärkten wichtiger denn je

    Frankfurt am Main (ots) - Studie von PwC zeigt: Analysten und Investoren fordern weiterführende Informationen / Unternehmen kommunizieren selbst bereits vorhandene Kennzahlen häufig nicht / Direkte Kommunikation mit Investoren von Vorteil Nahezu alle Führungskräfte (95 Prozent) in der Metall-Industrie halten ihre Unternehmen für unterbewertet. Rund ...

  • 24.10.2002 – 13:08

    Nachhaltige Unternehmensberichterstattung fördert Vertrauen der Kapitalmärkte

    Frankfurt am Main (ots) - Aktuelle PwC-Umfrage zeigt: Zwei Drittel der westeuropäischen Unternehmen informieren neben wirtschaftlichen Kennzahlen über soziale und ökologische Ergebnisse und Faktoren / Deutlicher Vorsprung vor den USA / Größere Transparenz und breitere Grundlage für Stakeholder ...