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Deutschen Unternehmen steht mehrheitlich die Umstellung auf IAS/IFRS noch bevor

Frankfurt am Main (ots)

Untersuchung von PwC und Universität Eichstätt zur
   Kapitalmarktorientierung deutscher Firmen legt den  
   Umstellungsbedarf auf IAS/IFRS offen / Insbesondere eine 
   Vielzahl von kleineren Unternehmen ist hiervon betroffen
Mehr als die Hälfte der kapitalmarktorientierten und
konsolidierungspflichtigen Unternehmen in Deutschland haben ihr
Rechnungslegungssystem noch nicht an die IAS/IFRS (International
Accounting Standards / International Financial Reporting Standards)
angepasst, die ab dem 1. Januar 2005 in der Europäischen Union für
diese Konzerne Pflicht sein werden. Ziel ist es, eine Integration der
europäischen Kapitalmärkte zu erreichen.
Obwohl von der Umstellungspflicht 789 von rund 1.000 notierten
Firmen an den deutschen Wertpapierbörsen betroffen sind, erstellen
bislang nur 36 Prozent ihren Konzernabschluss nach IAS/IFRS. 45
Prozent bilanzieren noch nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB),
19 Prozent nach dem amerikanischen Rechnungslegungsstandard US-GAAP
(United States-Generally Accepted Accounting Principles). Nur
vergleichsweise wenig Konzerne (75) können die verlängerte
Umstellungsfrist bis 2007 in Anspruch nehmen, so dass die Umstellung
auf die IAS/IFRS in 2005 rund 450 Unternehmen aus den Bereichen
Industrie, Handel und sonstige Dienstleistungen sowie
Finanzdienstleistern und Versicherern bevorsteht. Von diesen
bilanzieren 72 Prozent noch nach HGB, was insbesondere die meisten
der kleineren Konzerne betrifft, die übrigen 28 Prozent nach US-GAAP.
"Deutschland nimmt zwar mit bereits rund 260 IAS/IFRS-Bilanzierern
im europäischen Vergleich eine Vorreiterrolle wahr", erklärt Jochen
Pape, Mitglied des Vorstands von PwC. "Doch insbesondere vielen
kleineren Unternehmen steht die Umstellung auf IAS/IFRS in 2005
noch bevor; die Tragweite des Umstellungsprozesses darf nicht
unterschätzt werden. Man kann nur hoffen, dass die noch
umstellungspflichtigen Konzerne in der Zwischenzeit mit diesem
Prozess bereits begonnen haben."
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie IAS/IFRS
2005 - Kapitalmarktorientierte Unternehmen in Deutschland, die
PricewaterhouseCoopers (PwC) heute in Frankfurt vorgestellt hat. Die
Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt. Erstmals wurden sämtliche an Regionalbörsen
sowie am Frankfurter Markt gelisteten Unternehmen umfassend
analysiert. Neben der Größe (nach Umsatz oder Bilanzsumme) und
Branchenzugehörigkeit wurde dabei auch berücksichtigt, ob der Konzern
nur Aktien, nur Anleihen oder beides emittiert. Dazu sind im Rahmen
der Studie die Abschlüsse für in 2002 endende Geschäftsjahre zugrunde
gelegt worden.
Die meisten kleineren Unternehmen bilanzieren noch nach HGB
Wie die Untersuchung weiter ergab, praktizieren vor allem kleinere
Unternehmen noch nicht die Rechnungslegung nach den IAS/IFRS. So
liegt der Anteil der HGB-Bilanzierer bei den Unternehmen aus
Industrie, Handel und sonstigen Dienstleistungen mit einem
Jahresumsatz von bis zu einer Milliarde Euro bei 44 Prozent. Noch
klarer dominiert die Rechnungslegung nach deutschem Recht bei den
Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als zehn Millionen Euro (56
Prozent).
Andererseits befindet sich auch unter den 144 kleinen Firmen mit
einem Jahresumsatz zwischen 10 und 50 Millionen Euro eine relative
Mehrheit von 45 Prozent, die bereits IAS/IFRS nutzt. "Dies ist vor
allem darauf zurückzuführen", so Jochen Pape, "dass sich in dieser
Größenklasse viele Unternehmen der früheren Börsensegmente SMAX und
Neuer Markt befinden, die bereits zur internationalen Rechnungslegung
verpflichtet waren. Bereinigt man die Statistik um diese Firmen liegt
der Anteil von Unternehmen, die nach HGB bilanzieren, sogar bei mehr
als zwei Drittel."
Im Bereich der kleinen und mittelgroßen Finanzdienstleister mit
einer Bilanzsumme von weniger als 100 Milliarden Euro ist die
Internationalisierung der Konzernrechnungslegung sogar noch weniger
vorangeschritten. Rund 75 Prozent dieser Finanzinstitute bilanzieren
nach HGB und haben damit einen vergleichsweise höheren
Umstellungsbedarf als Unternehmen aus anderen Branchen, was auch
damit zusammenhängt, dass ein höherer Anteil reiner Anleiheemittenten
erst in 2007 auf IAS/IFRS umstellen muss.
Korrespondierend zu den obigen Feststellungen belegt die Studie,
dass der Hang zur internationalen Rechnungslegung mit der
Unternehmensgröße wächst - so bilanzieren 43 Prozent der 113 Firmen
aus Industrie, Handel und sonstigen Dienstleistungen mit einem Umsatz
von mehr als einer Milliarde Euro nach IAS/IFRS und 20 Prozent nach
US-GAAP, das heißt, zusammen gesehen haben sich bereits 63 Prozent
für die internationale Rechnungslegung und der damit verbundenen
höheren Akzeptanz an den Kapitalmärkten entschieden.
Ausnahmeregelung '2007' gilt nur für vergleichsweise wenig  
   Konzerne
Im Rahmen der den Mitgliedsstaaten gemäß EU-Verordnung
eingeräumten Wahlrechte, die nach dem vorliegenden Entwurf des
Bilanzrechtsreformgesetzes auch in Deutschland weitergegeben werden
sollen, können bestimmte Unternehmen die verlängerte Umstellungsfrist
bis 2007 in Anspruch nehmen. Dies betrifft insgesamt nur 75
kapitalmarktorientierte Unternehmen: 62 Konzerne emittieren lediglich
Anleihen, 13 weitere Unternehmen sind an der NYSE oder NASDAQ
gelistet und bilanzieren gemäß Anforderungen der EU-Verordnung
bereits nach US-GAAP.
Bereits 2002 hatte PwC 700 europäische Finanzvorstände
hinsichtlich der IAS/IFRS-Umstellung befragt. Danach befürwortete
zwar die Mehrzahl die neuen Regelungen, doch nur 15 Prozent hatten
sie bislang in Europa vollzogen. In Deutschland waren dies bereits 39
Prozent der damals befragten börsennotierten Unternehmen. Die
Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass der Umstellungsbedarf
der von der IAS-Verordnung betroffenen Unternehmen nach wie vor immer
noch sehr hoch ist, da bereits für das laufende Geschäftsjahr eine
Anfangsbilanz nach IAS/IFRS - in der Regel zum 1. Januar 2004 -
erstellt werden muss.
Die PwC-Studie IAS/IFRS 2005 - Kapitalmarktorientierung in
Deutschland können Sie kostenlos im pdf-Format herunterladen:
www.pwc.com/de/ifrs-studie
Für die Redaktion
PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit 9.000 Mitarbeitern
und einem Umsatzvolumen von 1,2 Milliarden Euro eine der führenden
Prüfungs- und Beratungsorganisationen. An 30 Standorten arbeiten
Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe.
Kerndienstleistungen sind die Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe
Dienstleistungen, die Steuerberatung sowie die Corporate
Finance-Beratung. Die Rechtsberatung wird von der unabhängigen
Gesellschaft Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft angeboten.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Jochen Pape
PricewaterhouseCoopers
Tel.: (02 11) 9 81 - 29 05
E-Mail:  jochen.pape@de.pwc.com
Hugo Rautert
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 24
E-Mail:  hugo.rautert@de.pwc.com

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