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Technologie-Branche: Risikokapital nimmt zugunsten von Management Buy-out ab

Frankfurt am Main (ots)

Neue PwC-Studie untersucht Private Equity-Investitionen in
   Technologie-Unternehmen: Talsohle ist durchschritten /   
   Investitionen sinken im Bereich Biotechnologie und nehmen in der 
   Medizintechnik zu
Mit einem Investitionsvolumen von 29 Milliarden Euro war 2003 das
zweitbeste Jahr für Eigenkapitalbeteiligungen (Private Equity) in
Europa - nur im Jahr 2000 wurde mit 35 Milliarden Euro noch mehr
investiert. Die Technologie-Branche profitierte auch im Jahr 2003
wieder stark davon: 5,4 Milliarden Euro flossen in Unternehmen aus
den Bereichen Kommunikation, Internet, Soft- und Hardware, Halbleiter
und andere Elektronik, medizinische Instrumente und Geräte sowie
Biotechnologie - dies entspricht einer Steigerung um zwei Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Während die Anzahl der Investitionen mit 4.811
nahezu konstant blieb (2002: 4.819), sank die Anzahl der
Portfoliounternehmen gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 3.325.
Der Technologiesektor blieb mit einem Anteil von 46 Prozent an allen
europäischen Private Equity-Investitionen im Fokus der Investoren
(2002: 47 Prozent).
Die Investitionsstrategie erlebte im Jahr 2003 jedoch einen
Wandel: Nahezu 40 Prozent des gesamten Investitionsvolumens in
Technologieunternehmen sind Management Buy-out's zuzurechnen -
hierbei übernimmt die bisherige Geschäftsführung zusammen mit einem
Finanzinvestor mehrheitlich die Anteile einer Gesellschaft. Im Jahr
2002 betrug ihr Anteil lediglich 29 Prozent. Der Anteil der
Risikokapital-Finanzierungen (Venture Capital) ging dagegen von 68
Prozent im Jahr 2002 auf 57 Prozent im Jahr 2003 zurück. Dies
unterstreicht die äußerste Vorsicht, welche die Risikokapitalgeber
auch im Jahr 2003 bei ihren Engagements - insbesondere bei
Start-up-Unternehmen - walten ließen. Zu diesen Ergebnissen kommt die
aktuelle Studie Money for Growth - The European Technology Investment
Report 2004 von PricewaterhouseCoopers (PwC).
Private Equity-Branche hat Talsohle durchschritten
"Die Studienergebnisse zeigen, dass der durch das Platzen der
Internet-Blase im Jahr 2000 ausgelöste Abschwung der Private
Equity-Branche seinen Tiefstpunkt überwunden hat", erläutert Theo
Weber, Venture Capital-Experte bei PwC. "Neben der stärkeren Nutzung
des Management Buy-out ist zu beobachten, dass Investoren bei
Engagements in Unternehmen, die sich in frühen Entwicklungsphasen
befinden, vorsichtiger geworden sind. Flossen im Jahr 2002 noch 1,8
Milliarden Euro in diese Unternehmen, so waren es im vergangenen Jahr
nur noch rund 1,5 Milliarden Euro - dies entspricht einem Rückgang
von sieben Prozent." Hier bestätigt sich ebenfalls die vorsichtige
Suche nach geeigneten Unternehmen mit nachhaltigen Technologien.
Deutschland belegt beim Investitionsvolumen Rang vier
Mit Investitionen von rund zwei Milliarden Euro in
Technologie-Unternehmen konnte Großbritannien 2003 die
Spitzenposition von Frankreich zurück erobern - dies entspricht
nahezu einer Verdopplung des Volumens im Vergleich zum Vorjahr.
Frankreich belegt mit einem Investitionsvolumen von 954 Millionen
Euro Rang zwei (2002: 1,2 Milliarden Euro), gefolgt von Italien mit
495 Millionen Euro (2002: 265 Millionen Euro). Während Deutschland im
Jahr 2002 mit einem Investitionsvolumen von 644 Millionen Euro Rang
drei belegte, reichte es im vergangenen Jahr mit 414 Millionen Euro
nur noch für Rang vier. Dies zeigt, dass Deutschland mehr als alle
anderen Länder von den technologiegetriebenen Frühphasen-Investments
gekennzeichnet ist. Bei der Anzahl der Investitionen belegt
Deutschland trotz des Rückgangs von 676 auf 516 im Jahr 2003 den
dritten Rang, nach Großbritannien (1.148) und Frankreich (987).
Investitionen im Bereich Biotechnologie nahmen stark ab
Auch im Jahr 2003 floss der Großteil der Technologie-Investitionen
in Computer-Software-Unternehmen (18 Prozent). Obwohl dieser Bereich
gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Investitionen um 24 Prozent
auf etwa eine Milliarde Euro verzeichnen musste, konnte er seinen
Spitzenplatz verteidigen. Auf Rang zwei folgt knapp der Sektor
Telekommunikation mit einem Anteil von 17 Prozent (899 Millionen
Euro), der sich wie im Vorjahr aus wenigen Transaktionen
zusammensetzt. Das Biotechnologie-Segment verlor gegenüber dem
Vorjahr fast 40 Prozent und erreichte mit einem Anteil von 13 Prozent
(682 Millionen Euro) nur noch den dritten Rang. Der Bereich
Medizintechnik (medizinische Instrumente und Geräte) konnte seinen
Anteil dagegen um 56 Prozent steigern und belegt mit zwölf Prozent
(674 Millionen Euro) Rang vier. "Diese Verlagerung von Biotechnologie
zu Medizintechnik spiegelt den Trend zu weniger riskanten
Investitionen wider", betont Theo Weber. "Im Vergleich zu den
Unwägbarkeiten bei der Arzneimittelforschung sind medizinische Geräte
und Diagnosen früher marktreif, haben kürzere Genehmigungsprozesse,
erreichen die Gewinnschwelle schneller und benötigen dazu geringe
Investitionen."
Ist die Weiterentwicklung neuer Technologien in Zukunft
finanzierbar?
"Obwohl alle Zeichen auf eine Zunahme der
Technologie-Investitionen im Jahr 2004 hindeuten, spricht der Zufluss
von neuen Mitteln im Jahr 2003 eher dagegen. Der Anteil der neuen
Gelder, die für Investitionen in Unternehmen in frühen und späteren
Entwicklungsphasen vorgemerkt sind, liegt momentan bei lediglich neun
Prozent und wird weiter abnehmen. Dies wirft die Frage auf, ob die
Industrie zukünftig den Finanzbedarf abdecken kann, um die
Entwicklung neuer Technologien weiter voranzutreiben," prognostiziert
Theo Weber. "Schließlich muss sich die Branche auch die Frage
stellen, woher die Unternehmen kommen sollen, in die zukünftig
investiert werden soll."
Die Studie Money for Growth - The European Technology Investment
Report 2004 können Sie kostenlos im pdf-Format herunterladen unter:
www.ukmediacentre.pwcglobal.com/imagelibrary/detail.asp?MediaDetailsI
D=330
Für die Redaktion:
PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit 9.000 Mitarbeitern
und einem Umsatzvolumen von 1,2 Milliarden Euro eine der führenden
Prüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten
Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe in
den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Advisory
(Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung). Durch langjährige
Industriekompetenz und starke regionale Präsenz decken wir die
Bedürfnisse unserer Mandanten aus wichtigen Branchen, im
mittelständischen Bereich sowie der Öffentlichen Hand optimal ab.

Pressekontakt:

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Theo Weber
Advisory
PricewaterhouseCoopers
Tel.: 089 / 57 90 - 53 20
E-mail: theo.weber@de.pwc.com

Sandra Werning
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 64
E-Mail: sandra.werning@de.pwc.com

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