Banken forcieren Aufbau von digitalen Ökosystemen
Frankfurt am Main (ots)
Deutsche Banken wandeln sich von reinen Finanzdienstleistern zu Alltagsbegleitern ihrer Kunden. Die Verknüpfung in Ökosystemen bietet die Chance, bankferne Produkte und Services aus verschiedenen Lebenswelten in das eigene Angebot zu integrieren. Durch die steigende Bedeutung digitaler Ökosysteme, wird es für die Banken immer wichtiger, die Konzeption und den Ausbau von Plattformmodellen voranzutreiben. "Über modulare Plattformen und Schnittstellen können den Kunden zukünftig digitale Lösungen und Produkte angeboten werden, die weit über klassische Finanzdienstleistungen hinausgehen", so Tomas Rederer, Partner und Head of Digital Operations bei PwC Deutschland
PwC-Studie zeigt: Beyond Banking rückt näher
Wie die PwC-Studie zur Relevanz digitaler Ökosysteme für deutsche Geldhäuser zeigt, treiben deutsche Banken den Aufbau digitaler Ökosysteme energisch voran. Mehr als 97% der Banken sehen eine sehr hohe strategische Relevanz von digitalen Ökosystemen für den deutschen Bankenmarkt in den nächsten fünf Jahren, gut 95 Prozent wollen in fünf Jahren eine eigene Plattform betreiben oder auf einer anderen präsent sein und 62 Prozent der befragten Bank-Entscheider erklärten, in ihren Häusern würden bereits Konzepte dafür entwickelt. Diese Dringlichkeit ist im Hinblick auf typische "Winner-takes-all"-Effekte von Netzwerkplattformprodukten geboten.
Knapp 60 Prozent wollen in fünf Jahren mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes über digitale Ökosysteme erzielen. Nach Ansicht der Manager eignen sich die Themenwelten Wohnen, Mobilität, Konsum, Gesundheit und Freizeit besonders für eine Einbindung in ein Ökosystem. Die hohen Ertragserwartungen, die an die Plattformen geknüpft werden, spiegeln sich aktuell allerdings noch nicht in der Investitionsbereitschaft wieder: im kommenden Jahr wollen 43 Prozent bis zu 500.000 Euro in den Aufbau eines digitalen Ökosystems fließen lassen. Knapp ein Viertel plant nur moderate Investitionen von bis zu 100.000 Euro.
Das Ökosystem "Wohnen" als ideale Wertschöpfungskette
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern steht die Steigerung der Alltagsrelevanz für Kunden im Fokus der Banken. So profitieren alle Beteiligten von einer neu entstehenden Wertschöpfungskette. Im Ökosystem "Wohnen" können Banken zum Beispiel auf Plattformen umfangreiche Services und Produkte bereitstellen, die Kunden bisher nur abseits der Bank erreichen konnten: Versicherungsangebote werden eingeholt, verglichen und abgeschlossen, Umzugsunternehmen bestellt, Handwerker für Hausbau, Sanierung und Instandhaltung vermittelt, Smart-Home-Technologien installiert sowie die Renditeaussichten der Immobilie für die Altersvorsorge geschätzt.
Die Zeit drängt
"In anderen Branchen konnten bereits Ökosysteme entstehen, ohne dass entscheidende Kundenschnittstellen von Banken besetzt werden", erklärt Tomas Rederer. "Deutsche Banken haben ihren dringenden Handlungsbedarf erkannt, die Operationalisierung der Digitalplattformen ist häufig aber noch ungeklärt." Zudem sollten Banken beim Aufbau ihrer Schnittstellen auf eine vielfältige Nutzbarkeit abzielen, um sich an mehreren Ökosystemen beteiligen zu können. Hierbei wird vor allem die Modularität und Kombinierbarkeit des eigenen Produkt- und Serviceportfolios mit Leistungen des Partners verknüpft. Die Umsetzung dieser Projekte sollte dabei von der Kern-IT der Bank entkoppelt werden.
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