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Handels- und Konsumgüterunternehmen agieren in Wachstumsmärkten "glokal"

Frankfurt (ots)

PwC-Studie zeigt Chancen und Risiken für Handel und
   Konsumgüterindustrie in BRIC-Staaten sowie Argentinien und Polen
   / Weltweit tätige Unternehmen berücksichtigen verstärkt lokale
   Kaufgewohnheiten
Nach einer Schätzung der Vereinten Nationen wird bereits im Jahr
2007 die Hälfte der Menschheit in Städten wohnen. Die Landbevölkerung
gilt traditionell als ärmste Bevölkerungsschicht. Doch durch den
nicht abbrechenden Zustrom von Arbeitern in die Großstädte der
Wachstumsmärkte wird im nächsten Jahr jeder dritte Stadtbewohner -
rund eine Milliarde Menschen - in den Armutsvierteln der Großstädte
leben. Das ungleiche Einkommen der Bevölkerung wird sich deshalb
künftig ebenso auf die Investitionsentscheidungen von Handel und
Konsumgüterindustrie auswirken wie die sich rasch öffnende Schere
zwischen ausgebildeten und ungelernten Arbeitern. Die Polarisierung
bei Produkten und Verkaufsformaten für diese extrem gegensätzlichen
Konsumentengruppen hat die Strategien für den Handel bereits
nachhaltig verändert. Dies zeigt die Studie "From Sao Paulo to
Shanghai - New consumer dynamics: the impact on modern retailing 2006
/ 2007" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC). Sie analysiert die Chancen und Risiken
für Handel und Konsumgüterindustrie in den BRIC-Staaten (Brasilien,
Russland, Indien und China) sowie Argentinien und Polen. In
Argentinien, Brasilien und Russland dominiert die städtische
Bevölkerung, während in China, Indien und Polen das Gros der Menschen
im ländlichen Raum oder in kleinen Provinzstädten lebt.
Starke Nachfrage nach Lifestyle- und Kosmetikprodukten
Die erkennbare Verschiebung bei den weltweiten Konsumgewohnheiten
ist auf das deutliche Wachstum von drei immer wichtiger werdenden
Konsumentengruppen zurückzuführen.
Das sich rasch entwickelnde Mittelklassesegment - Menschen, die
vornehmlich in der Stadt wohnen - gibt zwar weniger für Lebensmittel
aus, dafür aber umso mehr für die Wohnungseinrichtung. Die obere
Mittelklasse: Luxusmarken und Lifestyleprodukte profitieren von den
neuen Reichen und den sozialen Aufsteigern. Die zunehmende Anzahl
berufstätiger Frauen prägt den Handel in allen sechs Staaten -
besonders jedoch in China, Brasilien und Indien. Inderinnen geben
beispielsweise bereits 24 Prozent ihres Einkommens für Produkte aus,
mit denen sie ihre Lebensqualität erhöhen, aber nur 13 Prozent für
Haushaltseinkäufe. In Russland und Brasilien gehört der Bereich
Kosmetika und Körperpflege mit rund 13 Prozent zu den am schnellsten
wachsenden Märkten.
Schlüssel zum Erfolg: Unterschiedliche Verkaufsformate
Alle sechs Länder bieten Unternehmen interessante
Investitionsmöglichkeiten im Handel und der Konsumgüterbranche. Die
Entwicklung der Sechs ist jedoch sehr unterschiedlich, weil sich
einige Teile der Bevölkerung schneller entwickeln als andere. Hier
liegt die größte Herausforderung, denn die Investoren sehen sich mit
einer extremen Vielfalt bei den Einkommen und dem Lebensstil
konfrontiert und dies sogar innerhalb einzelner Märkte.
Die Studie belegt, dass diejenigen Einzelhändler am
erfolgreichsten sind, die auf verschiedene Verkaufsformate setzen und
die unterschiedlichsten Kaufgewohnheiten der einzelnen Regionen in
ihrer Strategie berücksichtigen. Zwar haben ausländische Investoren
das Discount(er)-Segment in jedem der sechs untersuchten Länder erst
bekannt gemacht. In Russland wird dieser Markt jedoch von
einheimischen Anbietern dominiert. Bei einigen Trends lassen sich
auch Wechselwirkungen ausmachen, etwa beim Wettstreit zwischen dem
traditionellen Supermarkt und dem großen Hypermarkt.
Lokale Kaufgewohnheiten als Treiber für den Umsatz aufgreifen
Ihre Expansion beschleunigen konnten Konsumgüterhersteller, die
ihre angebotenen Produkte konstant weiterentwickelt und auf die
Bedürfnisse des Konsumenten zugeschnitten haben - auch in der
Werbung. Partnerschaften mit lokalen Unternehmen sichern die
unerlässliche Kenntnis der lokalen Märkte. Für innovative und
erfolgreiche Produktentwicklung sind Forschung und Entwicklung (F&E)
unabdingbar. Deshalb sind weltweit tätige Anbieter dazu übergegangen,
entsprechende F&E-Zentren in den neuen Absatzmärkten zu etablieren.
Ein weltweit aufgestellter Konsumgüterhersteller etwa hat neben der
Innovation auch die Anpassung an lokale Gepflogenheiten als
erfolgversprechend erlebt und führt im Durchschnitt alle sechs Monate
eine neue Marke auf dem chinesischen Markt ein. Auch die
Verkaufsverpackung kann von entscheidender Bedeutung sein. In Indien
wurde Shampoo beispielsweise erst dann zum Verkaufsschlager, als es
statt in teuren Flaschen in billigeren Portionspackungen angeboten
wurde.
Gerd Bovensiepen, Partner bei PwC und Leiter des Kompetenzzentrums
Retail & Consumer, bringt es auf den Punkt: "Global tätige
Unternehmen denken zunehmend lokal oder 'glokal'. Einerseits treiben
die internationalen Unternehmen die Modernisierung des Handels und
die Entwicklung von Konsumgütern durch die Einführung neuer Konzepte,
Formate und Produkte voran. Andererseits greifen lokale
Marktteilnehmer die weltweit besten Verfahren für ihren eigenen
operativen Ansatz auf".
Ausgebildetes Personal als Schlüsselfaktor
In den meisten der untersuchten Staaten legen Handels- und
Konsumgüterunternehmen großen Wert auf Mitarbeiterführung und auf
Investitionen in die Infrastruktur, um das Wachstum zu fördern. Eines
der führenden Handelsunternehmen in Brasilien etwa investiert
fortlaufend in Informationstechnologie und Supply Chain Management,
um seine operative Effektivität und die Beziehung zum Verbraucher zu
verbessern. "Eine der größten Herausforderungen für ausländische
Investoren ist es, die Aufmerksamkeit von qualifiziertem Personal zu
wecken, die Mitarbeiter auszubilden und dann auch im Unternehmen zu
halten. Das wird beispielsweise in China und Indien dadurch
erschwert, dass es immer weniger ausgebildete Arbeiter gibt. Einige
Unternehmen setzen aus diesem Grund auf eigene
Ausbildungseinrichtungen", erläutert Gerd Bovensiepen. In Russland
wurde beispielsweise ein Projekt  ins Leben gerufen, das
Berufsschulen in 14 Städten unterstützt. In Indien arbeiten führende
Universitäten des Landes an speziellen Trainingsprogrammen für den
Handel.
Handel und Konsumgüterindustrie können einen großen Beitrag dazu
leisten, dass sich die Lebensumstände verbessern, wenn sie die
Lieferketten modernisieren, qualifizierte Arbeiter einstellen und
fortbilden und in den Ländern, in denen sie investieren, auch
hochwertige Produkte anbieten. Andere Faktoren, die zu einer
Steigerung des Konsums führen, sind die steigende Zahl von
Kreditkarten und die Tatsache, dass immer mehr Menschen über ein Auto
verfügen.
China, Brasilien und Polen weiter auf Wachstumskurs
In drei der Staaten - China, Brasilien und Polen - dürfte das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Jahren von 2006 bis 2008 wachsen.
In Indien und Russland lässt das Wachstum hingegen nach. Indiens BIP
dürfte von 2006 bis 2008 auf rund sieben Prozent nach mehr als acht
Prozent in 2004 und 2005 zurückgehen. In Russland dürfte die Kennzahl
in den nächsten drei Jahren auf etwa sechs Prozent von mehr als
sieben Prozent in 2003 und 2004 nachgeben. In Argentinien wird nach
drei Jahren hohen Wirtschaftswachstums von rund neun Prozent das BIP
im laufenden Jahr leicht auf acht Prozent und in  2007 deutlich auf
4,2 Prozent zurückgehen.
Die Studie "From Sao Paulo to Shanghai - New consumer dynamics:
the impact on modern reatilingg" mit Analysen von sechs Ländern in
Asien, Osteuropa und Südamerika können Sie hier kostenlos
herunterladen: www.pwc.com/growth
Hinweis für die Redaktion:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und inter¬nationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Gerd Bovensiepen
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Tel.: (0211) 981 - 29 39
E-Mail:  gerd.bovensiepen@de.pwc.com
Sandra Otte
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 64
E-Mail:  sandra.otte@de.pwc.com

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