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Medienbranche mit guten Perspektiven bis 2010: Digitalisierung schafft robustes Wachstum

Frankfurt (ots)

Weltweiter Umsatz der Unterhaltungs- und Medienindustrie steigt
bis 2010 auf 1,8 Billionen US-Dollar / PwC-Studie prognostiziert
deutliches Wachstum in Asien / Deutschland bleibt zweitwichtigster
europäischer Markt
Die Entwicklung der globalen Unterhaltungs- und Medienindustrie
wird in den kommenden Jahren maßgeblich durch die fortschreitende
Digitalisierung von Inhalten und Vertriebskanälen geprägt. Neue
Erlösquellen sowie geringere Umsatzeinbußen durch Produktpiraterie
sollten den weltweiten Branchenumsatz zwischen 2006 und 2010 im
Jahresdurchschnitt um rund 6,6 Prozent auf 1,8 Billionen US-Dollar
steigen lassen, prognostiziert der "Global Entertainment and Media
Outlook: 2006-2010" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Frank Mackenroth,
Partner und Leiter der Branchengruppe Entertainment & Media bei PwC:
"Die Verbreitung von Raubkopien und der illegale Zugang zu
kostenpflichtigen TV-Angeboten bleibt zwar ein Problem. Allerdings
sorgen attraktivere Angebote der Industrie, beispielsweise für den
Musik- und Filmdownload sowie verschärfte Sanktionen der Behörden
dafür, dass die Verluste durch Produktpiraterie bezogen auf den
Gesamtumsatz tendenziell sinken."
Besonders dynamisch dürfte sich die Region Asien-Pazifik
entwickeln, für die ein Umsatzwachstum im knapp zweistelligen Bereich
erwartet wird. Der deutsche Medienmarkt wird der Studie zufolge um
jahresdurchschnittlich rund vier Prozent wachsen und damit bis zum
Ende des Jahrzehnts seine Position als zweitgrößter Absatzmarkt
Europas verteidigen.
Digitale Technologien als Wachstumstreiber
Die Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen und schnellen
Mobilfunkverbindungen ermöglicht immer mehr Verbrauchern,
digitalisierte Inhalte direkt auf ihren Computer oder ihr
Mobiltelefon zu laden. Verfügten im Jahr 2001 weltweit erst 30
Millionen Haushalte über einen schnellen Internetzugang, waren es
2005 bereits 187 Millionen. Diese Zahl wird der Studie zufolge bis
2010 auf 433 Millionen steigen. Im gleichen Zeitraum dürfte zu den
1,8 Milliarden Menschen mit Mobilfunkanschluss eine weitere Milliarde
hinzu kommen. Für Online-Abonnements (beispielsweise für Filme),
Musikdownloads, Online-Spiele, E-Books und Glücksspiele gaben die
Verbraucher im Jahr 2005 rund 19 Milliarden US-Dollar aus, 2010
werden es voraussichtlich rund 67 Milliarden US-Dollar sein. "In
nahezu jedem Bereich der Branche gewinnt der Kauf digitalisierter
Inhalte über das Internet und andere virtuelle Vertriebskanäle an
Bedeutung, während die Umsätze mit herkömmlichen, physischen
Datenträgern wie CDs, DVDs oder auch Büchern sinken werden", so die
Einschätzung von Mackenroth.
Werbung bleibt wichtige Einnahmequelle
Obwohl die Werbeausgaben im Prognosezeitraum durchschnittlich um
6,2 Prozent und damit etwas langsamer wachsen sollten als der
Branchenumsatz insgesamt, bleibt Werbung eine wesentliche Erlösquelle
für die Medien- und Unterhaltungsindustrie. Bis 2010 steigt der
weltweite Werbeumsatz nach Berechnungen der PwC-Experten auf 521
Milliarden US-Dollar (2005: 385 Milliarden US-Dollar). Dabei gewinnt
das Internet als Werbemedium voraussichtlich erheblich an Bedeutung.
Mit Steigerungsraten von über 18 Prozent pro Jahr dürften 2010 rund
52 Milliarden US-Dollar oder annähernd zehn Prozent der gesamten
Werbeerlöse im Internet erwirtschaftet werden. Im Jahr 2001 lag der
Marktanteil der Online-Werbung noch bei unter drei Prozent.
Zwar fallen auch hierzulande die Zuwachsraten voraussichtlich
zweistellig aus, für 2010 prognostiziert die Studie dennoch nur einen
Online-Werbeumsatz von knapp 660 Millionen US-Dollar, verglichen mit
gut 3,9 Milliarden US-Dollar in Frankreich und sogar über 7,4
Milliarden US-Dollar in Großbritannien.
Asien holt auf
Für den asiatischen Markt prognostiziert die Studie dank des
weiteren Bevölkerungswachstums und der dynamischen wirtschaftlichen
Entwicklung ein Umsatzwachstum von jährlich 9,2 Prozent bis auf 425
Milliarden US-Dollar im Jahr 2010.  Die USA dürften zwar mit einem
Volumen von 726 Milliarden US-Dollar auch 2010 der weltweit größte
Markt sein, allerdings auch der am langsamsten wachsende mit einer
jährlichen Umsatzsteigerung von geschätzt 5,6 Prozent. Die
Marktregion Europa/Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) sollte vor allem
von der Entwicklung in Osteuropa und Russland profitieren und um
jährlich 6,1 Prozent auf 580 Milliarden US-Dollar bis 2010 zulegen.
Der deutsche Markt für die Medien- und Unterhaltungsindustrie wird
der Studie zufolge von rund 78 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 um
jahresdurchschnittlich rund vier Prozent auf knapp 95 Milliarden
US-Dollar im Jahr 2010 wachsen. Allein für 2006 erwarten die Experten
unter anderem wegen der Fußball-Weltmeisterschaft ein Umsatzplus von
rund vier Milliarden US-Dollar.
Internet- und Spiele-Industrie wachsen am schnellsten
Wachstumsraten von über zehn Prozent jährlich prognostiziert die
Studie für das Internet-Segment (Werbung und Zugangsentgelte) sowie
die Video- und Glücksspielindustrie. Ebenfalls überdurchschnittlich
dürften sich die Umsätze der TV-Netzanbieter und Sender, der
Filmindustrie und der Musikbranche entwickeln.
Internet
Die Entwicklung immer schnellerer Internetverbindungen erschließt
der Branche neue Geschäftsfelder. Moderne Breitbandverbindungen über
das Telefon- oder Fernsehkabelnetz ermöglichen die Kombination von
Internetzugang, Online-Telefonie und Online-TV ("Triple Play").
Allein die Erlöse aus dem Netzzugang werden der Studie zufolge von
2006 bis 2010 um jährlich 11,9 Prozent auf 214 Milliarden US-Dollar
steigen. In Deutschland lag der Umsatz mit Zugangsentgelten für das
Breitband-Internet im Jahr 2005 bei geschätzt 4,1 Milliarden
US-Dollar. Bis 2010 dürfte der Umsatz wegen der aggressiven Expansion
von Seiten der Telefon- und Kabelnetzgesellschaften auf 11,4
Milliarden US-Dollar steigen. Damit wäre Deutschland der größte Markt
innerhalb der EMEA-Region vor dem Vereinigten Königreich.
Video- und Computerspiele
Das weltweite Marktvolumen für Video- und Computerspiele wird
jährlich um durchschnittlich 11,4 Prozent auf 46 Milliarden US-Dollar
zunehmen. Besonders dynamisch dürften sich die Verkäufe von
Download-Spielen für Mobiltelefone, von Online-Spielen sowie die
Umsätze mit Spielkonsolen entwickeln, während der PC-Bereich eher
stagniert. Für Deutschland ist ein überdurchschnittliches Wachstum
von jährlich 12,7 Prozent auf 3,1 Milliarden US-Dollar zu erwarten.
Damit bleibt Deutschland der zweitwichtigste Markt der Region EMEA
hinter Großbritannien (Umsatz 2010: 4,5 Milliarden US-Dollar).
Glücksspiel
Die Casino- und Glücksspielbranche wird ihren Umsatz von 2006 bis
2010 um jährlich 8,8 Prozent auf 125 Milliarden US-Dollar steigern.
Vor allem in der Region Asien-Pazifik sind deutliche Zuwächse zu
erwarten, da die Volksrepublik China den Stadtstaat Macao zu einem
bedeutenden Casinostandort ausbaut. In Europa dürfte vor allem das
Online-Glücksspiel zulegen. Für den deutschen Markt werden in diesem
Segment Zuwächse von 17 Prozent pro Jahr erwartet, allerdings bleibt
das absolute Umsatzniveau mit geschätzt 764 Millionen US-Dollar im
Jahr 2010 vergleichsweise gering. In Großbritannien wird der Umsatz
mit Online- und TV-Glücksspielen demgegenüber bei 3,8 Milliarden
US-Dollar liegen.
TV-Netzbetreiber und TV-Sender
Der Umsatz der TV-Netzbetreiber wird im Prognosezeitraum um
jährlich 8,3 Prozent auf gut 230 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010
steigen. Dabei müssen sich die  Kabelgesellschaften zunehmend mit der
Konkurrenz durch das frei empfangbare Digital-Terrestrische-Fernsehen
und das digitale Satellitenfernsehen auseinander setzen. Gleichzeitig
nimmt die Bedeutung der Telefongesellschaften als Anbieter von
Internet-Fernsehen (IPTV) vor allem für "Video on Demand" zu. Die
TV-Sender profitieren von der technologischen Entwicklung. Neue
Kanäle ermöglichen die Mehrfachverwertung von Inhalten und schaffen
neue Werbeplätze. Bis 2010 prognostiziert die Studie einen jährlichen
Umsatzzuwachs um 6,6 Prozent auf 227 Milliarden US-Dollar.
Film und Musik
Für die Filmindustrie erwarten die Experten bis 2010 ein
Umsatzplus von jährlich 5,3 Prozent auf 104 Milliarden US-Dollar.
Dabei dürften die zuletzt rückläufigen Erlöse an den Kinokassen durch
den Bau neuer, attraktiverer Kinos mit digitaler Leinwand-technik
wieder aufgefangen werden. Gleichzeitig profitiert der Heimkino-Markt
voraussichtlich von der Einführung der High-Definition-DVD.
Die Musikindustrie wird die herben Umsatzeinbußen der vergangenen
Jahre bis 2010 wenigstens zum Teil wieder ausgleichen. Für den
Zeitraum ab 2006 prognostiziert die Studie ein jährliches Wachstum
von 5,2 Prozent auf 47,9 Milliarden US-Dollar zum Ende des
Jahrzehnts. Während der Umsatz aus dem Verkauf von CDs und anderen
Tonträgern weiter sinken dürfte, sind beim Musik-Download auf
Computer und Mobiltelefon deutliche Zuwächse zu erwarten.
Der Entertainment & Media Outlook ist kostenpflichtig und kann
über folgende Website bestellt werden:
https://www.materialogic.com/webapps/CUSTOM/ORDERSITES/bin/OrderSites
/pwc_gemo
Redaktionshinweise:
Zu den Umsätzen für Unterhaltung und Medien gehören die
Netto-Werbe-Einnahmen der Medien: Fernsehen, Zeitungen und
Zeitschriften sowie Internet, Radio und Außenwerbung. Darüber hinaus
zählen hierzu die Ausgaben der Konsumenten und Endverbraucher für
Kinobesuche, für den Kauf und Entleih von Video-Kassetten und DVDs
sowie die Ausgaben für Kabel- und Satelliten-Fernsehen,
Pay-per-View-Angebote, Tonträger und Musik, Videospiele und den
Zugang zum Internet. Einbezogen werden weiterhin die
Eintrittsgebühren für Themen- und Freizeitparks sowie für
Live-Sport-Veranstaltungen, die Rundfunk- und Fernseh-Gebühren,
Einnahmen aus den Rechten für Sport-TV sowie Sponsoring und
Merchandising.
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarde Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Reinhard Müller
   PricewaterhouseCoopers AG WPG
   Technology, Information, Entertainment & Media
   Tel.: (069 ) 95 85 - 11 70
   E-Mail:  reinhard.mueller@de.pwc.com
Frank Mackenroth
   PricewaterhouseCoopers AG WPG
   Technology, Information, Entertainment & Media
   Tel.: (040) 63 78 - 13 09
   E-Mail:  frank.mackenroth@de.pwc.com

Pressekontakt:

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 - 54 35
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

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