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Vermögensmanager erwarten härteren Wettbewerb

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie: Zunehmende Konkurrenz um die wohlhabendsten
Privatkunden erwartet / Klare strategische Positionierung und
Investitionen in die Kundenbetreuung Vorraussetzungen für Erfolg /
Zuversicht in Wachstum im Vermögensmanagement-Sektor gedämpft /
Aufsichtsrechtliche Veränderungen stellen Herausforderung dar
Der Kampf der Kreditinstitute um die vermögendsten Privatkunden
wird in Zukunft weitaus aggressiver. Dies bestätigt der von PwC
durchgeführte Global Private Banking / Wealth Management Survey 2003,
in dessen Rahmen über 100 Geschäftsführer führender Private
Banking-Institute in Europa, Asien und Nordamerika befragt wurden.
Der Studie zufolge erwarten 71 Prozent der Befragten, dass die Anzahl
ihrer besonders vermögenden Kunden (ab 50 Millionen US-Dollar)
zunehmen wird, während nur 14 Prozent mit einer Zunahme der so
genannten Affluent-Kunden (ab 100.000 US-Dollar) rechnen. Der
Wettbewerb um Kunden aus der Spitze der Vermögenspyramide wird sich
folglich intensivieren.
Nur für die größten Institute wird das globale Geschäftsmodell
erstrebenswert und erfolgreich sein. Die Vermögensverwalter erkennen,
dass nur wenige Kunden Zugang zu globalen Märkten nachfragen und
konzentrieren sich nun eher darauf, sich mit ihren Dienstleistungen
vom Wettbewerb abzuheben und die eigenen Stärken auszuspielen. Zudem
ermöglichen offene Produktarchitekturen den Vermögensverwaltern,
Produkte aus einer großen Bandbreite von Märkten zu beziehen, ohne
selbst weltweit tätig zu sein.
Polarisierung: Produkt- und Vertriebsorientierung bereits
erkennbar
Um effektiv und profitabel zu operieren, werden die
Vermögensverwalter zukünftig eine klare Strategie wählen und ihr
Geschäftsmodell anpassen müssen. Nur noch die größten Anbieter werden
mit einer produktionsorientierten Strategie erfolgreich sein.
Entsprechend wollen sich 59 Prozent der Befragten auf den Vertrieb
konzentrieren, und nur 22 Prozent führen die Produktentwicklung als
strategische Ausrichtung an.
Konzentration auf Kernkompetenzen und Kundenbetreuung
Bei etwa 65 Prozent der Befragten steht die Differenzierung von
den Wettbewerbern im Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung.
Ebenfalls 65 Prozent der befragten Vermögensmanager führen an, sich
auf die Kundenbetreuung zu fokussieren.
Um die Betreuung der Kunden zu verbessern, sind Investitionen in
Personal, Systeme und Infrastruktur rund um das Front Office
unumgänglich. "Entscheidend für den zukünftigen Erfolg der Private
Banking-Institute ist, den Fokus von der Produktentwicklung hin zu
individuellen Kundenbedürfnissen zu verschieben und in die Ausbildung
und Anreizsysteme der Client Relationship-Manager zu investieren",
konstatiert Markus Burghardt, Partner bei PwC im Bereich Financial
Services. "Nahezu die Hälfte der Befragten hat bislang kein Verfahren
zur Kundenbindung definiert, das der Überwachung und Erhaltung dieses
wichtigen Kundensegmentes dient. Diese Vermögensverwalter setzen sich
somit selbst der Gefahr aus, Kunden an fokussiertere Wettbewerber zu
verlieren."
Die Neuausrichtung der Private Banking-Institute wird durch das
Outsourcing von Produkten und Dienstleistungen, die nicht Teil des
Kerngeschäfts sind, sowie durch offenere Produktgestaltung und Joint
Ventures unterstützt. "Ein Aufwärtstrend ist deutlich sichtbar",
resümiert Andreas Kandel, Senior Manager bei PwC im Bereich Financial
Services, "aber nur für Vermögensverwalter, die in ihre wertvollen
Kundenbeziehungen investieren und sich den veränderten
Kundenbedürfnissen und harten Marktbedingungen anpassen."
Wachstumserwartungen gedämpft
Ein weiteres Indiz für einen stärkeren Wettbewerb sind die
gedämpften Wachstumserwartungen im Privatkundengeschäft. Waren für
das verwaltete Vermögen in den vergangenen Jahren in Europa noch
jährliche Wachstumsraten von 13 Prozent prognostiziert worden, fällt
die Zuversicht für 2004 mit geschätzten drei Prozent deutlich
niedriger aus. Dies lässt sich auf die stark rückgängigen Werte der
Aktienmärkte in letzten zwei Jahren zurückführen. In Nordamerika
rechnen die Befragten im nächsten Jahr mit einem Wachstum des
verwalteten Vermögens von acht Prozent, während in Asien sogar
zweistellige Wachstumsraten zu erwarten sind.
In den nächsten drei Jahren gehen die Befragten jedoch von einem
leichten Rückgang der verwalteten Vermögen in Nordamerika und Asien
aus, während sie in Europa einen Anstieg von sechs Prozent erwarten.
Aufsichtsrechtliche Veränderungen stellen Herausforderung dar
Der zukünftige Erfolg im Privatkundengeschäft wird zudem davon
abhängen, inwiefern es den Instituten gelingt, sich den stark
wandelnden aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu stellen. Im Fokus
der Vermögensmanager stehen hierbei die Umsetzung von neuen
Compliance-Anforderungen und Anti-Geldwäscheregelungen sowie die
zunehmende Anzahl neuer aufsichtsrechtlicher Vorschriften. Hierbei
ist erkennbar, dass beispielsweise in der Umsetzung adäquater
Risikomanagementsysteme noch Entwicklungs- und Investitionsbedarf
besteht.
Obwohl sich die befragten Vermögensmanager den daraus entstehenden
Risiken bewusst sind, versäumte bisher ein erheblicher Anteil
notwendige Anpassungen vorzunehmen. Gerade kleinere, in mehreren
Märkten vertretene Institute könnten Schwierigkeiten haben, die aus
aufsichtsrechtlichen Veränderungen resultierenden Kosten zu tragen.
Auch bei der Auswahl eines Standortes werden die Vermögensmanager
verstärkt den Entwicklungsstand der Umsetzung international üblicher
aufsichtsrechtlicher Regelungen beachten müssen. Insbesondere
Standorte außerhalb der großen Industrieländer (so genannte Off-shore
Center) müssen sich diesem Druck stellen, der durch die Anforderungen
internationaler Aufsichtsbehörden - wie beispielsweise der Financial
International Task Force - noch verstärkt wird.
Das Executive Summary der aktuellen Studie Global Private Banking
/ Wealth Management Survey 2003 von PwC können Sie unter
www.pwc.com/globalwealthsurvey kostenfrei im pdf-Format
herunterladen.
Für die Redaktion: PricewaterhouseCoopers (PwC) ist in Deutschland
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