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Lkw-Markt in Asien fordert deutsche Hersteller heraus

Frankfurt am Main (ots)

Aktueller Absatzboom entscheidet über langfristige Marktanteile /
   PwC-Analyse: Hersteller müssen regional spezifische 
   Kundenbedürfnisse mit globaler Technologieführerschaft in Einklang
   bringen / Starke Konkurrenz durch Local Player
Das fortgesetzt hohe Wirtschaftswachstum der Emerging Economies in
Asien, Südamerika und Osteuropa erfordert immer größere
Transportkapazitäten und sorgt für steigende Nachfrage bei den
Nutzfahrzeugherstellern. Allein in China und Indien wurden 2005 über
380.000 mittelschwere und schwere Lkw neu zugelassen, gegenüber
85.000 in Deutschland. Die deutschen Nutzfahrzeughersteller werden
ihre führende Stellung nur dann auf Dauer halten können, wenn sie
sich schnell auf die besonderen Bedingungen in den Wachstumsmärkten
einstellen. Derzeit haben noch zu wenige Produzenten die besonderen
Chancen und Risiken in den Wachstumsregionen erkannt: "Viele deutsche
Nutzfahrzeughersteller konzentrieren sich bei der Planung ihrer
Absatz- und Produktstrategien nach wie vor auf die reifen Märkte der
Industrieländer mit niedrigen organischen Wachstumsraten und
zyklischen Konjunkturschwankungen. Doch wer den gegenwärtigen
Absatzboom in den Emerging Economies verpasst, wird den Rückstand
dort langfristig kaum aufholen können", warnt Karl Gadesmann, Partner
und Leiter des Bereichs Automotive bei PricewaterhouseCoopers.
Zuverlässigkeit allein reicht nicht aus
Nutzfahrzeughersteller stehen in den Emerging Economies vor einer
doppelten Herausforderung. Einerseits müssen sie an die lokalen
Gegebenheiten und Bedürfnisse angepasste Lkw anbieten, andererseits
verlangen die Kunden Fahrzeuge mit "State of the Art"-Technologien
und modernem Design. "Zuverlässigkeit allein reicht als Kaufargument
für Kunden in Indien, China oder Russland nicht mehr aus", so
Gadesmann.
Für die Hersteller folgt daraus, dass sie ihre auf globaler Ebene
organisierte Entwicklung und Fertigung mit regionalen
Marktanforderungen in Einklang bringen müssen, ohne Kostenvorteile
durch Skaleneffekte zu verlieren. Bislang haben deutsche Produzenten
entweder eine stark zentralisierte Strategie verfolgt oder aber
lokalen Niederlassungen weit gehende Entscheidungsfreiheit gelassen.
Nachhaltige Erfolge hat keiner dieser beiden Ansätze gebracht.
Notwendig ist offensichtlich eine Strategie, die den lokalen Fokus
mit den Anforderungen einer global organisierten Industrie verbindet.
Um dabei das Image der Kernmarke nicht zu verwässern, sei dafür
möglicherweise der Aufbau einer Zweitmarke sinnvoll, so der
PwC-Experte. Die Kompetenz im Antriebsbereich und die Qualität des
Servicenetzes stellen unverändert ein wesentliches
Differenzierungskriterium unter den Herstellern dar.
Starke Konkurrenz durch lokale Produzenten
Während der Pkw-Markt in den Emerging Economies von den
etablierten internationalen Konzernen dominiert wird, müssen sich
ausländische Nutzfahrzeughersteller mit einer starken einheimischen
Konkurrenz auseinander setzen. Gemessen an den Absatzzahlen von 2005
liegt der chinesische Produzent Dongfeng auf Platz drei der Rangliste
der weltweit größten Hersteller von schweren Lkw. Das indische
Unternehmen Tata kommt auf den fünften Rang. "Es ist davon
auszugehen, dass zumindest einige dieser Anbieter in den kommenden
fünf bis zehn Jahren von lokalen Wettbewerbern zu ernst zu nehmenden
Konkurrenten auf dem Weltmarkt heran reifen", betont Gadesmann.
Technologieführerschaft als Schlüssel zum Erfolg
Die deutschen Hersteller reagieren mit unterschiedlichen
Strategien auf diese Herausforderung. MAN will bis Mitte 2007 eine
Fabrik in Polen in Betrieb nehmen, in der speziell für die Märkte
Osteuropas und des Mittleren Ostens ausgelegte Lkw montiert werden
sollen. In Indien rollen bereits ab Oktober 2006 Lkw aus einem
Gemeinschaftsunternehmen mit hohen lokalen Fertigungsanteilen.
Volkswagen hat für seine Nutzfahrzeugproduktion in Brasilien ein
Fertigungs- und Geschäftsmodell entwickelt, das auch für Standorte in
anderen Emerging Economies ein enormes Erfolgspotenzial aufweist. Und
DaimlerChrysler verfolgt mit seinen Kernmarken Mercedes-Benz,
Freightliner und Fuso im Nutzfahrzeugbereich eine Doppelstrategie,
die einerseits auf schnelle Markterfolge, andererseits auf die
langfristige Einbeziehung lokaler Standorte in den Fertigungs- und
Entwicklungsprozess abzielt.
In jedem Fall bleibt die Technologieführerschaft der Schlüssel zum
langfristigen Erfolg. So zwingen der globale Wettbewerbsdruck und die
weitere Verschärfung der Umweltauflagen - auch in den
bevölkerungsreichen Emerging Economies - die Lkw-Hersteller in einen
Innovationswettlauf. Dabei dürften die Hybrid-Antriebstechnik,
kostengünstigere Lkw mit Nutzlasten von 60 Tonnen und mehr sowie die
Entwicklung neuer Sicherheitskomponenten zu den wichtigsten Aspekten
gehören. Zudem werden in den nächsten Jahren der Abbau der
Fertigungstiefe und die Verlagerung von Produktionsumfängen auf
Zulieferer weiter voranschreiten. Damit folgt die Branche der
Entwicklung im Pkw-Segment.
Redaktionshinweis: 
   Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Pressekontakt:

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Karl Gadesmann
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Leiter des Bereichs Automotive
Tel.: 0511 - 5357 5103
karl.gadesmann@de.pwc.com

Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel. 069 - 9585 3179
claudia.mende@de.pwc.com

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