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Früher in Rente: Lebensarbeitszeitmodelle auf dem Vormarsch

Frankfurt (ots)

Laut Umfrage von PricewaterhouseCoopers steigt die Attraktivität 
   von Zeitwertkonten in deutschen Unternehmen / Finanzdienstleister
   preschen vor
Immer mehr deutsche Unternehmen bieten  Zeitwertmodelle oder
planen, sie in naher Zukunft einzuführen. Dies ergab die aktuelle
Befragung "Zeitwertkonten als vergütungspolitisches Element" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhousecoopers
(PwC), an der Unternehmen aus den Bereichen Investitions- und
Konsumgüterindustrie, Metall, Pharma und Handel teilnahmen. Gerade
vor dem Hintergrund der Einführung der staatlichen Rente mit 67
Jahren und dem Wegfall der Altersteilzeit ab dem Jahr 2009 sind
solche Modelle für Michael Bursee, Vergütungsexperte bei PwC, ein
notwendiger Schritt. "Wir brauchen zunehmend flexible Lösungen, die
Arbeitnehmern erlauben, früher in Rente zu gehen und sich
gleichzeitig für das Alter abzusichern."
Lösungen, die Vorteile sowohl für Arbeitnehmer als auch für
Arbeitgeber bieten, sind gefragt. Ein entscheidender Vorteil der
Zeitwertkonten ist, dass sie im Vergleich mit den üblichen
Vorruhestands- und Altersteilzeitregelungen häufig kostengünstiger
sind. Zeitwertkonten erlauben Arbeitnehmern, Vergütungs- und
Zeitanteile in ein Wertguthaben einzubringen, das sich durch
Fondssparmodelle am Kapitalmarkt verzinst. Dieses Guthaben kann
später für einen vorgezogenen Ruhestand, ein Urlaubsjahr oder eine
flexible Teilzeitarbeit in den letzten Erwerbsjahren genutzt werden.
Daneben können die Guthaben auch in eine betriebliche
Altersversorgung umgewandelt werden.
Von 61 befragten Unternehmen gaben 40 Prozent an, ein
Wertkontenmodell eingeführt zu haben oder es zumindest zu planen.
Hauptargument ist die flexible Gestaltung der Lebensarbeitszeit ihrer
Mitarbeiter (88 Prozent), gefolgt von der Möglichkeit des
frühzeitigen Ausstiegs aus dem Berufsleben (79 Prozent). Gut die
Hälfte dieser Teilnehmergruppe schätzt es außerdem, ihren
Mitarbeitern ein attraktives Anreizinstrument im Rahmen ihres
Gesamtvergütungspaketes zur Verfügung zu stellen sowie die Option des
steuerbegünstigten Brutto-Sparens (je 54 Prozent). Unter den
Befürwortern von Zeitwertmodellen sind derzeit vor allem größere
Unternehmen. Bursee: "Die Möglichkeiten, die diese Modelle bieten,
werden im Mittelstand noch unzureichend genutzt."
Vor allem für Finanzdienstleister und Berater scheint diese
Argumentation schlüssig zu sein. Mit 67 Prozent stellen sie die
größte Gruppe der Befragten, die bereits für eine Mitarbeitergruppe
Zeitwertkonten eingerichtet hat. Rund zwei Drittel der Metallbranche
und der Investitionsgüterindustrie planen die Einführung solcher
Modelle (40 Prozent). Am wenigsten verbreitet sind Zeitwertkonten in
der Chemie- und Pharmaindustrie, 82 Prozent der Befragten planen
nicht einmal ihre Einführung. "Die Finanzdienstleister preschen hier
voran, weil sie eine größere Nähe zum Kapitalmarkt und zur Verzinsung
von Fondssparmodellen haben. Natürlich nutzen sie die Einführung auch
gerne als Referenzprojekt", kommentiert Bursee das Studienergebnis.
Die wichtigsten Kriterien bei der Gestaltung eines Zeitwertmodells
liegen für die Unternehmen in der Wertschätzung durch ihre
Mitarbeiter, der Flexibilität beim Aufbau des Zeitguthabens sowie der
Überschaubarkeit der Kosten. So bieten die meisten Unternehmen
mehrere Möglichkeiten zum Aufbau eines Guthabens an: Feste sowie
variable Gehaltsbestandteile können bei zwei Dritteln der Unternehmen
eingestellt werden, weiterhin Überstunden (bei 67 Prozent) und Urlaub
(bei 39 Prozent). Vielseitig sind auch die Möglichkeiten zur Nutzung
des Guthabens: Etwa 60 Prozent der Unternehmen bieten eine
Freistellung vor dem Bezug der Altersrente, knapp die Hälfte eine
Umwandlung in eine betriebliche Altersversorgung an. Weiter können
die Guthaben bei einem Drittel der Teilnehmergruppe für
Teilzeitregelungen vor dem Eintritt in den Ruhestand sowie bei 20
Prozent für kurz- und längerfristige Freistellungen während der
Berufstätigkeit (zum Bespiel für Weiterbildung) verwendet werden.
Die Unternehmen, die derzeit keine Einführung von Zeitwertkonten
für ihre Mitarbeiter planen, befürchten meist einen zu großen
administrativen Aufwand (70 Prozent) und zu hohe Kosten (30 Prozent).
"In vielen Fällen werden Administrationsaufwand und Kosten
überschätzt. Professionelle Administrationsanbieter verwalten die
Konten zuverlässig und kostengünstig". 43 Prozent dieser
Teilnehmergruppe finden das bereits bestehende Angebot ihres
Unternehmens zur Entgeltumwandlung ausreichend.
Was aber tun, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt? Hohe
Mitarbeiterfluktuation geben 19 Prozent der Unternehmen als Grund für
ihre Ablehnung von Lebensarbeitszeitkonten an. Tatsächlich wird mit
dem Tod des Arbeitnehmers oder dem Ausscheiden aus dem Unternehmen
die Auszahlung des gesamten Wertguthabens fällig - und damit auch
Steuern und Sozialbeiträge. Grundsätzlich räumt der Gesetzgeber daher
die Möglichkeit ein, bei Firmenwechsel das Wertguthaben steuerlich
und sozialversicherungsrechtlich neutral auf den neuen Arbeitgeber zu
übertragen und dort weiterzuführen. Immerhin 44 Prozent der
Unternehmen in der Stichprobe haben diese Möglichkeit in der
Ausgestaltung ihres Modells schon berücksichtigt.
Die Ergebnisse der Umfrage "Zeitwertkonten als
   vergütungspolitisches Instrument" können Sie auch anfordern unter:
    karim.schaefer@de.pwc.com
Weitere Informationen erhalten sie bei:
Dr. Michael Bursee
PricewaterhouseCoopers
Human Resource Services
Tel.: (040) 6378-17 82
E-Mail:  michael.bursee@de.pwc.com
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 - 54 35
E-Mail:  karim.schaefer@de.pwc.com
Hinweis für die Redaktion:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
1,1 Milliarde Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

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