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Pharmaindustrie: Mehr Transparenz soll Vertrauen der US-Verbraucher verbessern

Pharmaindustrie: Mehr Transparenz soll Vertrauen der US-Verbraucher verbessern
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Frankfurt am Main (ots)

Verbraucher in den USA stehen der Pharmaindustrie äußerst
   kritisch gegenüber / PwC-Studie: Fast die Hälfte der Konsumenten
   zweifelt am medizinischen Nutzen neuer Präparate / Werbung trägt
   wenig zur Verbesserung des Image bei
Es ist schwer nachvollziehbar, dass eine Branche, deren Ziel es 
ist, Leben zu retten und die allgemeine Gesundheit zu erhalten, eine 
so geringe Reputation hat wie die Pharmaindustrie. Diese hat aus 
einer Vielzahl von Gründen in den letzten Jahren zunehmend das 
Vertrauen der Patienten, Versicherungen, Ärzte und der Regulatoren 
verloren. In einer aktuellen Studie für den US-Pharmamarkt stellt 
PricewaterhouseCoopers (PwC) die Gründe für diesen Vertrauensverlust 
dar und zeigt Möglichkeiten zur Umkehr dieses Trends auf: "Auch wenn 
die Ergebnisse der US-Studie wegen der unterschiedlichen 
Rahmenbedingungen nicht eins zu eins auf den deutschen und 
europäischen Markt übertragbar sind, zeigen die Kernaussagen ein 
grundsätzliches Problem der Pharmaindustrie auf. Es gelingt der 
Branche offensichtlich nicht ausreichend, die Konsumenten vom Nutzen 
der Pharmaforschung und neuer Präparate im Verhältnis zu den hiermit 
verbundenen Kosten zu überzeugen", kommentiert Volker Booten, Partner
bei PwC und verantwortlich für den Bereich Chemicals & Pharma in 
Deutschland.
Für die Studie Recapturing the Vision: Restoring Trust in the 
Pharmaceutical Industry by Translating Expectations into Actions 
befragte PwC in den USA über 500 Konsumenten und mehr als 150 
Branchenexperten, darunter Ärzte, Krankenhausmanager, ehemalige 
gesundheitspolitische Entscheidungsträger und Wissenschaftler. 
Außerdem wurden die Antworten von 15 nach einem Zufallsverfahren  
ausgewählten Managern verschiedener Pharma- und Biotech-Unternehmen 
ausgewertet.
Verbraucher unterschätzen Entwicklungsaufwand für Medikamente
Das latente Misstrauen beruht zum Teil auf Informationsdefiziten. 
So schätzen die meisten Verbraucher den Anteil der 
Medikamentenausgaben an den Gesundheitskosten viel zu hoch ein. Knapp
64 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass 40 bis 80 Prozent des
amerikanischen Gesundheitsbudgets für Arzneimittel ausgegeben werden,
weitere elf Prozent schätzen den Budgetanteil sogar auf mehr als 80 
Prozent. Tatsächlich entfielen im Jahr 2004 nur 10 Prozent der 
Gesundheitsausgaben auf Medikamente gegenüber 28 Prozent im Jahr 
2000.
Umgekehrt unterschätzen die befragten Verbraucher die Kosten, die 
mit der Entwicklung neuer Wirkstoffe und Arzneimittel verbunden sind.
Unabhängigen Studien zufolge müssen Pharmaunternehmen im Durchschnitt
über 800 Millionen US-Dollar bis zur Zulassung eines Medikaments 
ausgeben. Fast 90 Prozent der Konsumenten nannten eine niedrigere 
Summe oder gaben gar keine Schätzung ab."Vielen Verbrauchern ist 
offenbar nicht bewusst ist, wie viel Geld die Pharmaindustrie in 
Forschungsprojekte investiert, die letztlich ohne ein vermarktbares 
Ergebnis bleiben", erläutert Volker Booten.
Bedenklich ist, dass die Mehrheit der Experten am korrekten Umgang
der Pharmaindustrie mit Medikamentenstudien zweifelt. So sind über 60
Prozent der Ansicht, dass die Arzneimittelhersteller häufig negative 
klinische Testergebnisse unterdrücken oder sogar manipulieren.
Bei 80 Prozent der US-Verbraucher ist das Image des Herstellers 
entscheidend
Verlieren Konsumenten das Vertrauen in eine Marke, hat dies 
erhebliche negative Auswirkungen. Denn für fast 80 Prozent der 
befragten Verbraucher gibt das Image des Herstellers den Ausschlag 
bei der Kaufentscheidung, sofern die Wahl zwischen mehreren 
gleichwertigen Präparaten besteht. Demgegenüber glaubt nur einer von 
drei Pharma-Managern, dass die Reputation der Marke beziehungsweise 
des Herstellers beim Medikamentenkauf eine wichtige Rolle spielt. 
Derzeit glauben nur 50 Prozent der Konsumenten, dass die 
Überwachungsmechanismen für zugelassene Medikamente ausreichend sind.
Werbung trägt wenig zur Verbesserung des Image bei
Die verstärkten Werbeausgaben im US-Pharmamarkt tragen hingegen 
kaum zu einer Imageverbesserung bei. Nur 10 Prozent der Konsumenten 
fühlen sich durch die Arzneimittelwerbung sinnvoll und ausreichend 
informiert. Im Gegenteil, 94 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass
die Pharmaindustrie zu aggressiv für nicht zugelassene 
Anwendungsindikationen ihrer Produkte wirbt. Überraschend ist, dass 
sogar eine Mehrheit der Pharma-Manager am Informationsgehalt der 
direkt auf den Konsumenten ausgerichteten Werbung zweifelt. Besonders
ausgeprägt ist die Kritik an den Werbebudgets unter den 
Branchenexperten. Über 90 Prozent halten den Marketingaufwand 
insgesamt für zu hoch, und über 70 Prozent sind der Ansicht, dass die
Markenhersteller zu viel Geld für die Abwehr von konkurrierenden 
Generika ausgeben.
Vorbehalte von Verbrauchern durch größere Transparenz mindern
Auch wenn viele Vorbehalte der US-Konsumenten gegenüber der 
Pharmaindustrie auf falschen oder unvollständigen Informationen 
beruhen, darf die Branche das wachsende Misstrauen nicht einfach 
ignorieren. "Die Unternehmen müssen ihre Geschäftspolitik von der 
Entscheidung für die Entwicklung eines bestimmten Medikaments über 
die Preisgestaltung bis hin zu Vertrieb und Marketing transparent 
gestalten, um verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen", betont Volker
Booten. Da absehbar sei, dass auch Patienten in Deutschland für 
Medikamente künftig mehr aus eigener Tasche bezahlen müssten, sollten
Hersteller hierzulande rechtzeitig Lehren aus den Erfahrungen in den 
USA ziehen.
Die aktuelle Studie Recapturing the Vision: Restoring Trust in the
Pharmaceutical Industry by Translating Expectations into Actions 
erhalten Sie kostenfrei als Download unter: 
www.pwc.de/de/chemie-pharma. Grafiken in deutscher Sprache als 
Download verfügbar auf den Presseseiten von PwC unter: 
www.pwc.de/presse.
Weitere Informationen:
   Volker Booten
   PricewaterhouseCoopers AG WPG
   Chemicals & Pharma
   Lise-Meitner-Straße 1
   10589 Berlin
   Tel.: (30) 2636- 5217
   E-Mail:  volker.booten@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Olof-Palme-Straße 35
60439 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 9585-1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com

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