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Digitalisierung als Schrittmacher der Medienbranche

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie: Medienmarkt in Deutschland wächst bis 2010 schneller
   als Gesamtwirtschaft / Konvergenz von Internet, Fernsehen und
   Mobilfunk eröffnet neue Absatzchancen / Ausgaben der  
   Endverbraucher steigen weiterhin schneller als Werbeumsätze
Die voranschreitende Digitalisierung lässt die deutsche Medien-
und Unterhaltungsbranche bis zum Ende des Jahrzehnts schneller
wachsen als die Gesamtwirtschaft. Vor allem die Verbreitung von
Breitband-Internet sowie das Zusammenwachsen von Internet, Fernsehen
und Mobilfunk eröffnen neue Absatzchancen. Die Branchen-Experten der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) prognostizieren im "German Entertainment & Media Outlook 2006 -
2010" ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum des
Mediensektors von 4,2 Prozent auf gut 70 Milliarden Euro. Dabei sorgt
die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für ein Ausnahmejahr mit einer
Wachstumsrate von geschätzten 6,5 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) wird demgegenüber bis 2010 voraussichtlich im
Jahresdurchschnitt um real 1,6 Prozent zulegen. Zwar bleibt das
Wachstum der deutschen Medienbranche auch in den kommenden Jahren
hinter dem Westeuropas zurück. Jedoch dürfte sich der Abstand von
durchschnittlich 2,4 Prozentpunkten im Zeitraum von 2001 bis 2005 auf
0,9 Prozentpunkte zwischen 2006 und 2010 verringern. Die Studie
analysiert die Entwicklung von zwölf Segmenten der Unterhaltungs- und
Medienbranche in Deutschland von 2001 bis 2005 und liefert Prognosen
für die Jahre 2006 bis 2010.
Werbung profitiert von Konjunkturerholung
Die Werbeeinnahmen haben sich nach den drastischen Einbrüchen zu
Beginn des Jahrzehnts stabilisiert und dürften auf Grund der robusten
Konjunkturentwicklung weiter zulegen. Bis 2010 prognostiziert die
Studie einen Anstieg von derzeit rund 13,1 Milliarden Euro auf knapp
15,3 Milliarden Euro. Dies entspricht einem durchschnittlichen
Wachstum von 3,1 Prozent pro Jahr. Die Ausgaben der Endverbraucher
dürften im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 4,5 Prozent auf gut
55 Milliarden Euro klettern. "Entsprechend werden vor allem die
Branchensegmente weiterhin überdurchschnittlich wachsen, die weniger
stark von Werbeeinnahmen abhängen. Das trifft insbesondere auf
Videospiele und das Internet, aber auch Sport zu", erwartet Reinhard
Müller, Partner bei PwC im Bereich Technology / Information &
Communication / Entertainment & Media.
TV-Markt im Umbruch
Das Fernsehen wird voraussichtlich auch 2010 bei einem
jahresdurchschnittlichen Wachstum von 3,1 Prozent und mit geschätzten
Gesamterlösen von gut 13,6 Milliarden Euro das umsatzstärkste Medium
sein. "Allerdings durchläuft der TV-Markt derzeit einen grundlegenden
Wandel", sagt Frank Mackenroth, Partner und Leiter der Branchengruppe
Entertainment & Media bei PwC. Die digitale Verbreitung ermöglicht
neue Sendeformate bis hin zum Fernsehen via Internet oder
Mobiltelefon. Video-on-Demand ist dank der Verbreitung von
DSL-Internetanschlüssen für immer mehr Haushalte verfügbar und
konkurriert mit etablierten Pay-TV-Angeboten. Und immer mehr Sender
müssen sich die nur noch moderat wachsenden TV-Werbeeinahmen
(geschätzter jährlicher Zuwachs bis 2010: 2,2 Prozent) teilen. "Diese
schwierige Marktsituation wird sich durch den Wandel der
Kabelgesellschaften von reinen Infrastrukturanbietern hin zu
Netzwerken mit eigenem Programm verschärfen", so Mackenroth. Das
sichtbarste Zeichen für diesen Strukturbruch ist der Kauf der
Bundesliga-Fernsehrechte durch Arena, eine Tochter des Kabelkonzerns
Unity Media und der Deutschen Telekom. Damit kontrollieren erstmals
nicht mehr klassische Free-TV- oder Abonnementsender die lukrativen
Fußballrechte, sondern Infrastrukturanbieter mit finanzkräftigen
Investoren und Konzernen im Hintergrund.
Deutschland holt Rückstand bei DSL-Internet auf
Das Internet bleibt in den kommenden fünf Jahren hinter der
Videospiel-Branche das wachstumsstärkste Mediensegment. Der
Gesamtumsatz aus Zugangsentgelten und Werbeerlösen dürfte bis 2010 um
jährlich 10,5 Prozent auf gut 11,4 Milliarden Euro steigen. Trotz
eines überdurchschnittlichen Wachstums der Werbeeinnahmen um gut 13
Prozent pro Jahr trägt die Werbung am Ende des Jahrzehnts
voraussichtlich nur 620 Millionen Euro zum Gesamterlös bei.
Demgegenüber steigen die Zugangsentgelte vor allem dank der
wachsenden Verbreitung von Breitband-Anschlüssen um jährlich 10,3
Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. So verfügten 2005 erst 22,5 Prozent
aller Haushalte in Deutschland über einen
Breitband-Internetanschluss. Dieser Prozentsatz wird sich in den
kommenden zwei Jahren mehr als verdoppeln und bis 2010 fast
verdreifachen. "Bereits 2009 dürfte der Anteil der Breitband-Nutzer
in Deutschland höher sein als im westeuropäischen Durchschnitt", so
Mackenroth. 
Ab 2010 wird sich das Umsatzwachstum aus Zugangsentgelten allerdings
deutlich abschwächen. So dürften bis dahin etwa 80 Prozent aller
Haushalte in Deutschland über einen Online-Zugang verfügen und die
Grenze der Marktsättigung damit erreicht sein.
Stärkstes Wachstum für Videospiele
Die Video- und Computerspielbranche verzeichnet der PwC-Studie
zufolge in den kommenden Jahren das stärkste Wachstum innerhalb des
Mediensektors. Bis 2010 erwarten die Experten ein jährliches Plus von
11,4 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Dabei verlieren die
herkömmlichen Computerspiele auf dem PC tendenziell an Bedeutung,
während Konsolen- und Online-Spiele einen immer größeren Umsatzanteil
auf sich vereinen.
iTunes &Co stützen Musikmarkt
Für den Musikmarkt war 2005 das beste Jahr seit langem. Der
Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf fast
zwei Milliarden Euro. Allerdings sanken die Erlöse aus dem Verkauf
traditioneller Tonträger (CD-Singles und -Alben) um 1,5 Prozent,
während legale Downloaddienste (iTunes, Musicload u.a.) Zuwächse von
fast 151 Prozent und die so genannte Mobilmusik (v.a. Klingeltöne)
von gut 50 Prozent verbuchten. "Musikpiraterie bleibt ein Problem,
jedoch ist der geschätzte Gesamtwert der illegal aus dem Internet
geladenen Titel seit 2003 deutlich gesunken", so Mackenroth. Bis 2010
dürfte sich diese Entwicklung auch dank der wachsenden Attraktivität
legaler Downloadangebote fortsetzen. 
Für den gesamten deutschen Musikmarkt prognostiziert die PwC-Studie
einen Umsatzanstieg um jährlich 2,7 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro
im Jahr 2010. Dabei dürfte das traditionelle Tonträgergeschäft im
Jahr 2010 nur noch gut 1,3 Milliarden Euro zum Umsatz beitragen. Die
Erlöse aus Musikdownloads steigen hingegen voraussichtlich von
derzeit 27 Millionen auf 415 Millionen Euro und die aus dem Verkauf
von Mobilmusik von 225 Millionen auf 506 Millionen Euro.
Printmedien bleiben umsatzstark
Der Markt für Printmedien wächst in den kommenden Jahren weiterhin
nur noch langsam. Allerdings zählen Bücher, Zeitungen und
Zeitschriften auch 2010 zu den umsatzstärksten Medien. Zusammen
genommen steigt der Printumsatz in Deutschland von knapp 23,4
Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich rund 25,6 Milliarden
Euro. Damit würde sich der Anteil der Printmedien am Gesamtumsatz der
Unterhaltungs- und Medienbranche von 40,7 Prozent auf gut 36 Prozent
im Jahr 2010 verringern. "Zeitschriften und Zeitungen haben einen
Teil ihrer Anzeigenerlöse unwiederbringlich an das Internet verloren.
Gleichzeitig hat sich die Vermarktung von Buch-, Musik- und
Filmreihen als lukratives Zusatzgeschäft erwiesen", kommentiert
Müller. Das Buch scheint trotz der Konkurrenz durch elektronische
Medien seinen gesicherten Platz als Informations- und
Unterhaltungsmedium zu behaupten. Die Bedeutung von E-Books und damit
verbunden digitalen Vertriebswegen dürfte in den kommenden Jahren
zwar steigen, aber vor allem auf Fachliteratur beschränkt bleiben.
Fußball-WM bringt Sportumsätze voran
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war in jeder Hinsicht ein
großer Erfolg. Für das Sportsegment, das maßgeblich vom Fußball
abhängt, prognostizieren die PwC-Experten gegenüber 2005 einen
Umsatzanstieg von knapp 30 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro im Jahr
2006. Zwar ist für das kommende Jahr mit Erlöseinbußen zu rechnen,
bis 2010 dürfte der Sportumsatz aus Eintrittserlösen, TV-Rechten und
Sponsoring um jährlich 6,1 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro steigen.
"Die Fußball-WM hat das Interesse von Zuschauern und Sponsoren auch
an anderen sportlichen Großveranstaltungen belebt. Dies dürfte sich
in Zuschauerzahlen, Werbeeinnahmen und auch den Erlösen aus dem
Verkauf von Fernsehrechten positiv niederschlagen", erwartet Müller.
Die Studie "German Entertainment and Media Outlook 2006-2010"   
   finden Sie als kostenlosen Download unter:
www.pwc.com/de/outlook_2006-2010
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
   Frank Mackenroth
   PricewaterhouseCoopers AG WPG
   Technology, Information, Entertainment & Media
   Tel.: 040 - 6378 1309
   E-Mail:  frank.mackenroth@de.pwc.com
Dr. Reinhard Müller
   PricewaterhouseCoopers AG WPG
   Technology, Information, Entertainment & Media
   Tel.: 069 - 9585 11 70
   E-Mail:  reinhard.mueller@de.pwc.com
Redaktionshinweis: 
   Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Pressekontakt:

Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel. 069 - 9585 3179
claudia.mende@de.pwc.com

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